RobertosAngebot
1 Nach- und Vorteile von Partys
Sein Schädel dröhnte.
Pochend wanderte der Schmerz von einer Seite zur anderen. Rob stöhnte gequält und verlagerte sein Gewicht.
Kopfschmerzen waren ein echt unangenehmer Nachteil nach einer feucht-fröhlichen Party. Tastend bewegte Rob seine Zunge im trockenen Mund hin und her.
Ein weiterer Nachteil war zudem dieser eklige Geschmack im Mund, irgendwie pelzig. Erfahrungsgemäß ließ er sich nur durch viel Wasser oder Milch vertreiben. Immerhin war ihm nicht schlecht.
Was ihn zum dritten Nachteil brachte: Wo war er? Was war passiert und wo war das Badezimmer?
Manchmal war es ein Vorteil, oft genug ein Nachteil, sich nicht an alles zu erinnern, was auf der Party passiert war.
Vorsichtig rollte er sich zur Seite und wäre dabei fast von dem schmalen Sofa gefallen, auf dem er offenbar geschlafen hatte. Eine dünne Fleecedecke lag halb auf ihm, schon auf dem Weg gen Boden.
Immerhin, stellte Rob erleichtert fest, er hatte noch seine Unterhose an, also schien die Party dieses Mal nicht ganz so ausgeufert zu sein.
Langsam und vorsichtig blinzelte er in das Sonnenlicht, welches sich seitwärts an dem dunklen Rollo vorbei schummelte und ausgerechnet in sein Gesicht schien. Rob blinzelte stärker, doch alles blieb verschwommen.
Seufzend erkannte er den vierten Nachteil: Natürlich hatte er vergessen, seine Kontaktlinsen herauszunehmen. Also würde es ein wenig Zeit brauchen, bis er alles klar sehen konnte und wenn er Pech hatte, dann waren seine Augen bereits rot und würden tierisch tränen. Monatslinsen waren gut und schön, jedoch nicht für vierundzwanzig Stunden täglich gedacht.
Wo war er eigentlich?
Stöhnend richtete er sich auf, setzte sich leicht taumelnd hin und hielt sich den dröhnenden Schädel. Irgendwie schien dauernd jemand laut zu stöhnen, rhythmisch, mal lauter, mal leiser, aber unüberhörbar.
Klasse, wie beim Ficken, kam es ihm in den Sinn. Andere hören Geisterstimmen, ich höre einen Kerl stöhnen. Oh Mann, aber wie lustvoll! Erneut blinzelte er gegen den Nebel vor seinen Augen an und langsam schien es besser zu werden. Rob blickte sich um. Offenbar war er in dem Zimmer eines männlichen Unbekannten gelandet, denn an den Wänden hingen vollbusige Pinups neben Motorrädern. Die Einrichtung war dunkel und einfach. Mann, hetero, fasste Rob es zusammen. Aber wo und wann bin ich ...? Müde schloss er die Augen, versuchte die Kopfschmerzen zurückzudrängen und an die dahinter liegenden Erinnerungen des gestrigen Abends zu kommen.
Er war auf jeden Fall auf einer Party gewesen. Bei ... - der Name sickerte durch - Jason! Ja, er war auf dessen Geburtstagsparty gewesen. War der nicht zwanzig geworden? Stimmt, Jason Schneider war zwei Jahre älter als er. Seinen zwanzigsten Geburtstag hatte der so richtig feiern wollen und jede Menge Freunde zu sich nach Hause eingeladen.
In Robs Kopf wurde das Stöhnen immer lauter. Es füllte seinen Schädel, drückte ihn auseinander, drang in jede Hirnwindung. Rob presste sich die Hände flach an seinen Kopf und auf die Ohren. Tatsächlich schien es etwas weniger zu werden, nur der Kopfschmerz pochte weiter fröhlich hämisch vor sich hin.
Also eine Party bei Jason. Eine wilde Party mit reichlich Alkohol und willigen Mädchen, viel Anmacherei, Flirterei und schnellem Sex in irgendeinem Zimmer. Das Übliche halt. Rob erinnerte sich nur verschwommen - es musste wirklich schon recht spät gewesen sein, denn es waren kaum noch Leute da - irgendetwas war mit einer verschütteten Wodka-Bowle gewesen.
Grübelnd nahm er die Hände runter, doch sofort war das Stöhnen wieder da. Langsamer jetzt, von einer rauen, männlichen Stimme unterbrochen. Genervt schüttelte Rob den Kopf. Böser Fehler! Keine hektischen Bewegungen mit so einem Dröhnschädel.
Das Stöhnen verschwand leider nicht, nur der Kopfschmerz flammte stärker auf. Schwankend erhob sich Rob, hielt sich noch einen Augenblick am Sofa fest und suchte dann nach seiner restlichen Kleidung. Sie lag auf einem unordentlichen Haufen direkt neben dem Sofa. Offenbar hatte er sich also selbst ausgezogen. Das war schon mal gut.
Rob hangelte nach seiner Jeans und streifte sie über. Seine Turnschuhe und Socken waren auch da, nur sein Hemd fehlte.
Nasse Flecken. Der Geruch von Alkohol.
Ganz plötzlich war seine Erinnerung wieder da. Stimmt, er war gegen die Schüssel mit der Bowle gestoßen und der Inhalt hatte sich auf ihm und teilweise auf einem knutschenden Pärchen auf dem
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