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Robotermärchen

Robotermärchen

Titel: Robotermärchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stanislaw Lem , Daniel Mróz
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Oberfläche versteckten Keller gelangte durchdringendes Krachen einstürzender Mauern. „Sie ist schon hier!" rief Trurl. „Ja", sagte der
    Bürgermeister. „Und sie fordert eure Auslieferung, da sie sonst die ganze Stadt zerstören wird..."
    Zur gleichen Zeit drangen irgendwo oben
    ausgesprochene, nasal klingende, einem stählernen Schnattern ähnelnde Worte zu ihnen: „Trurl muß hier irgendwo stecken... Ich spüre Trurl..." „Ihr wollt uns doch nicht etwa ausliefern?" fragte der, nach dem die Maschine so hartnäckig verlangte, mit zitternder Stimme.
    „Wer von euch Trurl heißt, muß den Raum verlassen.
    Der andere kann bleiben, seine Auslieferung ist keine unabdingbare Bedingung..." „Habt Mitleid!"
    „Wir sind machtlos", sagte der Bürgermeister. „Wenn du
    übrigens hier bleiben solltest, Trurl, müßtest du dich für den Schaden, den du der Stadt und ihren Einwohnern zugefügt hast, verantworten, denn deinetwegen hat die Maschine sechzehn Häuser niedergerissen und viele hiesige Bürger unter ihren Ruinen begraben. Allein der Umstand, daß du dich im Angesicht des Todes befindest, gestattet mir, dich freizulassen. Geh und komm nicht wieder." Trurl schaute auf die Gesichter der Stadträte, und da er auf ihnen das Urteil geschrieben sah, wandte er sich langsam der Tür zu.
    „Warte! Ich komme mit!" rief Klapaucius impulsiv. „Du?" sagte Trurl mit leiser Hoffnung in der Stimme. „Nein", fügte er nach einer Weile hinzu. „Bleib hier, es ist besser so... Warum solltest du unnötig umkommen?" „Einfach verrückt!" rief Klapaucius energisch. „Was denn, warum sollen wir umkommen, etwa durch diese eiserne Idiotin? Auch was! Das reicht nicht aus, um zwei hervorragende Konstrukteure von der Erdoberfläche wegzuwischen! Komm, mein lieber Trurl! Nur Mut!" Innerlich gefestigt, rannte Trurl hinter Klapaucius über
    die Treppen. Der Markt war leer. Inmitten von Staubwolken, aus denen die Skelette zerstörter Häuser ragten, stand die Maschine, dicke Dampfschwaden ausstoßend, höher als die Türme des Rathauses, über und über befleckt mit dem Ziegelblut der Mauern und mit weißem Pulver beschmiert. „Gib Obacht!" flüsterte Klapaucius. „Sie sieht uns nicht. Wir laufen die erste Gasse nach links, dann nach rechts und dann geradeaus, denn nicht weit von hier beginnen die Berge. Dort verstecken wir uns und denken uns etwas aus, damit ihr ein für allemal die Lust vergeht... Auf und davon!" rief er, denn in dem gleichen Augenblick hatte die Maschine sie bemerkt und lief ihnen hinterdrein, daß die Fundamente zitterten.
    Sie rannten, was das Zeug hielt, und gelangten hinter die
    Stadt. So galoppierten sie etwa eine Meile, während sie das donnernde Stampfen des Kolosses hinter sich hörten, der sie unnachgiebig verfolgte. „Diesen Hohlweg kenne ich!" rief Klapaucius plötzlich. „Das ist das Bett eines ausgetrockneten Baches, das in die Tiefe der Felsen führt, wo es zahlreiche Höhlen gibt, schneller, sie wird gleich stehenbleiben!..."
    Sie liefen also den Berg hinauf, stolpernd, mit den Armen
    fuchtelnd, um Gleichgewicht zu halten, doch die Maschine befand sich stets in gleicher Entfernung hinter ihnen. Über den schwankenden Felsen des ausgetrockneten Baches erreichten sie einen Spalt in den sich auftürmenden Felsen, und als sie hoch oben den schwarzen Eingang zu einer Höhle erblickten, kletterten sie zu ihr hinauf, ohne auf die Steine zu achten, die sich unter ihren Füßen lösten. Kälte und Finsternis gähnten durch die große Öffnung im Felsen. Eilends sprangen sie hinein, liefen noch ein paar Schritte und hielten an. „So, hier wären wir sicher", sagte Trurl, der seine Ruhe wiedererlangt hatte. „Ich schaue mal hinaus, um zu sehen, wo sie steckt..." „Gib acht", warnte Klapaucius. Vorsichtig trat Trurl an die Öffnung der Höhle, beugte sich hinaus und sprang plötzlich erschrocken zurück. „Sie kommt den Berg herauf!" rief er. „Sei unbesorgt, sie kommt bestimmt nicht herein", sagte Klapaucius ein wenig unsicher. „Was ist das? Es scheint dunkel geworden zu sein...!" Ein großer Schatten verhüllte in diesem Augenblick den Himmel, der bisher durch den Höhleneingang zu sehen war, und darin zeigte sich für einen Augenblick die stählerne, glatte, dicht vernietete Wand der Maschine, die langsam an den Felsen gerückt war. Auf diese Weise war die Höhle gewissermaßen mit einem stählernen Deckel luftdicht abgeschlossen. „Gefangen sind wir...", flüsterte Trurl, und seine Stimme

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