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Robotermärchen

Robotermärchen

Titel: Robotermärchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stanislaw Lem , Daniel Mróz
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Trurl", erklärte Klapaucius. „Du sollst mir einen Trurl machen. So daß man einen nicht vom anderen unterscheiden kann!" Die Maschine brummte, summte, rauschte und sagte dann: „Gut, ich mache dir einen Trurl, aber geh behutsam mit ihm um, denn er ist ein sehr großer Konstrukteur!" „Ah, natürlich, sei unbesorgt", sagte Klapaucius. „Nun, wo ist denn dieser Trurl?"
    „Wie? So schnell? Das ist keine Kleinigkeit", sagte die
    Maschine. „Es dauert eine Weile. So ein Trurl — das ist keine Schraube und kein Lack!" Dennoch trompetete und klingelte sie erstaunlich schnell, eine ziemlich große Tür öffnete sich in ihrem Bauch, und aus dem dunklen Verlies trat Trurl heraus. Klapaucius erhob sich, ging um ihn herum, betrachtete ihn aus der Nähe, tastete und klopfte ihn genau ab, aber es bestand kein Zweifel — er hatte Trurl vor sich, der dem Original wie ein Tropfen dem anderen glich. Trurl, der aus dem Bauch der Maschine gekrochen war, blinzelte im Licht, aber sonst verhielt er sich ganz normal. „Trurl, wie geht's?" sagte Klapaucius. „Wie geht es dir, Klapaucius? Aber wie bin ich eigentlich hierhergekommen?" erwiderte Trurl und staunte. „Na eben so, du kamst einfach vorbei... Ich habe dich lange nicht gesehen. Wie gefällt es dir hier?" „Nicht schlecht, nicht schlecht... Was hast du da unter der Plane?"
    „Ach, nichts Besonderes. Möchtest du nicht Platz nehmen?"
    „I wo, mir kommt es vor, daß es schon spät ist. Draußen
    ist es dunkel, ich muß wohl nach Hause" „Nicht so schnell, nicht gleich!" protestierte Klapaucius. „Komm erst in den Keller, du wirst dann sehen, wie interessant es wird..." „Hast du denn etwas Besonderes im Keller?" „Vorläufig noch nichts, aber gleich werde ich es haben. Komm, komm."
    Klapaucius klopfte Trurl begütigend auf die Schulter und
    führte ihn in den Keller, dort stellte er ihm ein Bein, und als Trurl der Länge nach hinfiel, fesselte er ihn und begann ihn dann mit einer dicken Stange nach allen Regeln der Kunst zu verprügeln. Trurl brüllte aus Leibeskräften, schrie um Hilfe, fluchte abwechselnd und flehte um Erbarmen, doch es half nichts — die Nacht war finster und kein Mensch in der Nähe, Klapaucius prügelte jedoch weiter, daß es nur so krachte.
    „Oh! Au! Warum prügelst du mich so?" rief Trurl und versuchte den Schlägen auszuweichen. „Weil es mir Vergnügen bereitet", erklärte Klapaucius und holte von neuem aus. „Das hast du noch nicht ausprobiert, Trurl!" Und er traf ihn auf den Kopf, daß der wie ein Faß dröhnte.
    „Du läßt mich sofort los, sonst gehe ich zum König und sage ihm, was du mit mir angestellt hast, er sperrt dich ins Gefängnis!" schrie Trurl. „Gar nichts wird er mir tun. Und weißt du, weshalb nicht?" fragte Klapaucius und setzte sich auf die Bank.
    „Ich weiß es nicht", sagte Trurl, der froh war, daß in der
    Prügelei eine Pause eintrat. „Du bist nämlich nicht der richtige Trurl. Der ist zu Hause, hat eine Maschine zur Erfüllung aller Wünsche gebaut und sie mir als Geschenk geschickt, und ich habe sie auf die Probe stellen wollen und habe ihr befohlen, dich zu konstruieren. Jetzt werde ich dir den Kopf abdrehen, ihn unter mein Bett stellen und ihn als Stiefelknecht benutzen!" „Du bist ein Ungeheuer! Warum willst du es tun?" „Ich habe es dir schon gesagt: Weil es mir Vergnügen bereitet. So, jetzt habe ich das leere Geschwätz satt!"
    Mit diesen Worten ergriff Klapaucius beidhändig den Stock, und Trurl schrie: „Hör auf! Hör auf! Ich will dir etwas Wichtiges sagen!" „Da bin ich aber neugierig, was das sein könnte, das mich davon abhielte, deinen Kopf als Stiefelknecht zu benutzen", erwiderte Klapaucius, hörte jedoch auf, ihn zu schlagen. Hierauf rief Trurl: „Ich bin ja kein von der Maschine gemachter Trurl! Ich bin der echte Trurl, der echteste von der Welt, und ich wollte nur erfahren, was du da so lange treibst, nachdem du dich in deinen vier Wänden eingeschlossen hast! Ich habe also die Maschine gebaut, habe mich in ihrem Bauch versteckt und habe mich in dein Haus tragen lassen, unter dem Vorwand, sie sei für dich ein Geschenk!" „Ich bitte dich, was hast du dir da für eine Geschichte ausgedacht, und so auf die Schnelle!" sagte Klapaucius, erhob sich und preßte das dickere Ende des Stockes fester in die Hand. „Du brauchst dir keine Mühe zu machen, deine Lügen durchschaue ich. Du bist ein Trurl, den die Maschine gemacht hat, sie erfüllt alle Wünsche, ich habe von ihr Schrauben und

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