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Rockfords tödlicher Bluff

Rockfords tödlicher Bluff

Titel: Rockfords tödlicher Bluff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Jahn
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seiner Jacke, zog seine Brieftasche heraus und ließ sie durch einen Spalt zwischen den Brettern in den Sand fallen. Dann rollte er sich ruhig auf den Rücken, starrte dem Mädchen ins Gesicht und wurde ohnmächtig.
    Travis Buckman trug Rockford ins Wohnzimmer und legte ihn auf das Sofa. Dann durchsuchten beide Rockfords Kleider. Sie fanden nur eine Minox-Kamera, ein paar zusammengerollte Dollarnoten, eine Handvoll Kleingeld und ein Angelgewicht.
    »Sieh dir diesen Mist an«, fluchte Buckman, »ein zehnjähriger Junge schleppt weniger Schrott mit sich herum.«
    Buckman ging wütend in die Küche, riß den Kühlschrank auf, fand eine Dose Rolling Rock und zog den Verschluß auf. Dann setzte er sich in einen Plüschsessel gegenüber dem Sofa und trank abwechselnd Bier und spielte an der silbernen Filigranarbeit am Lauf seines Colt Texas Ranger Commemorative 45er herum, der Nachbildung einer hervorragenden Waffe aus dem Jahre 1870.
    »Zieh ihn aus«, befahl er kurz.
    »Warum, verdammt noch mal?« fragte das Mädchen.
    »Damit er sich dämlich fühlt, darum. Ich habe das in einer Fernsehsendung über Gehirnwäsche gesehen. Für einen Mann ist es schwer, in einem Verhör hart zu bleiben, wenn er die Hosen unten hat.«
    »Verdammt…«
    »Laß seine Unterhosen an.«
    »Okay, okay, wenn es dich glücklich macht.« Sie begann ihn auszuziehen. Wenig später war Rockford nackt bis auf seine Boxer Shorts. Ihm war unerträglich kalt. Die Seebrise begann, seine Lebensgeister zu wecken. Buckman stand auf, trank sein Bier aus und stellte sich über Rockford. Die Pistole war genau auf sein Gesicht gerichtet.
    »Hat dir dieser Bursche irgend etwas erzählt?« fragte er das Mädchen.
    »Nur, daß er Glückwunschkarten verkauft.«
    »Sonst nichts?« wollte Buckman wissen.
    »Nichts.«
    »Glückwunschkarten, wie?«
    Rockford öffnete die Augen, erblickte die sechsschüssige Pistole und den Cowboyhut, und machte die Augen wieder zu.
    »Ich muß tot sein«, murmelte er. »Und da Sie nicht wie der heilige Petrus aussehen, muß ich an diesem anderen Ort gelandet sein.«
    »Von was reden Sie?« knurrte Buckman. Rockford beachtete ihn nicht und setzte sich auf.
    »Gut, wenn das die Hölle ist, dann bleibt immer noch die Frage nach Ihren Absichten.«
    »Sind Sie übergeschnappt, Kumpel?«
    »Sie ziehen mir die Kleider aus, halten mir eine Pistole vor die Nase und haben die Frechheit, mir vorzuwerfen, daß ich verrückt bin?«
    Verwirrt zog sich Buckman zurück und zeigte auf das Mädchen, das an der Küchentür lehnte und der ganzen Angelegenheit offenbar reichlich unsicher gegenüberstand.
    »Sie hat es getan«, sagte er schnell.
    »Oh, yeah, wir kennen uns«, erwiderte Rockford. »Was hat sie mit Ihnen zu tun, alter Texaner? Sie sehen überhaupt nicht aus wie der Texas-Millionär H. L. Hunt.«
    »Jetzt habe ich aber genug…«
    »Mir reicht's auch langsam.«
    »Okay, Frechdachs, wer sind Sie?« knurrte Buckman.
    Rockford rieb sich die Augen und schüttelte den Kopf.
    »Mir geht's schrecklich«, bemerkte er.
    »In einer Minute wird es Ihnen noch viel schlechter gehen.«
    »Kann ich noch eine Bloody Mary haben?« fragte Rockford. »Ich glaube, ich habe einen Kater. Aber diesmal ohne Knoblauch, bitte.«
    »Soll ich?« fragte das Mädchen unsicher.
    »Mach schon«, sagte Buckman. »Okay, fangen Sie an zu reden. Warum verfolgen Sie mich?«
    Rockford blickte auf seine Unterhosen.
    »Was haben Sie denn getan?«
    »Nichts!« brüllte der Mann.
    »Jedem das Seine. Hätten Sie etwas dagegen, nicht mit diesem Ding auf mich zu zielen?«
    »Sie fangen besser an zu reden, Mister!« knurrte Buckman gereizt und schob die Mündung näher an Rockfords Kopf.
    »In Ordnung!« brüllte Rockford. »Ich bin Captain Harry Dell, Polizei von Los Angeles, und es wäre besser, wenn Sie eine Erlaubnis für das Ding haben.«
    »Sie sind kein Cop! Sie haben weder eine Waffe noch eine Polizeimarke. Sie werden mir jetzt sagen, was ich wissen will, oder ich setze Sie ganz schnell auf die schwarze Liste. Verstanden?« Um seine Bemerkung zu unterstreichen, zog Buckman den Hammer zurück.
    »Gut, gut«, besänftigte Rockford schnell und streckte die Hand aus, um die zweite Bloody Mary des Tages in Empfang zu nehmen.
    »Ich nehme an, die wirft mich nicht um, da Sie mit mir reden wollen.«
    »Trinken Sie einfach«, sagte das Mädchen.
    »Warum sind Sie mir gefolgt?«
    »Sie können sich den ganzen Ärger sparen, Travis«, sagte Rockford. »Daß ich Ihnen gefolgt bin, brachte mich

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