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Robina Krux

Robina Krux

Titel: Robina Krux Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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Erinnerung. Aber sie hatte das Gefühl, dass sie hier eine Zäsur anbringen sollte, schon weil sie das, was sie da auf Band gesprochen hatte, nicht mehr übersah. Erst recht war sie sich nicht im Klaren darüber, inwieweit eine solche Geschichte geeignet sein mochte, einem Erdfremden einen Eindruck von dem Geschehen auf dem dritten Planeten des Sonnensystems zu vermitteln. Schließlich rang sie sich zu der Meinung durch: Niemand könne das wissen. Sie würde das Gesprochene eine Weile ruhen lassen, es dann überarbeiten, auf den Raster übertragen und dann in die Wand brennen – basta.
    Robina machte es sich bequem und hörte sich ab. Ein Pfeifton war da –‘Rückkopplung?’
    Hastig schaltete sie ab, drückte die Taste jedoch nicht gehörig durch, sodass der nerventötende Ton mit einer kurzen Unterbrechung abermals die Kabine durchheulte. Das gleiche Malheur passierte ihr beim zweiten Schalten. Ärgerlich setzte sie sich auf, da durchfuhr sie ein Gedanke. Sie empfand ihn so ungeheuerlich, dass ihr das Blut zu Kopfe schoss und sie ein leichter Schwindel erfasste.
    Der Ton brach plötzlich ab, dann setzte nach einer Pause ihre Stimme ein, stockend, mit holprigen Formulierungen. Robina hörte nicht zu. Sie überlegte. Dann sprang sie auf, legte hastig einen neuen Tonträger ein und stellte den Kontakt her zwischen dem Aufnahmegerät und ihrem Funkempfänger.
    Wenig später lag sie wieder auf der Liege und lauschte dem anschwellenden Ton der Anderen, der jetzt in drei Folgen vom Band kam. Robina drückte die Taste und schaltete sofort wieder ein. Naturgemäß wurde der Ton unterbrochen.
    Obwohl eindeutig, reichte Robina der Test nicht. In großer Hast entfernte sie das Speichergerät aus ihrem Anzug und legte es aufnahmebereit neben das erste.
    Sie wiederholte das Spiel mit der Taste in kurzen und längeren Abständen, hackte das stetige, melodische Signal erbarmungslos in Stücke.
    Obwohl das Ergebnis von vornherein feststand, war es Robina wie eine Offenbarung: Vom zweiten Tonträger wurde die Zerstückelung exakt wiedergegeben.
    „Na wartet, Freunde!“, rief sie.
    Fieberhaft nestelte sie an ihrem Anzug, riss – und pfiff dabei auf’s Reglement – die Nottasche auf und zerrte die Tabelle mit dem Raumkode hervor.
    Schnell warf sie eine kurze Zeichenfolge auf einen Taschentaster und stürzte sich dann in den Anzug. Erst bei der Verschnürung der Fußgelenke, die einer besonderen Sorgfalt bedurfte, kam sie zu sich.
    „Zu spät für heute“, murmelte sie nach einem Blick zur Uhr. „Ich muss dazu frisch sein.“
    Aber dann konnte Robina nicht einschlafen.
    Später griff sie zur Box und schluckte ein Kügelchen. Noch bevor sie der Schlaf ergriff, sah sie klobige Raumschiffe mit geöffnete Luken auf sich zuschweben. Mit einem Lächeln auf den Lippen schlief sie ein.
     
    Robina bereitete den Ausflug zur Kuppel sorgfältig vor. Sie packte alle möglichen Gerätschaften zusammen, von denen sie meinte, dass sie ihr für ihr Vorhaben irgendwie von Nutzen sein konnten. Sie nahm sich genügend Proviant mit, um eventuell auch außerhalb der Grotte übernachten zu können. Es hatte sich ihrer eine Spannung bemächtigt, wie sie sie bisher nicht kannte. Sie ertappte sich dabei, wie sie zitterte.
    Erst unterwegs auf dem Eselchen verließ sie die Nervosität, Ruhe überkam sie.
    Robina sagte sich wiederholt, dass sie sich keinen übertriebenen Hoffnungen hingeben dürfe, aus zwei Gründen: Erstens war die Funkanlage sehr solide ausgeführt, und zweitens hatte sie keinerlei Ahnung, welche Entfernung zwischen dem Boliden und einem bewohnten Stützpunkt wohl zu überwinden wäre – oder ob es diese Anderen überhaupt noch gab.
    Robina benutzte den Eingang, der auf die Ebene mündete. Im engen Gang stieß sie immer wieder mit ihren Gerätschaften an. Ein Glück nur, empfand sie, dass kein Lärm übertragen wurde.
    Am Fahrstuhl stutzte sie. Sie fand die Tür geschlossen, und es dauerte Minuten, bis sie die Kabine herbeigerufen hatte. Es war logisch, dass sie letztens den Lift am Gang verlassen hatte, also hatte er, nach allem, was sie von derartigen Dingen verstand, an der gleichen Stelle zu stehen. Weitere Gedanken machte sich Robina freilich nicht. Eine Automatik vielleicht…
    Sie betrat, erneut geblendet von der Lichtflut, die Balustrade, und bevor sie zur gegenüberliegenden Tür gelangte, kontrollierte sie die Aufschriften: keinerlei Veränderungen. „Dann eben nicht“, sagte sie, und sie fuhr mit einer Sicherheit, als

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