Ritter des dunklen Rufes
hing jetzt von seinem Geschick ab.
Auf der anderen Seite des Tals saß Elodan mit Llaw, Errin, Ubadai und Manannan zusammen. Lámfhada gesellte sich zu ihnen.
»Ich danke dir für dieses Wunder«, sagte Elodan. »Selbst wenn ich heute sterbe, dann sterbe ich wenigstens als ganzer Mann.«
»Ich freue mich für dich«, antwortete Lámfhada unbehaglich. »Ich hoffe, es war richtig so.«
»Weshalb sollte es das nicht sein?« fragte Manannan. »Es verleiht uns Hoffnung im Kampf gegen den Dämon.« Lámfhada öffnete den Mund, brachte jedoch nichts über die Lippen.
»Sag uns, Manannan«, bat Llaw, »was macht Samildanach jetzt gerade?«
»Er wird sich vorbereiten, so wie wir uns vorbereiten – und er wird als Der Eine den Kampfplatz betreten.« Als er in die Gesichter der anderen sah, wusste er, dass sie nicht verstanden. »Es ist ein mystisches Ritual. Alle seine Ritter geben ihm ihre Seelen, ihre Kraft, ihre Überzeugungen: das Wesen ihres Selbst. Wenn er stirbt, dann sterben sie alle.«
»Und das macht ihn stärker?« fragte Llaw.
»Natürlich.«
»Sollten wir dann nicht dasselbe tun?« schlug Errin vor.
»Ihr wisst nicht, wie – und ich habe nicht jahrelang Zeit, um es euch zu lehren«, lehnte Manannan ab.
Lámfhada stand auf. »Ich kann euch dabei helfen«, sagte er leise. »Ich kann euch miteinander verbinden. Aber es birgt große Gefahr.«
»Tu es«, bat Manannan.
»Nein!« rief Elodan. »Das ist eine Bürde, die ich nicht tragen kann. Meinen eigenen Tod in Kauf zu nehmen, ist eine Sache, aber zu wissen, dass ihr alle sterben könnt? Nein, da mache ich nicht mit.«
»Ich bin bestimmt kein tapferer Mann«, erklärte Errin, »aber die Sache ist wichtiger als das Leben von fünf Männern. Und wenn wir dir Kraft geben können, dann sollten wir das auch tun.«
Elodan sah von einem zum anderen. »Nur, wenn alle einverstanden sind«, sagte er und ließ seinen Blick schließlich auf Ubadai ruhen. »Sprich, mein Freund. Du bist bei unseren Beratungen immer schweigsam. Und doch, als Errin seinen Trupp in das Lager des Feindes führte, hast du darauf bestanden, mit ihm zu gehen. Du schreckst nie vor einer Gefahr zurück. Ich würde deinen Rat schätzen.«
Ubadai grinste. »Wenn ich nein sage, heißt es auch nein?«
»Genau.«
Der Nomade wandte sich an Errin. »Willst du das?«
»Ja!«
»Du auch?« wollte Ubadai von Llaw wissen.
Der Krieger zuckte die Achseln. »Ich weiß zwar nicht, welche zusätzliche Kraft ich geben kann – aber ja, ich bin bereit.«
»Alles Wahnsinn«, sagte der Nomade. »Aber ich bin eben auch verrückt. Wütend verrückt. Lasst uns den Hurensohn gemeinsam töten.«
Lámfhada trat in den Kreis und setzte sich. »Ich möchte, dass ihr euch bei den Händen nehmt«, sagte er, »dann schließt die Augen, und stellt euch Elodan vor.« Lámfhadas Geist verließ seinen Körper. Er hüllte den Kreis in eine glühende goldene Kugel und wanderte zuerst zu Manannan, dann zu Llaw und Errin und schließlich zu Ubadai.
Elodan spürte, wie die Kraft des Einstigen Ritters in einer Welle von Zuversicht in ihn strömte, die schon an Arroganz grenzte. Die Stärke eines Mannes, der nie im Kampf besiegt worden war, floss in ihn hinein. Doch er stand darüber, denn er hatte auch verloren, und in diesem Wissen um Verzweiflung lag Stärke. Llaws Seele kam als nächste und mit ihr die außerordentliche Ausdauer des einfachen Mannes, der ohne Vermögen oder Privilegien geboren war und doch die Fähigkeit besaß, den mannigfachen Gefahren dieser schlechten Zeit zu widerstehen. Wie eine Eiche war Llaw, tief verwurzelt und dauerhaft. Errin folgte. Edelmut des Geistes und der Mut, seine Ängste zu überwinden, strömten aus ihm. Als letzter der Nomade Ubadai, von einer wütenden Loyalität gegenüber dem Herrn, den er liebte und für den er bereit war zu sterben, um ihn zu schützen.
Elodan öffnete die Augen und sah Lámfhada an. »Wohl getan, Waffenmeister«, sagte er. »Ich danke dir.« Die anderen Ritter lagen rücklings im Gras und atmeten kaum.
Elodan stand auf und erklärte: »Ich glaube, es ist Zeit.«
»Die Quelle allen Lebens sei mit dir, Elodan«, entgegnete Lámfhada.
Elodan ging zu seinem Hengst und schwang sich in den Sattel. Er sah Samildanach, der auf ihn wartete, und hinter ihm die Armee des Königs, die sich über das ganze Tal ergoss.
Der Erste Ritter der Gabala gab seinem Pferd die Sporen und ritt den Hügel hinunter.
Samildanach beobachtete, wie der Erste Ritter der Gabala auf
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