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Rock Rats Saga 01 - Der Astroidenkrieg

Titel: Rock Rats Saga 01 - Der Astroidenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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wollen, dass ich die Firma ausspioniere.«
    »Das ist ziemlich hart ausgedrückt«, sagte Humphries. Er wandte den Blick von ihr ab und richtete ihn dann wieder auf sie. »Aber es stimmt, ich brauche jemanden, der ein wenig Industriespionage für mich betreibt, und Sie wären in Ihrer Stellung die Idealbesetzung.«
    Pancho überlegte nicht zweimal. »Über wie viel Geld reden wir hier?«

Cuenca
    Dan Randolph spürte einen Anflug von Schwindel, als er am Hotelfenster stand und in die zerklüftete Schlucht des Flusses Júcar hinabschaute.
    Das ist doch verrückt, sagte er sich. Du bist schon in Wolkenkratzern gewesen, die viel höher waren als dieses Gebäude.
    Du hast die Spitze von Raketen-Starttürmen erklommen. Du bist in den Grand Canyon abgestiegen und hast im Orbit Weltraumspaziergänge unternommen, um Himmels willen, bei denen du Hunderte von Meilen über der Erde geschwebt bist und nicht einmal durch eine Leine gesichert warst.
    Trotzdem hatte er weiche Knie und fühlte sich fast wie in Trance, als er am Fenster stand. Es ist nicht die Höhe, sagte er sich. Für einen Moment befürchtete er, dass es sich vielleicht wieder um ein Symptom der Strahlenkrankheit handelte, an der er früher gelitten hatte. Doch dann wurde er sich bewusst, dass es nur daran lag, dass dieses Hotel über den Rand der Schlucht ragte und er sich sechs Etagen unterhalb der Kante befand.
    Die alte Stadt Cuenca war im Mittelalter am Rand der Schwindel erregend tiefen Schlucht erbaut worden. Von der Straße machte das Hotel den Eindruck eines eingeschossigen Gebäudes, was auch auf alle Gebäude an der schmalen Straße zutraf. Innen ging es jedoch über schmale Treppen in die Tiefe, wobei große Fenster einen Ausblick in die Schlucht eröffneten, die der Fluss in die Erde gefräst hatte.
    Dan wandte sich vom Fenster ab, ging zum Bett und öffnete den Reißverschluss der Reisetasche. Er befand sich hier im Herzen von Spanien, weil er nach einer Lösung für das dringendste Problem der Welt suchte, dem Schlüssel für die Erschließung der Reichtümer des Sonnensystems. Wie ein reisiger Ritter, sagte er sich und schüttelte spöttisch den Kopf. Auf der Suche nach dem Heiligen Gral.
    Wie ein müder alter Mann, der sich dazu zwingt, weil sein Leben sonst leer ist, sagte eine spöttische Stimme in seinem Kopf.
    Auf dem Inlandsflug von Madrid hatte er an alte Sagen von Ritterlichkeit und gefahrvollen Questen gedacht. Der Flug von La Guaira über den Atlantik hatte mit dem Raumclipper nur fünfundzwanzig Minuten gedauert. Weil das Flugzeug aber keine Fenster hatte, hatte es auch nichts zu sehen gegeben, und die Videoclips, die über den Bildschirm in der Sitzlehne flimmerten, hätten aus einer x-beliebigen Astronomiesendung stammen können.
    Der Flug von Madrid nach Cuenca war aber in einem altmodischen Kipprotorflugzeug erfolgt. Er war über eine Landschaft geschrappt und gerattert, durch die schon Hannibal seine Armeen geführt hatte.
    Don Quixote war einst über diese braunen Hügel galoppiert, hatte Dan sich gesagt. El Cid hatte hier gegen die Mauren gefochten.
    Er schnaubte verächtlich, als er das Rasierzeug aus der Reisetasche holte. Schau'n wir mal, ob ich den Kampf gegen einen Riesen gewinne, der größer ist als jede Windmühle, gegen die der alte Don Quixote angeritten ist.
    Das Telefon summte.
    »Ja«, sagte Dan und schnippte mit dem Finger. Dann erinnerte er sich, dass das Hoteltelefon nicht auf Spracherkennung programmiert war. Er beugte sich übers Bett und drückte die EIN-Taste.
    »Mr. Randolph?«
    Das Gesicht, das Dan auf dem handtellergroßen Telefon-Monitor sah, wirkte beinahe mephistofelisch: dichtes schwarzes Haar, dessen Ansatz fast die buschigen schwarzen Brauen berührte; ein schmales keilförmiges Gesicht mit hohen Wangenknochen und einem spitzen Kinn; kohlrabenschwarze, listig funkelnde Augen, als ob der Mann etwas wüsste, das sonst niemand wusste. Ein kleiner schwarzer Ziegenbock.
    »Ja«, antwortete Dan. »Und Sie sind…«
    »Lyall Duncan. Ich soll Sie zum Testgelände bringen«, sagte der Anrufer in einem Akzent, der ihn unverkennbar als Schotten aus den Highlands auswies.
    Dan stieß den Atem aus. Sie verlieren wirklich keine Zeit, dachte er. Ich habe noch nicht einmal ausgepackt.
    »Sind Sie bereit, Sir?«, fragte Duncan.
    Dann warf das Rasierzeug aufs Bett. »Fertig«, sagte er.
    Duncan war kleinwüchsig, spindeldürr und schien in seiner Arbeit aufzugehen. Er redete in einem fort, während sie in einem

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