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Robbers: Thriller (German Edition)

Robbers: Thriller (German Edition)

Titel: Robbers: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Cook
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Überblick: ein Konsumenten- Soixante-neuf . Hier drinnen gab es alles, was man wollte, dicht an dicht aufgereiht, um das Auge zu erfreuen und den Betrieb zu beschleunigen. Eddie blieb einen Moment stehen und schüttelte den Kopf. Dann marschierte er zur Kasse zwischen den Lottoscheinen und einem Ständer mit Lone-Star-Schlüsselanhängern. »Geben Sie mir ein Päckchen Camel ohne!«
    Der Verkäufer, ein pummeliger junger Mann mit einer Haut wie polierte Bronze und einem schwarzen Schnurrbart, ein Inder oder Pakistani, legte das Päckchen auf die Theke und tippte den Betrag ein. »Vier Dollar und ein Cent«, sagte er.
    Eddie schaute auf die Anzeige der Kasse. »Ich hab hier vier Dollar, Partner. Wo ist denn der Behälter fürs Wechselgeld?«
    Der Mann deutete auf einen leeren Plastikaschenbecher. »Nichts mehr drin.«
    »Hey, kein Problem. Ich bezahl’s beim nächsten Mal.«
    Der Verkäufer legte eine Hand auf das Camel-Päckchen und zog es zurück auf seine Seite der Theke. »Es kostet vier Dollar und einen Cent.«
    Eddie schaute ihn an. »Du willst das Geschäft wegen einem einzigen Cent platzen lassen?«
    Der junge Mann zupfte den Kragen seines roten 7-Eleven-Hemdes zurecht und betrachtete irgendetwas oberhalb von Eddies linker Schulter, als wäre er völlig konzentriert. Als ginge ihn das Ganze gar nichts an. »Das ist eben der Preis.«
    Eddie runzelte ungläubig die Stirn. Er ließ den Verschluss seines Feuerzeugs auf- und zuschnappen. Schnapp, schnapp. »Mann, du machst mich fertig.«
    »Ich mache niemanden fertig.«
    »Natürlich tust du das. Aus welchem Scheißland bist du überhaupt?«
    »Aus einem guten Land.« Der Verkäufer blickte ihm einen Moment lang direkt in die Augen, dann drehte er sich nach hinten, um das Päckchen zurück ins Regal zu stellen. Als er sich wieder umwandte, presste er die dunkelbraunen Hände flach auf die Theke. Seine Fingernägel hatten die Farbe von Elfenbein, wie Knochen. Sein Haar war schwarz wie Kreosot, seine Gesichtszüge resolut und angespannt. Vielleicht auch etwas trotzig.
    »Ein sehr gutes Land«, sagte er. »Da bezahlen wir für das, was wir bekommen.«
    Ein heißer Blitz zuckte wie ein Krampf durch Eddies Schultern, kletterte seinen Hals hinauf und erreichte seinen Kiefer. Er musterte den Typen scharf. »Du gehst mir auf den Sack, Partner. Jetzt hör mal zu. Das hier ist Amerika. Gib mir die Zigaretten!«
    »Vier Dollar und einen Cent.«
    »Ich glaub’s einfach nicht.«
    Aber der Typ gab keinen Fingerbreit nach. Ohne ein Wort stand er einfach da, ein schokoladenfarbener Deputy Doright. Einer seiner Mundwinkel hob sich ganz leicht, womöglich zu einem Grinsen.
    »Zum Teufel damit«, fauchte Eddie.
    Im selben Moment hob er das rechte Bein, griff in seinen Stiefel und zog einen Revolver Kaliber.22 heraus, einen alten Colt Police Positive mit einem zehn Zentimeter langen Lauf. Er wirkte wie ein Spielzeug. Eddie richtete ihn auf den jungen Mann, den Arm durchgedrückt, einen Finger am Abzug. »Her mit den beschissenen Zigaretten!«
    »Überfall!«, kreischte der Mann. Er starrte auf den Revolver, seine dunklen Augen glänzten. Er biss sich auf die Oberlippe und schob den Kiefer vor. »Ich rufe die Polizei. Dann gebe ich Ihre Autonummer durch.«
    Also betätigte Eddie den Abzug. Ein scharfer Knall, der Lauf ruckte hoch. Die Kugel traf den Verkäufer direkt in die Stirn. Sein Kopf wurde nach hinten gerissen, und ein kleines schwarzes Loch erschien auf der bronzenen Krümmung seiner Stirn. Einen Moment lang stand er ganz still, die Hände auf der Theke, die Augen über Kreuz. Dann stürzte er zu Boden und verschwand aus Eddies Blickfeld.
    Eddie lehnte sich über die Theke. Der Typ lag seitlich auf der dicken Gummimatte, einen Arm über den Kopf gelegt, als wollte er ein Nickerchen halten. »Blödmann«, sagte Eddie. »Da siehst du, was du angerichtet hast.«
    Er langte über den Zwischenraum hinter der Theke hinweg und nahm das Päckchen Camel vom Regal. Die vier Dollar ließ er liegen. Er steckte den Revolver wieder in seinen Stiefel und ging hinaus. Als er in den Caddy stieg, bimmelten hinter ihm noch die Kuhglocken.
    »Was zum Teufel hast du gemacht?«, fragte Ray Bob. »Jemanden erschossen?«
    »Der Schwanzlutscher wollte mir die Zigaretten nicht geben.«
    »Ohne Scheiß?«
    »Weil ich einen Cent zu wenig hatte.«
    Ray Bob grunzte. »Leg dich nie mit einem Mann an, der rauchen will.«
    »Mannomann!«, sagte Eddie. »Ich dachte, diese Kameljockeys werden vorher

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