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Rolf Torring 004 - Im Todessumpf

Rolf Torring 004 - Im Todessumpf

Titel: Rolf Torring 004 - Im Todessumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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doch erst später durch Hasting hören würde, was das Ergebnis war, benutzte ich die Zeit, um den Kris-Stich, der ziemlich brannte, noch einmal auszuwaschen und neu zu verhindern. Als ich mit großer Verspätung auf den Versammlungsplatz kam, wurden noch immer lebhafte Reden zwischen Hasting und dem Ompum getauscht. Endlich konnte er uns das Ergebnis mitteilen. „Herr Torring, die Bata weigern sich ganz entschieden, uns beim Fang, resp. Jagd eines Nashorns - Badak nennen sie es - zu unterstützen. Soviel habe ich gehört, daß hier ganz in der Nähe ein gewaltiges Tier hausen muß, das aber den Leuten durch öftere Angriffe, bei denen auch verschiedene Krieger ums Leben gekommen sind, eine derartige Furcht eingeflößt hat, daß niemand uns begleiten will."
    „Donnerwetter, das ist fatal", meinte Rolf, „können Sie den Leuten nicht klarmachen, daß sie bei unseren Waffen nichts zu fürchten haben?"
    „Ich werde es probieren, glaube aber nicht an irgendeinen Erfolg."
    Aber schon nach kurzer Unterredung mit dem Häuptling wandte er sich lächelnd an uns:
    „Ja, meine Herren, die Waffen haben die Leute schon bewundert, weil sie soviel Verständnis dafür haben, um sofort den Unterschied gegen ihre veralteten Systeme zu sehen. Sie wollen aber auch sehen, wie Sie schießen, und deshalb müssen Sie schon eine Probe Ihrer Fertigkeit ablegen. Ich glaube, daß wir bei gutem Gelingen dann genügend Leute bekommen."
    „Nun, dann bin ich nicht bange", lachte Rolf, „schießen können wir schon ganz gut."
    Rolf kann man nämlich ruhig als Kunstschützen ansprechen, der wohl auf jeder Varietebühne vollsten Erfolg hätte. Und ich kann behaupten, daß ich über dem Durchschnitt stehe. So fiel denn die Probe nicht nur zur Zufriedenheit der Bata aus, sondern die guten Leute, die so etwas wohl noch nie gesehen hatten, betrachteten uns ganz scheu. Vielleicht dachten sie, es ginge nicht mit rechten Dingen zu, jedenfalls aber meldeten sich jetzt genügend Begleiter, die uns in die Nähe des berüchtigten „Badak" bringen wollten.
    Am nächsten Tag war das Dorf schon lange Zeit vor der Aufbruchstunde lebendig. Unsere Begleiter feierten noch Abschied von ihren Angehörigen, wobei das Verzehren eines Schweines die Hauptsache war. Aber sie waren zur festgesetzten Stunde bereit, und wir verließen durch das südliche Tor den Palisadenzaun. Es ging also direkt in die Sümpfe hinein. Vorsichtigerweise hatten wir wieder Chinin genommen und uns zum Schutze gegen die Moskitos mit den Blättern eingerieben, die Pongo uns besorgt hatte. Auch die Bata schienen diese Pflanzen zu kennen, wenigstens rieben sie sich mit einem Fett ein, das ähnlich roch. Der Häuptlingssohn hatte es sich nicht nehmen lassen, den Zug zu führen. Wir schritten direkt hinter ihm, während uns noch sechs Batas folgten. Eine größere Begleitung hatten wir abgelehnt, denn wir konnten mehr Arme erst gebrauchen, wenn es uns gelingen sollte, das Nashorn in einer Grube zu fangen.
    Der Weg war furchtbar. Die ersten tausend Meter gingen noch. Nach dem Durchschreiten der schmalen Felder des Stammes, auf denen Mais und Reis gezogen wurden, gelangten wir in einen Bambusrohr-Gürtel, durch den ein schmaler Pfad geschlagen war. Dann fing aber eine so üppige Vegetation an, daß man sie kaum beschreiben kann. Am unangenehmsten war der Stachelbambus, der überaus häufig vorkam und es hauptsächlich auf unsere Anzüge abgesehen hatte.
    Wir benutzten einen schmalen Nashornpfad, der aber ziemlich alt und schon wieder halb zugewachsen war. Pongo und der Häuptlingssohn arbeiteten zwar kräftig mit ihren Haumessern, es blieben aber noch genügend Lianen und Dornenzweige übrig, um das Marschieren recht schwer zu machen. Endlich wurde es besser. Wir stießen auf einen Pfad, der recht häufig benutzt zu werden schien, denn die Pflanzenwände an beiden Seiten waren völlig glatt. Dafür wurde aber der Boden weich, dann schlüpfrig und endlich sumpfig.
    Immer langsamer ging der Häuptlingssohn und blieb jetzt auch oft stehen, um zu lauschen. Wir mußten uns also ganz in der Nähe des Nashornes befinden, und das war wirklich kein angenehmes Gefühl. Wenn das Untier jetzt den Pfad entlang stürmte, wie sollten wir auf so kurze Entfernung - wenn es vielleicht fünf Meter vor uns um eine der zahlreichen Biegungen auftauchte - einen Schuß anbringen, der den Koloß sofort umwarf? Selbst mit einer absolut tödlichen Kugel hätte der Dickhäuter noch Kraft genug und vor allen Dingen Schwung,

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