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Robur der Sieger

Robur der Sieger

Titel: Robur der Sieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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die Gipfel der Bäume?
    – Auch diese nicht.
    – Wir befinden uns also nicht mehr inmitten der Lichtung?
    – Weder in der Lichtung, noch überhaupt im Park.
    – Erkennen Sie denn auch nicht die Dächer der Häuser, die Spitzen der Denkmäler? sagte Onkel Prudent, dessen Enttäuschung schon in einem Grade zunahm, daß sie nahe an Wuth grenzte.
    – Weder Dächer, noch Spitzen.
     

    Phil Evans führte einen heftigen Schlag gegen die Scheibe. (S. 55.)
     
    – Was? Auch nicht einen Mast mit Flagge, nicht einen einzigen Kirchthurm, nicht einmal einen Fabriksschornstein?
    – Nichts – als die leere Luft.–
    Eben jetzt öffnete sich die Thür der Zelle, in der ein Mann sichtbar wurde.
    Das war Robur.
    »Ehrenwerthe Ballonisten, sagte eine ernste Stimme, Sie sind nun frei, nach Belieben zu gehen, wohin Sie wollen….
    – Frei! rief Onkel Prudent.
     

    Und was sahen sie da? (S. 57.)
     
    – Ja… das heißt innerhalb der Grenzen des »Albatros«!

    Onkel Prudent und Phil Evans stürzten aus der Zelle.
    Und was sahen sie da?
    Zwölf-bis dreizehnhundert Meter unter ihnen die Oberfläche eines Landes, das sie vergeblich zu erkennen sich bemühten.

Sechstes Capitel.
Welches Ingenieure, Mechaniker und andere Gelehrte vielleicht am besten überschlagen.
    »Wann wird der Mensch einmal aufhören, in der Tiefe umherzukriechen, um im Azur und im Frieden des Himmels zu leben?«
    Die Antwort auf diese Frage Camille Flamarion’s ist ziemlich leicht. Das wird dann geschehen, wenn die Fortschritte der Mechanik das Problem der Aviation, d. h. der Nachahmung des Vogelfluges, zu lösen gestatten, und vor Ablauf weniger Jahre – das sah man ja voraus – mußte eine praktische Verwerthung der Elektricität zur Lösung dieses Räthsels führen.
    Schon im Jahre 1773, also ziemlich lange, bevor die Brüder Montgolfier ihre erste Montgolfière und der Physiker Charles seinen ersten Wasserstoffballon construirten, hatten einzelne abenteuerliche Köpfe davon geträumt, mittelst mechanischer Apparate die Luft so zu sagen zu erobern. Die ersten Erfinder hatten also keineswegs an Apparate gedacht, welche leichter als die Luft waren, was schon der Standpunkt der physikalischen Wissenschaft ihrer Zeit nicht erlaubte. Sie gingen darauf aus, die Fortbewegung durch die Luft durch specifisch schwerere Apparate, durch Flugmaschinen, welche die Bewegung des Vogels nachahmten, zu ermöglichen.
    Ganz dasselbe hatte schon jener Thor, der Icarus, der Sohn des Daedalus, gethan, dessen mit Wachs angeheftete Flügel ihm bei der Annäherung an die Sonne abfielen.
    Doch ohne bis auf mythologische Zeiten zurückzugehen, ohne eines Archytas von Tarent zu erwähnen, begegnet man schon in den Arbeiten eines Dante von Perusa, eines Leonardo da Vinci und Guidotti der Idee von Maschinen, welche bestimmt waren, sich in der Atmosphäre zu bewegen. Zweieinhalb Jahrhunderte später traten weit zahlreichere Erfinder auf. Im Jahre 1742 construirt sich der Marquis de Baqueville ein System von Flügeln, versucht dasselbe über der Seine und bricht beim Herabfallen den Arm. 1768 entwirft Paucton den Plan zu einem Apparat mit zwei Schrauben zum Heben und zur Fortbewegung.
    1781 baut Meerwein, der Architekt des Fürsten von Baden, eine Maschine zur Nachahmung des Vogelflugs und verwirft den Gedanken der Lenkbarkeit von Ballons, welche eben erfunden worden waren. 1784 lassen Launoy und Bienvenu eine Helicoptere aufsteigen, die von Federn bewegt wurde. 1808 Fliegversuch des Oesterreichers Jakob Degen. 1810 erscheint ein Schriftchen von Deniau aus Nantes, in dem der Grundsatz des »schwerer, als die Luft« beleuchtet ist. In den Zeitraum von 1811 bis 1840 fallen die Untersuchungen und Versuche von Berblinger, Vigual, Sarti, Dubochet und Cagniard de Latour. 1842 tritt der Engländer Henson mit seinem System der geneigten Ebene und durch Dampf bewegten Schraube auf; 1845 Cossus mit seinem Apparat mit Steigschrauben; 1847 meldet sich Camille Vert mit seiner Helicoptere aus Federflügeln; 1852 Letur mit seinem lenkbaren Fallschirm, dessen praktische Prüfung ihm das Leben kostete. In demselben Jahre tritt Michel Loup hervor mit seinem Vorschlage, bei dem die gleitende Bewegung in Verbindung mit vier sich drehenden Flügeln gebracht ist; 1853 Béléguic mit seinem durch Zugschrauben bewegten Aeroplan; Vaussin-Chardannes mit seinem lenkbaren Drachen; Georges Cauley mit seinen Fliegmaschinen, die ein Gasmotor treiben sollte. Zwischen 1854 und 1863 sind zu nennen: Josef Pline, der

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