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Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Titel: Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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1
    Wenn es mich schnappt, bin ich tot.
    Ich rannte, so schnell ich konnte, an Bäumen vorbei, über verschlungene Wurzeln und Felsen im Wald. Fauchend verfolgte mich das Monster; es klang, als hätte es schon ein Stück aufgeholt. Ich konnte ihm nicht entkommen. Es wurde schneller, während meine Kräfte nachließen.
    Vor mir lichtete sich der Wald und gab den Blick frei auf einen blonden Vampir, der in der Ferne auf einem Hügel stand. Ich erkannte ihn sofort. Hoffnung flammte in mir auf. Wenn ich es bis zu ihm schaffte, würde alles gut werden. Er liebte mich. Er würde mich vor dem Ungeheuer beschützen. Aber ich war noch so weit von ihm entfernt.
    Nebel kroch den Hügel hinauf, hüllte den Vampir ein, sodass er fast geisterhaft wirkte. Ich schrie seinen Namen, während die Schritte des Monsters immer näher kamen. Panisch machte ich einen Satz nach vorn, entkam nur knapp den knochigen Fingern, die nach mir greifen und mich ins Grab ziehen wollten. Mit letzter Kraft rannte ich auf den Vampir zu. Er feuerte mich an, drohte mit knurrender Stimme dem Monster, das mir noch immer auf den Fersen war.
    »Lass mich los«, kreischte ich, als ich mit unerbittlichem Griff von hinten gepackt wurde. »Nein!«
    »Kätzchen!«
    Nicht der Vampir vor mir hatte das gerufen; es war das
Monster gewesen, das mich zu Boden ziehen wollte. Ich riss den Kopf herum, um den Vampir auf dem Hügel erspähen zu können, aber seine Gestalt löste sich in nichts auf, und er wurde vom Nebel verschluckt. Bevor er ganz verschwunden war, hörte ich seine Stimme.
    »Er ist nicht dein Mann, Catherine.«
    Jemand schüttelte mich heftig, der Traum verflüchtigte sich endgültig, und als ich erwachte, sah ich Bones, den Vampir, den ich liebte, über mich gebeugt.
    »Was ist? Bist du verletzt?«
    Eine seltsame Frage, hätte man meinen können, denn schließlich hatte ich nur schlecht geträumt. Für jemanden allerdings, der über entsprechende Macht und Magie verfügte, war es durchaus möglich, Alpträume in Waffen zu verwandeln. Vor einiger Zeit hätte mich das beinahe das Leben gekostet. Jetzt aber war alles anders. Ich hatte nur geträumt, wie lebhaft mein Traum mir auch vorgekommen sein mochte.
    »Mir würde es schon besser gehen, wenn du aufhören würdest, mich zu schütteln.«
    Bones ließ die Hände sinken und seufzte erleichtert auf. »Du bist einfach nicht aufgewacht und hast dich wie wild im Bett hin- und hergeworfen. Hat üble Erinnerungen geweckt.«
    »Alles in Ordnung mit mir. Es war bloß ein … seltsamer Traum.«
    Etwas an dem Vampir aus meinem Traum ließ mir keine Ruhe. Ich hatte das Gefühl, ich müsste ihn kennen. Was allerdings unlogisch war, weil es ihn schließlich nur in meiner Fantasie gab.
    »Komisch, dass ich nichts von deinem Traum mitbekommen habe«, fuhr Bones fort. »Normalerweise höre ich deine Träume wie Hintergrundmusik.«
    Bones war ein Meistervampir und einer der mächtigsten
Blutsauger, die ich kannte. Unter anderem konnte er die Gedanken Sterblicher lesen. Ich war zwar Halbvampirin, aber in mir war noch so viel Mensch, dass Bones trotzdem hören konnte, was in meinem Kopf vor sich ging, es sei denn, ich schirmte mich bewusst dagegen ab. Was ich jetzt erfahren hatte, war mir allerdings neu.
    »Du kannst meine Träume hören? Gott, dann hast du ja nie deine Ruhe. Ich an deiner Stelle würde mir die Kugel geben. «
    Was in seinem Fall allerdings nicht viel gebracht hätte. Um einen Vampir zu töten, musste man ihm entweder das Herz mit Silber durchbohren oder den Kopf abschlagen. Ein Kopfschuss würde vielleicht mich in die ewigen Jagdgründe befördern, ihm allerdings höchstens fiese Kopfschmerzen bescheren.
    Er ließ sich in die Kissen zurücksinken. »Keine Bange, Süße. Ich sagte, ich höre sie wie Hintergrundmusik, sie haben also eine recht beruhigende Wirkung auf mich. Und was die Ruhe anbelangt, ruhiger als hier draußen auf dem Ozean hatte ich es bisher nur, als ich halb verschrumpelt war.«
    Auch ich legte mich wieder hin. Ich schauderte, als ich daran dachte, wie Bones beinahe umgekommen wäre. Sein Haar war damals ganz weiß geworden, so knapp war er dem Tod entronnen; jetzt hatte es wieder seine übliche sattbraune Farbe.
    »Schippern wir deshalb auf dem Atlantik umher? Damit du deine Ruhe hast?«
    »Ich wollte ein bisschen mit dir allein sein, Kätzchen. Unser Privatleben ist in letzter Zeit viel zu kurz gekommen.«
    Eine Untertreibung. Ich hatte zwar meinen Job als Leiterin der Geheimabteilung des

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