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Rolf Torring 014 - Der Daemon Alompra

Rolf Torring 014 - Der Daemon Alompra

Titel: Rolf Torring 014 - Der Daemon Alompra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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mußten. Und obgleich wir schon über eine halbe Stunde angestrengt gerudert hatten, erfüllte uns dieser Umstand mit neuen Kräften.
    Die Sonne stieg inzwischen langsam empor, und wenn auch dadurch ihre Strahlen bedeutend an Kraft gewannen, so wurden wir doch anderseits nicht mehr so stark geblendet. Und jetzt konnten wir den Punkt da vorn ständig im Auge behalten. Wieder drang der scharfe Hall eines Pistolenschusses herüber, und da rief Pongo aufgeregt:
    „Sein Masser Lord, Masser Hoddge und neuer Masser. Boot gestürzt, sitzen oben und winken. Oh, schnell machen, Khinh um Boot."

    Khinh, das ist der Name, den die Eingeborenen Afrikas den Panzerkrokodilen gegeben haben. Natürlich konnte es sich hier nur um die äußerst gefährlichen Leistenkrokodile handeln, deren Namen unser treuer Pongo noch nicht kannte. Also war das Boot doch gekentert, und unsere Gefährten waren in schwerster Gefahr durch diese gefräßigen Panzerechsen.
    Pongo ruderte sofort nach seinem erschreckten Ausruf so gewaltig, daß wir beide trotz größter Anstrengung kaum das Boot im geraden Kurs halten konnten, und zwang uns dadurch, das Äußerste herzugeben. Unser Boot flog förmlich über das Wasser und bald konnten wir auch das schreckliche Bild vor uns sehen.
    Das leichte Fischerboot des Lords schwamm kieloben, und auf dem schmalen, schlüpfrigen Boden hielten sich unsere drei Gefährten mühsam im Gleichgewicht. Sie durften nicht wagen, den Reitsitz einzunehmen, durch den sie den schwankenden Halt gesichert hätten, denn ringsum um das Boot tauchten die Köpfe gewaltiger Krokodile auf, die so nahe heranschwammen, daß sie fast an die dünnen Planken stießen
    Wie lange würde es noch dauern, bis eine der Bestien in gewaltigem Ansturm ein Opfer herabriß. Ist es doch bekannt, daß gerade die Leistenkrokodile schon oft Eingeborene aus ihren Kähnen herausgerissen haben.
    Ich stieß plötzlich einen Schreckensruf aus, denn kaum hatte ich daran gedacht, als ein riesiges Krokodil auf das Boot zuschoß. Ich glaubte, im nächsten Augenblick das leichte Holz unter dem Anprall zersplittern zu sehen, aber da hob Brough, der hinter dem Lord saß, ruhig die Hand und schickte dem anstürmenden Ungeheuer zwei Pistolenkugeln entgegen.
    Und er traf gut. denn die Bestie warf sich zur Seite und strebte dicht neben dem Boot in rasender Geschwindigkeit fort.
    Seine Artgenossen mußten gewittert haben, daß es schwer verwundet war, denn im nächsten Augenblick stürzten sich fünf, sechs der Bestien auf das verwundete Tier und zerrissen es in tobendem Kampf.
    Wir waren inzwischen auf ungefähr hundert Meter herangekommen, sahen aber jetzt zu unserem Schrecken, daß unsere Gefährten durch diesen Kampf aufs äußerste gefährdet waren, denn die streitenden Ungeheuer warfen durch ihre gewaltigen Schwanzschläge hohe, kurze Wellen auf, die das tief liegende Boot arg ins Schwanken brachten und den schlüpfrigen Boden überspühlten.
    Wir sahen, daß unsere Kameraden heftig mit den Armen rudern mußten, um das Gleichgewicht wiederzufinden. Und als hätten sie darauf gewartet, schossen sofort zwei Krokodile von der anderen Seite her auf das Boot zu. Jetzt schienen unsere Freunde verloren zu sein, denn sie konnten unmöglich einen sicheren Schuß in ihrer Lage anbringen, Wohl schossen sie alle drei blitzschnell hintereinander, aber die furchtbaren Panzerechsen schäumten unaufhaltsam heran.
    Höchstens sechs Meter waren sie von ihren Opfern noch entfernt, — da prallten sie zusammen, und im nächsten Augenblick waren sie zu einem Knäuel geballt und tobten im heftigsten Kampfe.
    Wieder mußten unsere Gefährten mühsam das Gleichgewicht herstellen, denn jetzt kamen von der anderen Seite ebenfalls gefährliche Wellen, aber im nächsten Augenblick waren sie vor weiteren Angriffen doch sicher, denn die übrigen Echsen schienen dem Kampf interessiert zuzuschauen.
    Vielleicht warteten sie nur auf den Augenblick, in dem sie sich auf den Besiegten stürzen konnten. Und wenn der Sieger schwer verletzt war, würden sie ihn sicher ebenfalls zerreißen, — vielleicht als ausgleichende Gerechtigkeit.
    Wir waren jetzt nur noch fünfzig Meter entfernt, und jede Sekunde brachte uns näher. Aber wieder trat ein neuer Umstand ein, der die Lage unserer Gefährten wieder aufs äußerste gefährdete. Jetzt schienen sie wirklich rettungslos verloren zu sein.
    Denn die beiden kämpfenden Krokodile warfen sich mit plötzlichem Ruck dicht ans Boot heran, und jetzt schäumte und kochte

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