Rocked by a Billionaire – Band 4 (Deutsche Version) (German Edition)
Haus, um über die Terrasse auf die Rasenfläche des Anwesens zu gelangen. Dort unten war das Meer zu leer, zu blau, zu weitläufig. Ich hatte keine Ahnung, wo Sachas Boot lag. An ein Pier gebunden oder vielleicht in einem Trockendock.
Am Strand, du Idiotin!
Ohne wirklich zu wissen, wo ich sonst hätte hinlaufen sollen, rannte ich die Treppen hinunter und über die Wiese hinweg. Beinahe wäre ich einige Male hingefallen: Barfuß auf dem Gras zu laufen, war eine Sache, durch das Gestrüpp eine andere. Ich atmete tief durch, keuchte und schließlich hörte ich ein lautes Motorengeräusch zu meiner Rechten. Von meinem Standpunkt aus konnte ich nicht genau ausmachen, woher es kam, doch es musste eine kleine Bucht am Ende des Strandes hinter den Palmen geben.
Sacha, warte auf mich! Mein Gott, Sacha!
Mein Handy hatte ich irgendwo im Gras verloren und ich versuchte angestrengt, größere Schritte zu machen. Ich wurde kaum langsamer, um nach ihm zu rufen, doch konnte er mich neben dem Motorenlärm überhaupt hören? Ich erreichte den Anfang der Bucht, wo die Anlegestelle sein musste, im gleichen Moment, als der Motor abstarb. Nein, das Boot beschleunigte! Eine rote Rakete aus Holz, etwa 20 Meter lang, schoss mit ohrenbetäubendem Lärm an mir vorüber. Doch es kam mir vor, als bewegte sich das Boot in Zeitlupe. Sacha stand am Steuer, sein Haar flatterte im Wind, und er blickte geradewegs hinaus aufs Meer, während er sich an den Kontrollinstrumenten zu schaffen machte. Ich sprang auf und ab und wedelte mit den Armen, als wäre ich eine Schiffbrüchige, die um die Aufmerksamkeit eines vorbeifahrenden Dampfers warb.
- „Saaacha! Sachaaa!“, schrie ich so laut, dass meine Stimmbänder zu reißen drohten.
Und schließlich sah er mich. Er drehte sich kaum um, so konzentriert war er aufs Steuern, doch er winkte mit einer Hand und lächelte. Plötzlich hatte ich das Gefühl, es wäre das letzte Mal, dass er mir zulächeln würde. Einen Moment stand ich wie fest gefroren, doch dann sprang ich erneut auf und ab und rief:
- „Sachaaa! Sachaaa! Komm zurück!“
Er hob die Hand ans Ohr, um mir zu signalisieren, dass er mich wegen des Motorenlärms nicht hören konnte. Was er zurückrief, konnte ich nicht verstehen. Er deutete auf seine Uhr und machte einige Handbewegungen, als ob er erklären wollte, wie lange er fort sein würde.
Egal, komm zurück!
Die Angst machte es mir fast unmöglich zu atmen und so tat ich, was immer ich konnte: Ich rannte hin und her und sprang ins Wasser, bereit, dem Boot hinterher zu schwimmen. Sacha warf mir mit der Hand einen Kuss zu, ehe er sich wieder seinen Instrumenten widmete.
Das Boot fuhr dem Horizont immer scheller entgegen. Es flog über die Wellen. Das Geräusch des Motors wurde lauter.
Ich sah zu, wie Sachas Umriss vor meinen Augen zu schrumpfen begann.
Solange ich ihn sehe, kann ihm nichts passieren. Ich beschütze ihn.
Dann drehte ich mich um, um zur Villa zurückzukehren. In genau diesem Moment explodierte das Boot.
5. Wo steht mir der Kopf?
Ich musste den Notarzt nicht rufen, ein Augenzeuge übernahm das für mich. Die Explosion blieb nicht unbemerkt. Ich stand zunächst wie versteinert da. Unbeweglich und mit hängenden Armen. Ich konnte nicht die Verbindung herstellen zwischen dem, was ich gerade gesehen hatte und dem, was es bedeutete.
Das kann nicht sein, nein, nein...
Dann begriff ich, dass Sacha bei dem Unfall womöglich ums Leben gekommen war und ich fing an, wie eine Verrückte zu schreien, während ich am Strand kniete. Für einen Moment wünschte ich, der Sand würde sich unter mir auftun und mich für immer verschwinden lassen.
Sacha, Sacha, nein, du lebst noch... Mein Gott, bitte, lass ihn am Leben sein!
Ich kniete eine lange Zeit dort, tränenüberströmt und die Hände im Sand vergraben. Eine von Sachas Angestellten aus der Villa fand mich dort und brachte mich zurück ins Haus. Ich stand unter Schock.
- „Ich werde Sie ins LC Fleming Krankenhaus bringen“, sagte sie. Mister Goodman hat man auch dort hingebracht.
Er lebt! Danke, danke, danke...
Ich kam völlig verstört in der Notaufnahme an. An der Anmeldung stammelte ich unverständliche Sätze, doch die dortige Schwester schien das gewohnt zu sein.
- „Beruhigen Sie sich, Miss Lanvin. Setzen Sie sich für einen Augenblick. Wir bringen Sie dann in Mister Goodmans Zimmer.“
- „Dann lebt er? Ja?“
Ich mag erbärmlich gewirkt haben, aber ihr Verhalten schien mir reichlich barsch. Mein Glück
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