Rockstar - Teil 2 | Erotischer Roman: Sex, Leidenschaft, Erotik und Lust (German Edition)
...«
»Ich hab nur die Tabletten von der Ärztin genommen. Die knallen eben.«
»M-hm. Vor allem, wenn man sie mit Alk runterspült.« Woodrow nickte heftig. »Du bringst uns alle in Teufels Küche. Nicht nur, dass du all diesen Dreck in dich reinkippst, nein, du vögelst auch noch alles, was nicht bei Drei auf dem Baum sitzt.«
Bones schloss gelangweilt die Augen und presste seine Stirn gegen das kühle Glas. »Drei«, murmelte er.
»Das ist nicht witzig!« Woodrow verlor die Beherrschung. Er sprang von dem Tisch und versetzte dem Schrank einen Tritt. »Was, wenn eine von diesen Schlampen dir was anhängt?«
»Wir müssen alle sterben«, erwiderte Bones.
»Ich rede nicht von irgendwelchen abgefuckten Krankheiten, ich rede von einem Kind. Du fickst ja offensichtlich nicht mit Gummi. Und was machst du dann? Hä? Spielst du dann den liebenden Papa, statt den harten Rocker?«
»Leck mich. Ich habe andere Probleme, als ’ne Tussi mit aufgeblasenem Bauch.«
»Oh – glaubst du, das wüsste ich nicht?« Woodrow zündete sich selbst eine Zigarette an, was ihm einen Seitenblick seines Sängers eintrug.
»Die Verkaufszahlen gehen runter, mein Freund! Und so ein Ding wie die Albert Hall – das ist Prestige. Die ist so teuer in der Miete, dass am Ende unterm Strich kaum noch was bleibt.«
»Heul mir nicht die Ohren mit deinem Kaufmannsgewäsch voll«, brummte Bones.
»Dieser Kaufmann hat dir aber deinen hübschen Arsch gerettet, als du dich von einem kleinen Straßendealer hast aufschlitzen lassen.«
Bones dachte an die Ärztin und fragte sich, ob sie das Ticket nutzen würde. Er schmunzelte bei dem Gedanken, wie sie sich unter all den Gothic-Chicks machen würde. Sicherlich würde sie ein schwarzes T-Shirt anziehen und sich sehr düster dabei vorkommen.
»Was grinst du? Das ist nicht komisch. Ich sag dir eins: Wenn ihr nicht mehr bringt, was die da oben«, er deutete gegen die Decke, »von euch erwarten ... dann seid ihr ganz schnell draußen. Und das ist kein Was-wäre-wenn-Gelaber ... Es gibt schon Gespräche wegen euch.«
Der Sänger stieß sich vom Fenster ab und wandte sich zum Gehen.
»Was tust du? Verflucht, ich rede mit dir!«
»Ich gehe nach Hause«, murmelte Bones.
»Du hast kein Zuhause«, versetzte Woodrow, noch bevor Bones ihm die Tür vor der Nase zuschlug.
Wer hätte das besser gewusst, als er selbst? Er wohnte zur Miete in einem Haus mit möblierten Zimmern. Mehr oder minder Ferienwohnungen. Er hatte auch eine Zeit lang in einem Hotel gelebt, aber das war zu teuer geworden. Aus diesem Haus konnte er von heute auf morgen verschwinden.
Er warf den Schlüssel auf den Tisch und setzte sich vor den Fernseher. Das war der Moment, vor dem er sich bei jedem Atemzug zu Tode fürchtete. Der Moment, wenn all der Trubel weg war. Wenn die Stille kam. Da konnte er den Fernseher Tag und Nacht laufen lassen, oder die Anlage. Die Stille blieb. Er schnaubte kurz auf, als er daran dachte, wie ernüchtert seine Fans sein würden, wenn sie sahen, wie er wirklich lebte. Wirklich! Nicht die Home-Stories, für die Woodrow extra Häuser mietete, gern auch alte Villen, die er dann aus dem Fundus einer Filmfirma bestücken ließ und wo es dann in den Artikeln hieß: »So lebt der Fürst der Finsternis!«
Stattdessen lebte der »Fürst der Finsternis« in einer Bude, in der Möbel aus den frühen achtziger Jahren die ausgebleichten Tapeten verstellten.
Er legte den Kopf zurück und hob ächzend sein Becken an. Ob sie kommen würde?
***
Kapitel 12
Ivy fühlte sich wie von einem schwarzen Meer umwogen. Sie kannte ja die bizarr-skurrilen Aufmachungen der Jugendlichen aus ihrer Gegend um die Praxis herum, aber so viele auf solch engem Raum zu erleben, empfand sie als atemberaubend.
Manche tanzten stumm zur Musik aus ihren Smartphones, während andere umherflanierten, um sich gebührend bewundern zu lassen, während sie darauf warteten, dass sie eingelassen würden. Obwohl es erst dämmerte, war die Albert Hall bereits angestrahlt und wirkte dabei wie ein viktorianisches Nadelkissen im Herzen der modernen Großstadt.
Ivy kam nicht umhin, sich einzugestehen, dass sie nervös war. Es war so viele Jahre her, dass sie auf einem Konzert gewesen war, dass sie nicht einmal wusste, wo sie hin musste ...
Die Menschenmenge wurde mit jeder Minute unübersichtlicher. Alle schienen größer zu sein als sie selbst und sie konnte nicht mehr tun, als den Weg an der Seite der Schlange zu suchen, um überhaupt noch Luft zu
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