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Rock Rats Saga 01 - Der Astroidenkrieg

Titel: Rock Rats Saga 01 - Der Astroidenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Längsseiten des Schuppens säumten. Es gab ein paar Stühle und Hocker, von denen keiner aussah wie der andere, aber niemand nahm darauf Platz. Dan sah, dass alle nervös und angespannt waren
    - alle außer Duncan, der einen ruhigen und zuversichtlichen Eindruck machte. Er schaute Dan mit gerunzelter Stirn an, wie ein Spieler, der die Karten von unten geben will.
    »Sind Sie bereit, das Tier in Aktion zu sehen?«, fragte Duncan.
    Der von der Fahrt ermüdete Dan zog einen Bürostuhl in die Mitte des Schuppens und nahm darauf Platz. Er verschränkte die Arme vor der Brust, nickte und sagte: »Eröffnen Sie das Feuer, wenn Sie so weit sind, Gridley.«
    Die anderen schauten leicht verwirrt und fragten sich, wer Gridley war und welche Rolle er spielte. Duncan nickte und grinste, als ob er im Bilde sei.
    Er drehte sich zu Vertientes um und sagte leise: »Fahren Sie es hoch.«
    Dan hörte eine Pumpe anspringen und sah, wie die Zahlen auf der Anzeige von Vertientes' Konsole in die Höhe stiegen. Die anderen Konsolen erwachten nun auch zum Leben, Monitore leuchteten auf und zeigten vielfarbige Kurven und digitale Messergebnisse.
    »Druck nähert sich dem Optimum«, meldete die Blonde. »Dichte im grünen Bereich.«
    »Brennstoffzellen aktiviert.«
    »Kondensatorbank bereit.«

    Duncan trat neben Dan und ließ den Blick über die Konsolen schweifen.
    »Nähern uns dem Zündzeitpunkt«, sagte Vertientes.
    Duncan beugte sich etwas zu Dan herüber und sagte: »Es ist für eine automatische Zündung eingestellt, aber wir haben auch ein manuelles System.«
    Dan stand auf und schaute aus dem Fenster auf die im Gerüst hängende Edelstahlkugel. Es lag eine knisternde Spannung in der Luft des Schuppens, und er spürte, wie sich ihm die Nackenhaare sträubten.
    »Zündung!«, rief Vertientes.
    Dan sah nichts. Die Metallkugel dort draußen bewegte sich nicht.
    Es ertönte kein Lärm, es stieg keine Rauchwolke auf, und es waren nicht einmal Vibrationen zu spüren. Er schaute auf Duncan, dann auf die sechs anderen, die starr und angespannt an den Konsolen standen. Zahlen huschten über Bildschirme und Kurven krochen über Diagramme, doch soweit Dan es sah oder spürte, geschah überhaupt nichts.
    »Abschaltung«, sagte Vertientes.
    Alle entspannten sich, sackten ein wenig zusammen und stießen den Atem aus.
    »Eine halbe Minute, auf die Sekunde genau«, sagte jemand.
    »Ausgangsleistung?«, fragte Duncan.
    »Lastmaximum. Nach vier Sekunden wurden fünfzig Megawatt erreicht und bis zur Abschaltung gehalten.«
    Vertientes strahlte. Er drehte sich um und packte Duncan an beiden Schultern. »Perfecto! Sie ist eine gut erzogene kleine Lady!«
    »Sie meinen, das sei es schon gewesen?«, fragte Dan ungläubig.
    Duncan grinste auch. Es grinsten überhaupt alle.
    »Aber es ist doch gar nichts passiert«, sagte Dan konsterniert.
    »Ach nein?«, sagte Duncan, fasste Dan am Ellbogen und drehte ihn zur Konsolenreihe herum. »Schauen Sie mal auf diese Ausgangsleistungs-Kurve.«
    Dan runzelte die Stirn und erinnerte sich daran, dass ein Wissenschaftler ihm einmal gesagt hatte, Physik würde sich im Grunde im Ablesen von Messgeräten erschöpfen.
    »Aber sie ist doch nirgends hingegangen«, sagte Dan schwach.

    Das fanden alle zum Lachen.
    »Es ist keine Rakete«, sagte Duncan. »Noch nicht. Wir erproben erst den Fusionsreaktor.«
    »Erst!«, sagte die Asiatin.
    »Dreißig Sekunden sind doch kein aussagefähiger Test«, wandte Dan ein.
    »Mitnichten, dreißig Sekunden sind eine lange Zeit«, widersprach Duncan.
    »Das Plasma erreicht in fünf Sekunden oder weniger den Gleichgewichtszustand«, sagte Vertientes.
    »Um in einer Rakete eingesetzt zu werden, muss der Reaktor aber stundenlang laufen… sogar Wochen oder Monate«, gab Dan zu bedenken.
    »Si, ja, das wissen wir«, sagte Vertientes und tippte sich mit dem Finger auf die Handfläche der anderen Hand. »Aber in einer halben Minute erhalten wir genügend Daten, um die Parameter für den Wärmetransfer und den Plasmafluss zu errechnen. Wir sind in der Lage, auf Stunden, Wochen und Monate zu extrapolieren.«
    »Ich traue Extrapolationen nicht«, murmelte Dan.
    Die Blonde trat zwischen sie. »Natürlich werden wir ein Eins-zu-Eins-Modell bauen und es über Monate laufen lassen. Ganz sicher.
    Aber was Doc Vau damit sagen will, ist, dass wir genug Tests durchgeführt haben, um zu wissen, dass es funktionieren wird.«
    Dan musterte sie. Kalifornien, sagte er sich. Vielleicht skandinavische Vorfahren,

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