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Robinson Crusoe (Illustrierte Ausgabe) - Defoe, D: Robinson Crusoe (Illustrierte Ausgabe)

Robinson Crusoe (Illustrierte Ausgabe) - Defoe, D: Robinson Crusoe (Illustrierte Ausgabe)

Titel: Robinson Crusoe (Illustrierte Ausgabe) - Defoe, D: Robinson Crusoe (Illustrierte Ausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Defoe
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Jungen so lustig zu sehen, und ließ ihn zur Ermutigung einen Schluck Rum aus einer der Flaschen meines Patrons tun. Übrigens war Xury’s Rat gut, daher ich ihn auch befolgte. Wir warfen unsern kleinen Anker aus und lagen die Nacht über still. An Schlafen war jedoch kein Gedanke. Denn nach einigen Stunden sahen wir gewaltig große Bestien verschiedener Art, die wir nicht zu nennen wußten, an den Strand kommen und sich ins Wasser stürzen. Sie machten sich das Vergnügen einer Abkühlung und heulten und brüllten dabei in einer Art, wie ich es mein Lebtag nicht wieder gehört habe.
    Xury war furchtbar erschrocken und ich nicht minder. Aber wie entsetzten wir uns erst, als eines der Untiere auf unser Boot zugeschwommen kam. Wir konnten es nicht sehen, doch an seinem Schnauben war zu hören, daß es eine ungeheuer große und grimmige Bestie sein mußte. Xury behauptete, es sei ein Löwe, und es mochte wohl auch einer sein. Der arme Junge schrie, ich sollte den Anker lichten und wegrudern. »Nein«, erwiderte ich, »wir wollen nur das Kabeltau verlängern und nach der See hinsteuern, dann können die Tiere uns nicht folgen.« Kaum hatte ich diese Worte gesprochen, als ich das Ungeheuer zu meiner großen Überraschung schon bis auf zwei Ruderlängen uns nahe erblickte. Sofort eilte ich nach der Kajüte, ergriff ein Gewehr und gab Feuer, worauf die Bestie sich alsbald umwandte und wieder nach dem Lande schwamm.
    Es ist unmöglich, den fürchterlichen Lärm, das Geschrei und Geheul zu beschreiben, das unmittelbar an der Küste und weiter ins Land hinein nach meinem Schusse entstand. So Etwas hatten diese Kreaturen wahrscheinlich früher nie gehört. Ich zog daraus den Schluß, daß wir während der Nacht nicht hier ans Land gehen dürften, und es schien sogar fraglich, ob wir es bei Tage wagen dürften; denn den wilden Menschen in die Hände zu geraten, war um Nichts besser, als in die Gewalt der wilden Tiere zu kommen, zum wenigsten hatten wir vor beiden gleich große Angst. Trotzdem aber gebot uns die Notwendigkeit, irgendwo zu landen, um Wasser zu holen, wovon wir keine Pinte mehr im Boote hatten. Es fragte sich nur, wo wir es wagen sollten. Xury sagte mir, wenn er mit einem der Krüge ans Ufer gehen dürfe und es da überhaupt Wasser gäbe, wolle er es schon bekommen. Ich fragte ihn, warum denn er gehen wolle und er nicht lieber sehe, wenn ich es täte. Er antwortete mir darauf mit solcher Treuherzigkeit, daß ich ihn dadurch für immer lieb gewann. »Wenn kommen wilde Männer«, sagte er, »sie essen mich, du weggehen.« »Nun, Xury«, erwiderte ich, »dann wollen wir alle beide gehen, und wenn die wilden Männer kommen, schießen wir sie nieder, dann können sie keinen von uns fressen.« Hierauf gab ich ihm ein Stück Zwieback und ließ ihn einen Schluck Rum aus dem Flaschenkorb tun. Dann ruderten wir das Boot möglichst nahe ans Ufer und wateten, nur mit unsern Gewehren und zwei Wasserkrügen ausgerüstet, ans Land.
    Ich wagte nicht das Boot aus den Augen zu verlieren, weil ich fürchtete, die Wilden möchten in Kähnen den Fluß herunter kommen. Der Junge aber, welcher etwa eine Meile landeinwärts eine Niederung gewahrte, eilte danach hin, und gleich darauf sah ich ihn wieder zurückkehren. Ich glaubte, er sei von Wilden verfolgt oder durch ein Tier erschreckt, und rannte, um ihm zu helfen, ihm entgegen. Als ich jedoch näher kam, sah ich, daß er Etwas über die Schultern hängen hatte, das ich als ein von ihm getötetes Tier erkannte. Es glich einem Hasen, war aber von anderer Farbe und länger von Beinen. Wir hatten große Freude darüber, da es uns eine herrliche Mahlzeit lieferte. Das Beste aber, was Xury mitbrachte, war die Nachricht, daß er gutes Wasser gefunden und keine Wilden gesehen hatte.
    Bald darauf wurden wir gewahr, daß wir uns um Wasser nicht so große Sorgen hätten zu machen brauchen. Denn ein wenig höher in der Bucht hinauf, in der wir lagen, fanden wir, sobald die Flut, die nicht tief den Fluß hinein ging, verlaufen war, das Wasser süß und frisch. So füllten wir denn unsere Krüge, verschmausten unser Wildpret und machten uns wieder reisefertig. Spuren eines menschlichen Wesens hatten wir in dieser Gegend nicht wahrgenommen.
    Weil ich schon früher einmal an dieser Küste gewesen war, wußte ich, daß die kanarischen Inseln, sowie die des grünen Vorgebirgs von hier nicht weit abliegen konnten. Da mir’s aber an Instrumenten zur Untersuchung des Breitengrads, unter dem wir uns

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