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Robin Wuff und Bruder Katz

Robin Wuff und Bruder Katz

Titel: Robin Wuff und Bruder Katz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Gemmel
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seinen Freunden. Völlig außer Atem brach er an der alten Mühle zusammen.
    »Ich kann nicht mehr«, japste er und atmete stoßweise. Dann erzählte er von dem gruseligen Erlebnis: »Große glühende Augen … rücken auf uns zu … scharfe Zähne … kein Durchkommen … lassen uns gehen … Bruder Katz nicht da … Bruder Katz gefangen …!«
    Entsetzt hörten alle die ungeheure Geschichte. Joe war außer sich vor Wut. »Diese Bestien! Wie schrecklich! Bruder Katz in den Fängen des Jägers!«
    Die Aufregung war groß. Niemand konnte sich so recht beruhigen.
    Die Gebrüder Rattingham liefen ziellos durcheinander, und Walther von der Käsereibe rannen Tränen über die Wangen. Tief bewegt sang er traurig und unter Schluchzern:
    »Der gute Freund in Feindeskralle!
    Oh grausig’ Elend, schlimme Not!
    Wir müssen ihn dort retten alle,
    sonst droht ihm noch der bitt’re Tod!«
    »Genau, Walther. Wir müssen ihn retten.« Robin Wuff schritt tief in Gedanken versunken auf und ab. »Egal wie. Es muss nur schnell gehen.«
    Während der Hund weitergrübelte, beruhigten sich die Brüder Rattingham, Walther von der Käsereibe und Samuel und taten es ihm gleich. Doch niemand wusste Rat angesichts der drohenden Gefahr von fünf räuberischen Hunden.
    Schließlich hatte Robin Wuff genug von der Grübelei.
    »Ich wüsste etwas, aber es ist gefährlich.« Er zögerte. »Für alle!«
    Rasch erzählte er seine Idee und übergab das Kommando an Joe. Dann eilte er fort in den Wald.
    Joe übernahm sofort die Leitung und organisierte aus Leibeskräften. Er teilte Gruppen ein und ließ alles besorgen, was sie brauchten. Er rief da und dort Befehle, schickte Boten aus und lief geschäftig umher. Er wollte Robin Wuffs Vertrauen nicht enttäuschen.
    Erschöpft erreichte Robin Wuff den Wohnwagen und pirschte näher heran. Aus dem Inneren drang Lärm heraus: Gesprächsfetzen, Lachen, Fauchen und Jaulen; doch kein noch so leises Miauen von Bruder Katz war zu hören.
    Robin Wuff versteckte sich hinter einem Busch und wartete. Noch nie in seinem Hundeleben war ihm das Warten so schwer gefallen. Jede Sekunde, die verstrich, vergrößerte seine Angst um Bruder Katz.
    Langsam ging die Sonne unter. Die Bäume des Waldes warfen jetzt lange Schatten und tauchten die Umgebung in ein dunkles, dämmeriges Grau.
    Robin Wuff konnte nicht mehr länger warten. Er musste endlich handeln. Mit einem Satz war er auf der Lichtung. Mit dem nächsten war er durch das Loch in der Wagenwand und landete inmitten der überraschten Hundebande. Er nutzte die Überraschung der Hunde, packte Bruder Katz, teilte in alle Richtungen kräftige Tritte aus und rannte auch schon wieder mit dem Kater hinaus ins Freie.
    Die Hunde erholten sich schnell von ihrem Schrecken und setzten ihnen mit lautem Gejaule und Gejohle nach. Der Jäger hechtete mit gewaltigen Sätzen an Hund und Kater vorbei und versperrte ihnen den Weg.
    Robin Wuff und Bruder Katz machten im Laufen eine Kehrtwendung, aber zwei weitere Hunde stellten sich ihnen entgegen. Die übrigen beiden kesselten sie von den Seiten ein.
    »Na, Robin Wuff! Hast du etwa geglaubt, du könntest uns überlisten?«, spottete der Jäger zornig.
    Hund und Kater blickten in die hasserfüllten Augen ihrer Verfolger, die immer näher rückten.
    Robin Wuff sah sich nach allen Seiten um.
    Wo blieben denn nur ihre Freunde? Hatte er seine Attacke zu früh gestartet?
    Da entdeckte er einen kleinen schwarzen Punkt am Himmel, der schnell größer wurde: Samuel!
    Laut krächzend und im Sturzflug kam er auf die Lichtung zugeflogen.
    Und auf seinem Rücken saß Walther von der Käsereibe. Er hielt einen wirklich dicken Stein in seiner Pfote. Bevor der Jäger reagieren konnte, umkreiste Samuel seinen Kopf, und die Maus ließ den Stein auf seine Schnauze fallen.

    »Du räudig schlimmes Ungetier,
    verzieh dich bloß, sonst geb ich’s dir!«
    Dann drehte Samuel mit der Maus eine schnelle Schleife über Robin Wuff und Bruder Katz. Hier ließ die Maus statt eines Steins einen Vers fallen:
    »Lauft nur in den Wald hinein,
    dort wird eure Rettung sein.«
    Die Hunde liefen erschrocken durcheinander. Bedrohlich knurrten sie sich an, bis sie merkten, dass ihr Gefangener und dessen Befreier weg waren. Sofort nahmen sie wieder die Verfolgung auf.
    Mit fliegenden Ohren preschten Robin Wuff und Bruder Katz durch das Unterholz, als sie plötzlich ein lautes Kreischen hinter sich hörten.
    Sie blieben stehen und blickten sich um. Ein Stück hinter ihnen

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