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Robinson Crusoe

Robinson Crusoe

Titel: Robinson Crusoe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Defoe
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mußten wir uns ergeben und wurden alle als Gefangene nach Salee, einem Hafen der Mauren, geschleppt.
    Die Behandlung, die ich dort erfuhr, war nicht so schlimm, wie ich anfangs befürchtet, auch wurde ich nicht ins Land hinein an des Kaisers Hof gebracht wie die ändern, sondern von dem Piratenkapitän als seine eigene Beute zurückbehalten und zu seinem Sklaven gemacht, weil ich jung und flink und für seine Zwecke geschickt war. Ich war durch diese jähe Verwandlung von einem Kaufmann in einen elenden Sklaven ganz überwältigt und gedachte jetzt der prophetischen Rede meines Vaters, und daß die Hand Gottes nun auf mir liege und es ohne Gnade um mich geschehen sei.
    Aber das alles sollte nur ein Vorgeschmack des Jammers sein, den ich noch zu erleiden hatte, wie aus meiner Geschichte erhellen wird. Da mich mein neuer
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    Patron und Herr in sein Haus genommen hatte, hoffte ich, er würde mich auch mitnehmen, wenn er wieder in See ginge, wo ihn über kurz oder lang das Schicksal ereilen würde, von einem Spanier oder Portugiesen aufgegriffen zu werden, wobei ich dann befreit werden würde. Aber diese Hoffnung wurde bald zu Wasser; denn wenn er ausfuhr, ließ er mich an Land zurück, um seinen kleinen Garten zu betreuen und die üblichen Sklavendienste im Hause zu verrichten; und wenn er von seinem Kreuzer heimkam, mußte ich in der Kajüte schlafen, um das Schiff zu hüten.
    Hier brütete ich unablässig über meine Flucht und wie ich sie am besten bewerkstelligen könnte, fand aber nicht die geringste Möglichkeit dazu. Denn ich hatte keine lebendige Seele, der ich davon reden konnte und die mit mir sich aufs Meer hinaus gewagt hätte; da war kein Mitsklave, kein Engländer, Irländer noch Schotte, nur ich ganz allein, so daß ich zwei Jahre lang mich zwar oft an der Einbildung ergötzte, aber nicht den geringsten Weg sah, um ihn zu verwirklichen.
    Nach zwei Jahren ereignete sich jedoch etwas Besonderes. Mein Patron lag schon seit längerer Zeit als sonst zu Hause, ohne sein Schiff instand zu setzen, weil, wie ich hörte, sein Geldbeutel knapp war, und fuhr derweil regelmäßig ein-oder zweimal in der Woche, wenn schönes Wetter war, mit der
    Schiffspinasse auf den Fischfang. Dabei nahm er stets mich und einen Jungen, den sie den Mowesko nannten, mit zum Rudern. Wir brachten ihn dabei immer in sehr vergnügte Laune, und ich zeigte mich sehr geschickt beim Fischen, so daß er mich
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    manchmal auch mit einem Mauren, einem
    Verwandten von ihm, und dem jungen Mowesko ausschickte, ihm ein Gericht Fische zu holen.
    Einmal geschah es, als wir an einem ganz stillen Morgen ausführen, daß wir in so dicken Nebel kamen, daß wir die Küste aus den Augen verloren, obwohl wir nur eine halbe Stunde weit davon entfernt waren. Wir ruderten aufs Geratewohl den ganzen Tag und auch die Nacht und fanden am Morgen, daß wir seewärts anstatt auf die Küste zu gefahren waren. Wir kamen jedoch wieder glücklich an Land, wenn auch mit großer Mühe und einiger Gefahr, da der Wind am Morgen recht kräftig zu wehen begann; besonders knurrte uns allen der Magen gewaltig.
    Durch dieses Mißgeschick gewarnt, beschloß unser Patron, in Zukunft vorsichtiger zu sein. Und da er noch das Langboot von unserm gekaperten Schiff liegen hatte, nahm er sich vor, nicht wieder ohne einen Kompaß und einigen Mundvorrat zum Fischen zu fahren. Er befahl daher seinem
    Schiffszimmermann, der auch ein englischer Sklave war, einen kleinen Wohnraum oder Kajüte mitten in das Langboot einzubauen, wie auf einer Barke, mit Raum dahinter, um zu steuern und die Großschote einzuholen, und Raum davor für ein oder zwei Mann, um die Segel zu bedienen. Das Boot führte ein Gigsegel oder, wie wir es nennen,
    Hammelschultersegel, und der Klüverbaum lief über die Kajüte hin. Diese war sehr klein und niedrig und bot nur Raum für ihn und ein oder zwei Sklaven zum Schlafen und für einen Tisch zum Essen sowie für
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    etliche kleine Schränke, um ein paar Flaschen Branntwein sowie Brot, Reis und Kaffee zu verstauen.
    Mit diesem Boot fuhren wir häufig zum Fischen aus.
    Einmal hatte er sich vorgenommen, mit zwei oder drei vornehmen Mauren des Ortes zum Vergnügen oder zum Fischfang auszufahren, und hatte
    außergewöhnliche Anstalten dazu getroffen. Er hatte über Nacht einen größeren Vorrat an Lebensmitteln als sonst an Bord geschickt und mir befohlen, drei Flinten mit Pulver und Blei bereitzuhalten, um sich auch mit Vogelschießen zu ergötzen.
    Ich

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