Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm
könnten HSS-Spione sein. Überprüfe jeden Einzelnen von ihnen auf Herz und Nieren, Mädchen. Ich wette, es sind ein paar faule Äpfel darunter.«
Amanda schüttelte matt den Kopf. Als ob ich nicht schon genug Probleme hätte, sagte sie sich.
Pancho lehnte sich zurück und sagte: »Ich bin zurzeit in Lawrence in Kansas. Habe eine Konferenz mit einem internationalen Universitäts-Konsortium. Will einen Deal mit ihnen machen, um eine Forschungsstation im Jupiter-Orbit zu bauen.
Sind vielleicht ein paar Hochschulabgänger dabei, die einen Job suchen. Die Arbeitslosigkeit ist weiß Gott hoch genug. Ich will sehen, was ich für dich tun kann. In der Zwischenzeit pass gut auf dich auf. Dieser alte Stecher will noch immer Astro übernehmen, und du und Lars steht ihm dabei im Wege.«
Mit einem fröhlichen Winken verabschiedete Pancho sich.
Amanda hätte sich am liebsten wieder ins Bett verkrochen und wäre bis zu Lars' Rückkehr dort geblieben.
Falls er überhaupt zurückkehrte.
Wie lange soll ich denn noch suchen, fragte Fuchs sich. Ich bin schon drei Tage unterwegs, und noch immer keine Spur von George. Nicht die geringsten Anzeichen.
Der Verstand sagte ihm, dass der Gürtel ein fast völlig leerer Raum war. Er erinnerte sich noch daran, dass man den Gürtel schon im Astronomie-Einführungskurs mit einem großen, leeren Theater verglichen hatte, in dessen weitem Raum nur ein paar Staubpartikel umherdrifteten. Nun sah er es in der Praxis.
Beim Blick aus den Brückenfenstern der Starpower und bei der Betrachtung der Monitore, welche die Radar- und Teleskopbilder zeigten, sah er, dass es nichts da draußen gab ‒ nichts au
ßer leerem Raum, Dunkelheit und ewiger Stille.
Er fragte sich, wie die Besatzung von Kolumbus sich wohl gefühlt haben musste: Sie war ganz allein mitten im Atlantik, ohne auch nur einen Vogel zu sehen; und es gab nichts außer einem leeren Meer und einem noch leereren Himmel.
Dann piepte plötzlich das Funkgerät.
Fuchs erschrak durch das unerwartete Geräusch. Er drehte sich auf dem Kommandantensitz um und sah, dass der Kommunikationsbildschirm den Eingang einer Nachricht anzeigte, die vom optischen Kommunikationssystem empfangen worden war.
Ein optisches Signal? Irritiert wies er den Kommunikationscomputer an, die Nachricht darzustellen.
Auf dem Bildschirm erschien ein kaleidoskopartiges buntes Wabern, während zugleich ein Zischen und Pfeifen aus den Lautsprechern drang. Nur Hintergrundrauschen, sagte Fuchs sich. Wahrscheinlich ein Sonnensturm oder ein Gammaburst.
Nur dass die anderen Sensoren keinerlei Anzeichen eines Sonnensturms zeigten, und bei näherer Überlegung fragte Fuchs sich, ob ein Gammaburst überhaupt vom optischen Empfänger registriert worden wäre.
Er befahl dem Navigationsprogramm, die Starpower wieder in den Bereich zu bringen, wo das optische Signal entdeckt worden war. Das Wenden eines Schiffs mit der Masse der Starpower war keine leichte Aufgabe. Es war zeit- und energieaufwändig. Schließlich meldete der Navigationsrechner jedoch den Vollzug des Manövers.
Nichts. Das Kommunikationssystem blieb stumm.
Es war ein Blindsignal, sagte Fuchs sich. Eine Anomalie.
Trotzdem musste irgendetwas sie verursacht haben, und er war sich sicher, dass es sich nicht um einen Fehler in der Kommunikationsausrüstung handelte. Unsinn, sagte der Teil des Gehirns, wo der Verstand beheimatet war. Du bist davon überzeugt, weil es ein Signal sein soll. Du räumst der Hoffnung Vorrang vor dem Urteilsvermögen ein.
Ja, das stimmt wohl, gestand Fuchs sich ein. Trotzdem gab er dem Navigationssystem den Befehl, die Starpower auf dem Vektor entlangzuführen, woher das seltsame Signal gekommen war.
In der Hoffnung, dass das Bauchgefühl zuverlässiger war als das rationale Bewusstsein, folgte Fuchs dem Kurs für eine Stunde, zwei Stunden, bis…
… der Kommunikationsbildschirm sich erhellte und ein unscharfes, körniges Bild von etwas erschien, das Fuchs wie ein kahlköpfiger, ausgemergelter Asiate anmutete.
»Hier ist die Waltzing Matilda. Wir sind ein antriebs- und steuerloses Wrack. Wir brauchen dringend Hilfe.«
Fuchs klappte die Kinnlade herunter. Er starrte für ein paar Minuten auf das schlierige, verschwommene Bild und brach dann regelrecht in Hektik aus. Er versuchte die Position der Matilda zu bestimmen und schnellstmöglich zu ihr zu gelangen, während er gleichzeitig auf jedem Kanal, auf dem sein Kommunikationssystem zu senden vermochte, ein Signal an sie
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