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Rolf Torring 014 - Der Daemon Alompra

Rolf Torring 014 - Der Daemon Alompra

Titel: Rolf Torring 014 - Der Daemon Alompra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Haare wie ein Rahmen, und diese eigenartige „Einfassung" des mächtigen Schädels machte hauptsächlich den erschreckenden Eindruck. Ich dachte einen Augenblick an einen riesigen, weißen Gorilla, eine Seltenheit, die bisher nur einmal im belgischen Kongo beobachtet wurde.
    Dann fing das rätselhafte Geschöpf plötzlich an, in seltsamen Gliederverrenkungen zu tanzen. Und dazu schrie es — jetzt zeigte es sich als Mensch mit kreischender Stimme — einige Worte, von denen ich deutlich zweimal den Namen „Alompra" verstand. Das war also der Dämon, vor dem uns der Fischer in abergläubischem Entsetzen gewarnt hatte.
    Nun, ein einfaches Gemüt konnte allerdings durch diese furchtbare Gestalt in Schrecken und Angst versetzt werden, aber ich wußte jetzt, daß es nur eine Maskerade irgend eines Verbrechers war, der die unglückliche Prinzessin bewachen und ungebetene Besucher abschrecken sollte.
    Schnell glitt die geheimnisvolle Insel vorbei, noch einmal hörte ich das gellende „Alompra", dann sprang die Zottige Gestalt zurück, die Tür wurde geschlossen, und gleichzeitig erlosch mit einem Schlag das blendende Licht im Innern der hohen Mauer. Und wie durch ein Wunder schwieg auch im gleichen Augenblick der wütende Sturm, so plötzlich wie er gekommen war.
    Nur die Wellen rauschten noch mächtig, und so mußte Rolf fast schreien, als er meinte:
    „Geschickte Menschen. Sie verstehen es, naive Gemüter abzuschrecken."
    „Ja, es sah allerdings toll aus," rief ich zurück. „Aber wo mag nur das Boot des Lords sein? Wenn sie nur nicht gekentert sind."

    „Hoddge versteht es, ein Boot zu führen,' gab Rolf zurück, „sie werden nur etwas abseits gekommen sein. Ah, da sind ja wieder die Blinkzeichen der beiden Diener. Nun vorwärts, wir wollen schnell an Land."
    Unter unseren kräftigen Ruderschlägen schoß das leichte Boot mit den Wellen um die Wette dahin, und nach höchstens zwanzig Minuten stieß unser Kiel hart auf den Strand. Jim und John sprengen hinzu und halfen uns beim Aussteigen. Dann zogen wir das Boot weit auf den Strand, um es vor den Schlägen der mächtigen Wellen zu schützen.
    „Ist der Lord schon zurück?" fragte ich jetzt hastig
    „Nein," sagte Jim ruhig, „aber er wird bestimmt kommen!"
    Diese Zuversicht des treuen Dieners beruhigte mich, und ich half jetzt Rolf, der sich bemühte, das Feuer neu zu entfachen. Leider waren die Äste vom Regen zu durchnässt, und so mußten wir uns begnügen, mit unseren Taschenlampen ebenfalls Zeichen auf den See hinauszugehen.
    Aber die Zeit verrann, und noch immer nicht stieß das Boot mit den Gefährten an den Strand. Sollten sie wirklich ein Opfer des furchtbaren Sturmes geworden sein?
    „Es hat wenig Zweck," sagte Rolf endlich, „wir verbrauchen nur unnütz die Batterien unserer Lampen. Und wer weiß, wie wir sie noch gebrauchen. Vielleicht ist das Holz jetzt trockener, und wir können ein Feuer entfachen. Einen großen Schein werden sie eher sehen."
    Während wir dem Holzhaufen zuschritten, fragte ich meinen Freund:
    „Glaubst du, daß sie gekentert sind?"
    „Es ist leicht möglich" gab er ernst zurück, „und in diesem Fall schweben sie in größter Gefahr. Ich fürchte die Krokodile Aber es ist auch möglich, und ich hoffe es, daß sie von der Strömung weit in den See hinausgezogen worden sind. — Ah, das obere Holz ist schon trocken, jetzt werden wir ein Feuer entfachen können."
    Bald flackerte eine spärliche Flamme empor, aber das unten liegende Holz war noch ziemlich feucht Wir konnten unter diesen Umständen nicht hoffen, ein hohes, helles Feuer zu bekommen.
    „Ich werde im Wald nach trockenem Holz suchen," erbot sich da der dicke John, „die Blätter werden den Regen doch sicher abgehalten haben."
    „Ja, das ist eine gute Idee," pflichtete Rolf bei, „machen Sie recht schnell. Wir werden solange diese kümmerliche Flamme unterhalten."
    John verschwand, und ich sah den Schein seiner Taschenlampe unter den ersten Bäumen des nahen Waldes hin und her tanzen. Wir schoben inzwischen vorsichtig neue Zweige in das kleine Feuer, aber die Feuchtigkeit des Holzes drohte die kleine Flamme zu ersticken.
    Halb verzweifelt, wollte ich schon das unnütze Vorhaben aufgeben, als John zurückkam. Freudestrahlend warf er einen mächtigen Haufen dürrer Zweige neben das Feuer, und bald stieg eine helle Flamme rauchend empor. Ihren Schein mußten unsere Gefährten auf sehr weite Entfernung bemerken.
    „Ich werde noch mehr holen, ich habe einen ganzen

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