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Rock Rats Saga 01 - Der Astroidenkrieg

Titel: Rock Rats Saga 01 - Der Astroidenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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des Erdmagnetfelds. Dennoch vermochte der Supraleiter kein hinreichend starkes Magnetfeld zu erzeugen, um die gefährlichsten Teilchen eines Sonnensturms abzulenken: die hochenergetischen Protonen.
    Wenn das Schiff durch eine Wolke tödlicher subatomarer Teilchen flog, die von Protuberanzen ausgestoßen wurden, wurde es mit zwei Elektronenkanonen auf ein hohes positives elektrostatisches Potential aufgeladen. Die energiereichen Protonen in der Wolke wurden vom positiv geladenen Schiff abgestoßen. Das Magnetfeld war allerdings stark genug, um die leichteren, weniger energiereichen Elektronen der Wolke abzulenken - wodurch zugleich verhindert wurde, dass die negativ geladenen Elektronen die positive Ladung des Schiffs neutralisierten.
    In der Hülle des schützenden Magnetfelds beobachtete die Besatzung der Starpower I die schnell sich nähernde Plasma-Wolke des Sturms.
    »Sie wird in sechs Stunden hier sein«, sagte Pancho, nahm das Kopfbügelmikrofon ab und drehte sich auf dem Pilotensitz zu Dan um.
    Er runzelte die Stirn, als er die Kunde vernahm. »Bist du dir sicher?«
    »So sicher, wie ich mir nur sein kann. Das Frühwarn-Raumschiff im Merkur-Orbit hat die Wolke identifiziert. Sie wird uns überrollen, es sei denn, das interplanetare Feld ist irgendwie gestört.«
    »Die Elektronen-Kanonen sind einsatzbereit«, sagte Dan mit einem Kopfnicken.
    »Solltest sie besser jetzt schon scharfmachen«, sagte sie. »Es bringt nichts, bis zur letzten Minute zu warten.«
    »Richtig.« Dan schlüpfte durch die Luke in die leere Messe und ging zum Heck, wo die Elektronen-Kanonen montiert waren.
    Pancho vermochte sie auch von der Brücke aus zu bedienen, aber Dan wollte vor Ort sein für den Fall, dass Probleme auftraten.
    »Und schick Amanda rauf, ja?«, rief Pancho ihm nach. »Ich muss mal Pause machen.«
    »Alles klar«, rief Dan über die Schulter.
    Wo steckt Amanda überhaupt?, fragte er sich. In der Messe war sie jedenfalls nicht. Die Türen zu den Privatkabinen entlang des Durchgangs waren geschlossen. Und wo ist Fuchs? Langsam wurde er ungehalten.
    Er fand sie beide in der Instrumentenbucht, wo Fuchs ihr gerade den Röntgenprojektor erklärte.
    »Es wäre besser, wenn wir eine kleine nukleare Vorrichtung verwendeten«, sagte der Astronom, als könne er kein Wässerchen trüben. »Das wäre die effizienteste Möglichkeit, Röntgen- und Gammastrahlen gleichzeitig zu erzeugen. Aber natürlich sind Nukleargeräte nicht erlaubt.«
    »Natürlich«, sagte Amanda und schaute genauso konzentriert wie Fuchs.
    »Pancho braucht dich auf der Brücke, Mandy«, sagte Dan.
    Für einen Sekundenbruchteil wirkte sie erschrocken. »In Ordnung«, sagte sie dann.

    »Wozu in aller Welt brauchst du einen nuklearen Sprengsatz?«, fragte Dan Fuchs, während Amanda zur Brücke lief.
    »Ich brauche gar keinen!«, erwiderte Fuchs. »Die sind illegal, und zu Recht.«
    »Aber du sagest doch gerade…«
    »Ich hatte Amanda die Röntgen-Spektroskopie erklärt. Wie wir mit Röntgenstrahlen einen Asteroiden zum Fluoreszieren bringen, um seine chemische Zusammensetzung ermitteln. Die Röntgenstrahlen dieser Protuberanzen wären sehr nützlich für uns, wenn wir uns schon nah genug am Gürtel befänden.«
    »Aber ein nuklearer Sprengsatz?«
    Fuchs breitete die Arme aus. »Nur ein Beispiel für die bedarfsgerechte Erzeugung von Röntgen- und Gammastrahlen. Ein bloßes Beispiel. Ich hatte nicht die Absicht, nukleares Material in den Weltraum einzutragen.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Dan und kratzte sich am Kinn. »Du hast mich da auf eine Idee gebracht. Vielleicht könnten wir die IAA davon überzeugen, uns den Einsatz von nuklearem Sprengstoff als Quelle für spektroskopische Untersuchungen zu erlauben.«
    Fuchs schaute konsterniert. Dan lachte und klopfte ihm auf die Schulter. Schließlich begriff Fuchs, dass Dan sich einen Scherz erlaubt hatte und lächelte zögerlich.
    Dans Stimmung trübte sich ein, während er den engen Gang im hinteren Ende des Moduls entlangging. Der Gedanke, harter Strahlung ausgesetzt zu sein, gefiel ihm ganz und gar nicht. Er hatte in der Vergangenheit, als er noch im Weltraum arbeitete, schon eine Strahlungsdosis aufgenommen, die einer lebenslangen Gesamtbelastung entsprach. Wenn er sich noch weiteren Strahlungsdosen aussetzte, würde ihn das umbringen. Ganz zu vermeiden war das aber auch nicht. Es war ein echtes Dilemma.
    Vielleicht hat Stavenger Recht, sagte Dan sich, als er die Verkleidung der Elektronen-Kanonen abnahm und

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