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Rock Rats Saga 01 - Der Astroidenkrieg

Titel: Rock Rats Saga 01 - Der Astroidenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Sturm-Schild?«
    Sie schaute zu ihm auf. »Nur mit der Ruhe, Boss. So etwas passiert häufig. Ist vielleicht ein winziges Loch in der Kühlleitung.
    Vielleicht hat ein Mikrometeor uns erwischt.«
    »Wenn aber das Kühlmittel austritt…«
    »Der Verlust ist minimal«, sagte Pancho ruhig. »Wir werden in sechs Stunden wenden. Ich drehe das Schiff so, dass die betroffene Seite im Schatten liegt. Falls der Hot Spot dann immer noch nicht verschwindet, werden Mandy und ich das Leck in einer EVA abdichten.«

    Dan nickte und versuchte sich zu beruhigen.

    Stavenger-Theater

    Kris Cardenas wunderte sich über die Bereitwilligkeit, mit der die Leute ihre gemütlichen Unterkünfte verlassen hatten und in dicht gestaffelten Reihen auf den unbequemen Stühlen des Freilufttheaters auf Tuchfühlung gingen. Eine große Menschenmenge strömte ins Theater, das in der Grand Plaza als Freilichtbühne angelegt worden war. Exakt eintausend Plätze waren bogenförmig um die von einer Orchestermuschel überwölbte Bühne angeordnet.
    Trotz dreidimensionaler interaktiver Video- und VR-Programme, die eine fast perfekte Simulation der Wirklichkeit waren, hatten die Leute nach wie vor ein Faible für Bühnenstücke. Vielleicht liegt das daran, dass wir Säugetiere sind, sagte Cardenas sich. Wir suchen die Wärme unserer Artgenossen. Das ist uns angeboren. Echsen sind uns da gegenüber im Vorteil.
    Es gab indes ein ganz bestimmtes Säugetier, das Cardenas treffen wollte: George Ambrose. An diesem Morgen hatte sie im Astro -Büro angerufen und ihn sprechen wollen, war aber nur auf dem Video-Anrufbeantworter gelandet. Am späten Nachmittag hatte er sie dann zurückgerufen. Als sie sagte, dass sie ihn so bald wie möglich persönlich sprechen müsse, hatte George sich für einen Moment den dichten roten Bart gekratzt und dann das Theater vorgeschlagen.
    »Ich habe eine Bekannte dabei«, sagte er fröhlich, »aber wir können uns in der Pause treffen und ein wenig plaudern. In Ordnung?«
    Cardenas hatte sofort eingewilligt. Am Rande fragte sie, welches Stück aufgeführt würde.
    George seufzte schwer. »Irgendeine griechische Tragödie. Meine Bekannte steht aber auf so 'nen klassischen Kram.«
    Normalerweise war das Theater immer ausverkauft, egal was gespielt wurde. In den Tagen vor dem Klimakollaps, als der Tourismus noch florierte, hatte Selenes Regierung die besten Symphonieorchester der Welt, Tanzgruppen und hochkarätige Schauspieler auf den Mond eingeladen. Nun wurden lokale Amateur-Talente für die Vorführungen rekrutiert.
    Medea, aufgeführt von Selenes ›hauseigenem‹ Alphonsus-Ensemble. Cardenas hätte sich mit Grausen abgewandt, wenn es sie denn interessiert hätte. Trotzdem war die Vorstellung ausgebucht.
    Nur Cardenas' Status als prominente Bürgerin von Selene verhalf ihr noch zu einer Eintrittskarte, wobei sie aber bis zu Doug Stavenger gehen musste. Lächelnd sagte er, dass er sein Ticket eh nicht benutzen würde.
    In der ersten Hälfte der Vorstellung würdigte Cardenas die Bühne kaum eines Blickes. Sie saß in der vierten Reihe und hielt fast die ganze Zeit Ausschau nach George Ambroses roter Mähne.
    In der Pause ließ sie sich von der Menge durch den Mittelgang schieben. Die Leute diskutierten über das Stück und die Darsteller.
    Cardenas war erstaunt, so viele grau- und weißhaarige Leute unter den Theaterbesuchern zu sehen. Selene vergreist allmählich, sagte sie sich. Und nur sehr wenige Leute stoppten den Alterungsprozess mit Nanobots oder anderen Therapien. Schließlich erspähte sie Big George, der wie eine feuerrote Boje alle anderen überragte.
    Hinter der letzten Reihe lief die Menge in Richtung der Verkaufsstände auseinander, die zwischen den blühenden Büschen der Plaza aufgestellt waren. Ein Wartungsroboter rollte langsam an der Peripherie der Menge entlang und hielt Ausschau nach Abfall.
    George stand an der Bierbar. Cardenas blieb im Hintergrund und wartete darauf, dass er sein Getränk bekam und sich aus der Menge löste. Als es schließlich so weit war, hatte er links einen mit Selenes Logo verzierten Bierseidel in der Hand und zur Rechten eine dürre, hohlwangige Rothaarige. Sie war hübsch, obwohl sie so ausgezehrt war, sagte Cardenas sich. Schöne Beine. Der Becher in ihrer Hand war winzig im Vergleich mit Ambroses Humpen.
    Big George machte Cardenas aus, ließ seine Begleitung an einem blühenden Hibiskus zurück und kam auf Cardenas zu.
    »Dr. Cardenas«, sagte er mit einer höflichen Verbeugung.

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