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Roeslein tot

Roeslein tot

Titel: Roeslein tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marketa Haist
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Jens?«
    »Mei Ehemo.«
    »Sie sind also überzeugt, dass Ihr Mann der Täter ist?«
    »Mei Mo wollt den Vatter mitsamt dene Rosen verbrenna, und i hob ean auf frischer Tat ertappt. Wer soi’s denn sonst gwesn sei? Mei Vatter is eam bei der Modernisierung vo dera Gärtnerei im Weg gstandn. Außerdem hot er grod erst am Montag a Ogebot vo aner hoiben Million obglehnt, auf des mei Mo gonz schoarf wor. Für mi is die Sach total kloar.«
    »Ein Angebot von einer halben Million? Das ist ja interessant. Ich habe noch nie gehört, dass es in einer Gärtnerei etwas zu kaufen gibt, was eine halbe Million kosten würde. Was war denn das Besonderes? Oder wollte jemand die ganze Gärtnerei kaufen?«
    Die Anni antwortet nicht. Sie starrt auf eine Lücke in den Rosenreihen und wird blass. »Sie is weg!«
    »Wie, was, wer, weg?«, fragt der Stuhlinger irritiert.
    »Die Fürstin!« Ihr Finger zeigt anklagend auf die Stelle zwischen der weißen Rose von York und der rosaroten »Maiden’s Blush«. »Do is’s gestern no gstondn, der Schlog soi mi treffa, wenn’s ned woahr is!«
    Tatsächlich. Und mir war es noch gar nicht aufgefallen! Dass ich ihre Angebereien heute Morgen nicht vermisst habe, kann man noch verstehen. Aber die anderen Rosen, haben die etwa nichts bemerkt? Das kann doch nicht sein! Ich gehe dem sofort auf den Grund.
    »Weißt du, es war wirklich stockfinster heute Nacht«, gibt die »Louise Odier« zu bedenken. »Nur einmal ist eine Taschenlampe aufgeblitzt und hat uns alle geblendet. Sonst sahen wir nichts.«
    »Wir haben nur dauernd irgendwelche schrecklichen Geräusche gehört«, entschuldigt sich die »Maiden’s Blush« und errötet ein wenig.
    »Die Fürstin wird doch um Hilfe gerufen haben«, widerspreche ich enrüstet. »Ich konnte es ja nicht hören, so, wie mir der Jens zugesetzt hat, aber ihr!«
    »Sie ist sicher in Ohnmacht gefallen. Sie war doch so empfindlich«, wendet die »Annie Vibert« ein, und die rote Rose von Lancaster macht der weißen Rose von York Vorwürfe: »Du hättest besser auf sie aufpassen sollen. Du bist doch direkt neben ihr gestanden.«
    »Aufpassen? Bin ich denn ihre Kindergärtnerin? Sie hat sich doch immer für die Allerklügste gehalten. So jemand wird wohl auf sich selbst aufpassen können. Außerdem standest du auch nicht viel weiter weg als ich.«
    »Es macht doch keinen Sinn herumzustreiten«, beschwichtigt die »York and Lancaster«. »Niemanden trifft eine Schuld. Es ist eben passiert, und keiner kann es ungeschehen machen.«
    Der Stuhlinger steht ein wenig auf dem Schlauch.
    »Welche Fürstin? Haben Sie Feriengäste?«
    »Die hot jemond gstohln. I muass die wiederkriagn. Alloa für dem Vatter sei Odenken.«
    »Eine Fürstin, gestohlen?« Auch der Karierte guckt perplex.
    »Ach so, des kenna’s ned wissn. Des is a Rose, de wo scho praktisch ausgstorbn wor, und mei Vatter hot sie wiederentdeckt. Für die hot der Sprenger de hoibe Million gebotn, wo Sie sich vorhin gwundert hom.«
    »Welcher Sprenger denn?«
    »Des is a Kunde, a Rosenliebhober. Klaus Sprenger hoaßt er. Außerdem is er a großer Wohltäter vo Reindlfing. Er hot de Sanierung vo unsrer Kirch finanziert. Ober mei’m Vatter wor er trotzdem zwider. Oder grod deshoib. Eam wor’s goar ned recht, dess der Sprenger so oft kemma is. De Rosenliebhober san manchmoi richtig fanatisch, des kenna’s Eana goar ned vorstelln.«
    »Und Ihr Vater hat ihm die Rose nicht überlassen.«
    »Naa, hot er ned. Weil, mei Vatter is ned käuflich gwesn.«
    »Meinen Sie nicht, dass dieser Herr Sprenger dann auch ein Motiv gehabt hätte, Ihren Vater zu ermorden?«
    »Do hom’s woi recht. Ober er hot ned versucht, mein Vatter zum verbrenna.«
    »Da haben Sie recht. Wir werden der Sache trotzdem nachgehen.«
    »Ach, dann kenna’s dera Gräfin Lohberg aa glei nochgehn. De wor nämlich kurz noch dem Sprenger do und woit de Rosn aa unbedingt hom. Und der Vatter hot ihra gsogt, er hätt sie scho dem Sprenger versprocha, warum, woaß i ned. Weil des hot doch goar ned gstimmt.«
    »Gräfin Lohberg?«
    »Jo, so hoaßt die, aa a große Rosenliebhoberin. Sonst woaß i nix über sie.«
    »Fällt Ihnen noch irgendetwas Besonderes ein, was in den letzten Tagen vorgefallen ist? Ein Streit oder so?«
    »Naa … woartn’s amoi … doch, do wor wos. I wor am Sonntag mit meim Mo Kaffee trinkn bei der Vilshoferin, oiso im ›Café am Anger‹. Mei Mo hot sich no a Bier bstellt, ober i bin dann ganga. Und wia i wieder hoamkimm, do hör i Stimmen am

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