Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm

Titel: Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
Vom Netzwerk:
Triebwerk ist nämlich nur noch Schrott.«

    Kapitel 24
    Lars Fuchs brauchte nicht länger als fünf Minuten, um eine Entscheidung zu treffen. Er rief die Flugdatenhistorie der Waltzing Matilda auf. Aus den Daten, die sie telemetrisch an die IAA gesendet hatten, ging unzweifelhaft hervor, dass Big George und sein Besatzungsmitglied an einem recht großen kohlenstoffhaltigen Asteroiden gearbeitet hatten. Sie hatten begonnen, ihn auszubeuten, als die Verbindung zu ihrem Schiff plötzlich abgebrochen war. Versuche der IAA-Controller auf Ceres, Kontakt zu ihnen aufzunehmen, waren erfolglos geblieben.
    Ich brauche Beweise, sagte Fuchs sich, während er die Flugdaten auf dem Hauptbildschirm studierte. Wenn es mir gelingt, die Waltzing Matilda zu finden und Beweise dafür zu erbringen, dass das Schiff angegriffen wurde, habe ich endlich etwas in der Hand. Dann müssen die Behörden auf der Erde eingreifen und gründliche Untersuchungen über den Verbleib der verschollenen Schiffe anstellen.
    Er saß allein auf der Brücke der Starpower und gab die Koordinaten des Asteroiden, an dem George gearbeitet hatte, in den Navigationscomputer ein. Seine Hand schwebte jedoch über der Taste, die das Programm aktivieren würde.
    Ob ich der IAA überhaupt sagen soll, wohin ich fliege, fragte er sich.
    Die Antwort war ein klares Nein. Wer auch immer die Schiffe der Prospektoren und Bergleute zerstört, muss genaue Informationen über ihren Kurs und ihre Position haben. Sie vermögen die Schiffe anhand der telemetrischen Daten aufzuspüren, die jedes Schiff automatisch aussendet.
    Ich muss ›inkognito‹ fliegen, sagte Fuchs sich. Nicht einmal Amanda darf wissen, wo ich bin. Der Gedanke an das Risiko verursachte ihm Unbehagen; die Telemetriesignale wurden schließlich aus dem Grund gesendet, damit die IAA den Standort jedes Schiffs kannte. Aber wozu sollte das überhaupt gut sein, fragte Fuchs sich. Wenn ein Schiff in Not gerät, kommt ihm doch niemand zu Hilfe. Dafür ist der Gürtel einfach zu groß. Wenn ich ein Problem habe, bin ich auf mich gestellt. Durch die telemetrischen Daten erfährt die IAA lediglich, wo ich den Löffel abgegeben habe.
    Fuchs brauchte fast den ganzen Tag, um den Telemetrie-Sender der Starpower auszubauen und ihn im Rettungsboot wieder zu installieren. Jedes Schiff verfügte mindestens über eine Rettungskapsel, in der sechs Personen für einen Monat zu überleben vermochten. Ein Beispiel für die so genannten Sicherheitsbestimmungen, die die IAA als wichtig erachtete, die aber in der Praxis sinnlos und geradezu lächerlich waren. Eine Rettungskapsel hatte Sinn bei einem Raumschiff, das in der Erde-Mond-Region unterwegs war ‒ ein Rettungsschiff vermochte sie in ein paar Tagen, oft sogar innerhalb weniger Stunden zu erreichen. Hier draußen im Gürtel war eine Rettung jedoch Illusion. Dafür waren die Entfernungen einfach zu groß und der Rettungsschiffe zu wenige. Die Prospektoren wussten, dass sie auf sich selbst gestellt waren, sobald sie Ceres verließen.
    Fuchs grinste insgeheim beim Gedanken daran, wie die Rettungsboote zweckentfremdet wurden: Als fliegende Lager, fliegende Unterkünfte und Mikrogravitations-Liebesnester ‒
    wenn man die Kapsel vom rotierenden Schiff trennte, wurde sie schwerelos.
    Aber du, sagte er sich, während er den Telemetrie-Sender in die Rettungskapsel der Starpower einbaute, du wirst ein Lockvogel sein. Man wird dich für mich halten, während ich heimlich Kurs auf Georges Asteroiden nehme.
    Nachdem er auf die Brücke zurückgekehrt war und auf dem Kommandantensitz Platz genommen hatte, dachte er an Amanda. Soll ich ihr sagen, was ich vorhabe? Er hätte es liebend gern getan, aber er befürchtete, dass die Nachricht von Humphries' Leuten abgefangen wurde. Es ist offensichtlich, dass sie die IAA infiltriert haben, sagte Fuchs sich. Vielleicht haben sie sogar den Flug-Controller auf Ceres bestochen.
    Falls der Rettungskapsel etwas zustößt, wird Amanda glauben, ich sei getötet worden. Wie soll ich ihr Bescheid geben?
    Dann spürte er den Griff einer eisigen Hand ums Herz. Was würde Amanda tun, wenn sie mich für tot hält? Würde sie um mich trauern? Würde sie versuchen, mich zu rächen? Oder würde sie letztendlich zu Humphries zurückkehren? Das ist es, was er will. Deshalb will er mich tot sehen. Wird Amanda seinem Drängen nachgeben, wenn sie glaubt, dass ich nicht mehr bin?
    Er hasste sich selbst dafür, so etwas auch nur zu denken.
    Aber der Gedanke drängte sich ihm

Weitere Kostenlose Bücher