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Rolf Torring 012 - Die Hoelle von Penang

Rolf Torring 012 - Die Hoelle von Penang

Titel: Rolf Torring 012 - Die Hoelle von Penang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Teestuben Penangs besucht wird. Er ist schwer reich, hat hinten an der Parallelstraße eine Villa, deren Garten ans Meer stößt. Aber hier in dem kleinen Haus strömt ihm das ganze Geld zu, denn er verschenkt den besten Tee, den sie an der Malacca-Küste bekommen. Wollen sehen, ob wir noch Platz erhalten können."
    Das ganze Erdgeschoß des Hauses bestand aus einem Raum, der durch Bambuswände von anderthalb Meter Höhe in verschiedene Fächer eingeteilt war, durch die ein Mittelgang führte. Alle Kabinen waren dicht besetzt von eleganten Europäern, Matrosen und chinesischen Kulis. Ein wahrhaft buntes Völkergemisch. Endlich fand Drum in der äußersten Kabine einen Tisch, an dem nur zwei schmierige Kulis vor ihren Tassen saßen.
    „Hier wollen wir Platz nehmen," sagte er laut. „Vielleicht kommt Wang persönlich ins Lokal, er ist ein sehr interessanter Mann."
    Eine kleine bemalte Chinesin trippelte heran und fragte in leidlichem Englisch nach unseren Wünschen. Drum bestellte für jeden eine Tasse vom besten Tee und fragte die Kleine gleichzeitig, ob Wang schon hier gewesen sei.
    „Nein, der Herr kommt noch," war die Antwort.
    „Das ist sehr gut," sagte Drum, während er sich dicht neben den Kulis hinsetzte. Als der Tee kam, mußten wir konstatieren, daß wir tatsächlich noch nie ein so köstliches Getränk kennen gelernt hatten.
    Während wir ihn allgemein lobten, bemerkte ich, daß der eine Kuli dem Inspektor einen Zettel zuschob. Drum zog sein Taschenbuch heraus und blätterte anscheinend in ihm, aber ich sah wohl, daß er den Zettel genommen hatte und ihn im Schutz des Buches las.
    Plötzlich blickte er empor, bemerkte meine Aufmerksamkeit und runzelte unwillig die Stirn.
    „Schmeckt Ihnen der Tee nicht?" fragte er.
    „Doch, sehr gut," versicherte ich und vertiefte mich in meine Tasse. Aber ich konnte es doch nicht unterlassen, unauffällig den Inspektor zu beobachten, und wieder bemerkte ich, daß er jetzt dem Kuli einen Zettel zuschob. Der zerlumpte Chinese erhob sich darauf, warf dem bedienenden Mädchen ein Kupferstück zu und verließ die Stube.
    Als ich wieder auf meine Tasse blickte, sah ich da einen Zettel liegen. Er war vom Inspektor, und verblüfft las ich.
    „Stören Sie, bitte, nicht mein Spiel. Beachten Sie mich gar nicht, sondern beteiligen Sie sich an der allgemeinen Unterhaltung. Drum."
    Ich nickte nur und wandte mich an Rolf mit der Frage, weshalb denn Pongo nicht mitgekommen sei.
    „Er war plötzlich verschwunden," sagte mein Freund, „sicher hat er einen besonderen Plan, und ich glaube, daß wir ihn ruhig schalten lassen, wie er will. Ich würde mich absolut nicht wundern, wenn er die Verschwundene aufspürt."
    „Na, wenn Drum versagt, dann bringt es Ihr Pongo auch schwer fertig," meinte der Lord verdrießlich, „und der Inspektor scheint sich auch keine Mühe zu geben. Sicher hält er die Sache für aussichtslos."
    Drum lächelte nur — und kaufte einem Hausierer, der an unseren Tisch trat, eine kleine Flasche Parfüm ab Was er damit wollte, schien mir rätselhaft. Aber während der Inspektor bezahlte, flüsterte er dem Chinesen etwas zu. Sollte etwa — aber ich sollte Drum ja nicht beobachten, und so vertiefte ich mich m meine zweite Tasse.
    Aber jetzt griff der Lord den Inspektor direkt an. Wie ist es, Inspektor, wollen Sie wirklich nichts unternehmen? Soll das arme Mädchen verschwinden, ohne daß selbst der tüchtige Inspektor Drum eine Spur findet? Natürlich, wenn man hier gemütlich Tee trinkt, dann kann man einer Mädchenhändlerbande nicht beikommen. Also, was wollen Sie unternehmen?"
    Aber Lord," sagte Drum ruhig, „ich bin ja schon mitten in der Arbeit. Warten Sie nur noch kurze Zeit, dann werden Sie Ihre Beschuldigungen gern zurücknehmen. Ah, da ist ja Wang."
    Ein unförmig dicker Chinese trat an den Tisch. Selbst in seinen feisten Wangen hatte sich das fatale Lächeln eingegraben, und seine kleinen Augen blitzten scharf und listig aus ihren Fettpolstern heraus. Schön war er entschieden nicht, und ich hatte sofort ein Gefühl des Hasses gegen ihn.
    Drum aber begrüßte ihn sehr herzlich, schüttelte ihm lange die Hand und stellte uns dem geschmeichelt grinsenden Dicken vor. Dann begann er lebhaft nach allerlei Dingen zu fragen, und Wang gab gleichgültig mit seinem ständigen Lächeln Auskunft.
    Der Inspektor schielte oft zum Eingang des Lokals ' während er diese fast krampfhafte Unterhaltung mit Wang führte, und es schien mir, als verstärkte sich dann das

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