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Rolf Torring 004 - Im Todessumpf

Rolf Torring 004 - Im Todessumpf

Titel: Rolf Torring 004 - Im Todessumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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etwas bedeuten."
    „Er wäre selbst ungefähr zweieinhalb Meter hoch gesprungen", beharrte ich, „das heißt, er hätte den Ast in dieser Höhe erfaßt, ist also vom Nashorn nur anderthalb Meter höher geschleudert worden."
    „Na ja, wenn du es so drehst, magst du auch recht haben", lachte Rolf. „Aber es ist schade, daß uns dieses Nashorn entgangen ist. Wenn wir wenigstens schnell eine Aufnahme von ihm hätten machen können. Hast du den mächtigen, eigenartigen Bau des Leibes gesehen? Den starken Nacken, den riesigen, plumpen Kopf und das gewaltige Horn? Es erinnerte mich unwillkürlich an die Abbildungen der vorsintflutlichen Nashorne, die man in alten Höhlen des Kaplandes gefunden hat. Nun ja, ich würde mich auch gar nicht wundern, wenn in diesen furchtbaren Sümpfen wirklich noch vorsintflutliche Tiere leben würden. Speziell Amphibien." „So ein kleiner Ichtyosaurus oder Plestosaurus", meinte ich trocken. „Wenn wir solch Vieh fangen könnten, dann wären wir allerdings gemachte Leute. Aber, Spaß beiseite, wir geben doch etwa den Fang des Nashorns nicht auf, weil uns die feindlichen Bata dazwischengekommen sind? Wenn wir sie zurückgeschlagen haben, dann werfen wir auf der Lichtung da hinten mehrere Fanggruben auf, die wir täglich kontrollieren. Vielleicht hat das Untier sich doch eines Tages gefangen. Mit dieser Aussicht würde ich es ruhig mehrere Wochen in dem Batadorf hier aushalten. Wir wären tatsächlich die ersten Forscher, die ein Schuppennashorn lebendig gefangen hätten." „Ich glaube, wir sind sogar schon die ersten, die es so nahe gesehen haben. Das heißt, die ersten, die noch leben."
    „Vielleicht sind die anderen den Bata in die Hände gefallen und lebendig zerschnitten worden", meinte ich schaudernd.
    „Oder sie sind vom Schuppennashorn angenommen und zermalmt worden. Auch das Fieber und giftige Tiere werden ihr möglichstes getan haben, um sie zu vernichten. Wir hatten großes Glück, daß wir den Legionär Hasting getroffen haben, der die Sprache der Bata versteht, und daß wir unseren Pongo hatten, sonst hätte uns das Nashorn auch bestimmt erwischt. Mindestens einen von uns. Ach ja, um auf Hasting zurückzukommen, ich hoffe, daß uns die gemeinsamen Gefahren etwas näherbringen und er uns seine Geschichte erzählt. Es wäre sehr schade, wenn dieser intelligente, gebildete Mann hier als Legionär weiter sein Leben verbringen müßte." „Hoffentlich wird seine Wunde bald heilen", meinte ich; „wenn es auch ein glatter Durchschuß ist, so kann doch die Hitze zu allerlei Komplikationen führen. Und das Wundfieber wird seine Temperatur ganz enorm steigern. Wollen wir ihm nicht lieber etwas Chinin einflößen?" „Ich verlasse mich in dieser Beziehung ganz auf die Bata. Diese Naturvölker können Wunden behandeln, daß unsere Ärzte unter Umständen davon lernen könnten. Wenigstens werden sie nie sofort mit dem Messer zur Hand sein. Und wie furchtbare Wunden kommen bei ihren Kämpfen und Jagden doch manchmal vor, die sie blendend heilen, ohne sogar die Wunden zu nähen. Hast du in Telok den Malayen gesehen, den ein tödlich verwundeter Tiger mit letzter Kraft noch niedergerissen hatte? Meinst du, daß ein Europäer es fertiggebracht hätte, diese furchtbaren Rißwunden so zu heilen?" „Du mußt aber auch bedenken, Rolf, daß die Naturvölker eine ganz andere Gesundheit und Widerstandskraft haben als wir Europäer. Wir sind durch Generationen hindurch verweichlicht, durch die Kultur. Hier haben sich die Menschen noch natürlicher erhalten."
    „Na ja, hier in den Sümpfen vielleicht, obwohl sie auch schon mit modernen Selbstladepistolen schießen. Aber lange wird es auch nicht mehr dauern, bis die Zivilisation ihren Siegeszug auch hierher ausgedehnt hat. Dann wird vielleicht ein ,Doktor' seinen Patienten einfach das Bein abschneiden, wo er früher einen Kräuterverband gemacht hätte. Also über die Wunde Hastings brauchen wir uns wirklich nicht zu beunruhigen; er ist in den besten Händen. Aber wir reden so, als befänden wir uns hier in vollster Freiheit. Dabei müssen wir doch unbedingt mit einem Angriff der feindlichen Bata rechnen. Wir haben ihnen ihre Leute getötet, das werden sie unbedingt rächen wollen."
    „Ich glaube nicht, daß wir sie zu fürchten haben. Gegen unsere Waffen kommen sie doch nicht an, wenn sie auch selbst Gewehre und Pistolen besitzen. Du hast doch gesehen, wie schön sie am Duriobaum vorbeigeschossen haben."
    „Desto besser werden sie aber ihre

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