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Rolf Torring 016 - Die Woelfe der Tarai

Rolf Torring 016 - Die Woelfe der Tarai

Titel: Rolf Torring 016 - Die Woelfe der Tarai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Bestien, sieben an der Zahl, standen ganz reglos und starrten uns an. Ich war sofort stehen geblieben, ebenso Rolf, der bei dem jähen Abschnitt meiner Rede sofort gewußt hatte, daß sich etwas Außergewöhnliches ereignet hatte.
    Die Wölfe schienen zu überlegen, ob sie uns angreifen sollten. Und ich überlegte es ebenfalls sehr. Gewiß, diese sieben Stück konnten wir mit Leichtigkeit abschießen, ehe sie heran waren, aber vielleicht waren sie nur die Vorläufer eines stärkeren Rudels, das uns dann m kürzester Zeit zerrissen hätte.
    „Schieß nicht," flüsterte Rolf im gleichen Augenblick. Er hatte also denselben Gedanken gehabt. Die Bestien starrten uns immer noch reglos an. Es waren beklemmende Minuten, die wir da durchlebten. Und wir konnten uns auch leider nicht um Thassa kümmern, der inzwischen schon längst verschwunden sein konnte.
    Da wandte der größte der Wölfe seinen Kopf, als wollte er seinen Gefährten etwas zuflüstern, machte kehrt und verschwand lautlos im Unterholz. Und die anderen sechs Bestien folgten seinem Beispiel. Wir atmeten wirklich auf, als die gefährlichen Tiere verschwunden waren.
    „Also stimmt es doch mit den Wölfen, Rolf," meinte ich. "Aber es scheint eine größere stärkere Art zu sein. Schade, daß wir nicht ein Exemplar erlegen konnten. Es wäre für die Wissenschaft ganz interessant gewesen."
    „Ich glaube, du wirst bald die Gelegenheit zum Erlegen haben," erwiderte Rolf, „und dann kannst du dich ja von der Art überzeugen Ah, das ist sehr gut, Thassa ist ganz langsam weitergegangen. Jetzt können wir ihm immer noch auf den Fersen bleiben."
    Rolf schritt flott aus, um die versäumte Zeit einzuholen. Ich betrachtete aber immer mißtrauisch den Wald, denn ich wurde das Gefühl nicht los, daß die unheimlichen Bestien uns ständig begleiteten. Und Rolfs Meinung, daß ich noch sicher Gelegenheit zur näheren Bekanntschaft haben würde, verstärkte dieses Gefühl noch.
    Zu fragen wagte ich ihn nicht, denn ich wollte nicht unnütz durch meine Stimme die Wölfe vielleicht wieder hervorlocken. So schritten wir stumm weiter und weiter.
    Plötzlich blieben wir in heftigem Schreck stehen. Aus dem Unterholz zur rechten Seite brach ungestüm ein gewaltiger Tiger heraus. Aber ehe wir noch Zeit hatten, unsere Büchsen zu erheben, war er in gewaltigen Sätzen über die Straße geschnellt und verschwand im Wald zur linken Seite. Wir blickten uns ziemlich verblüfft an, dann meinte Rolf leise:
    „Die Wölfe werden ihn aufgestöbert und vertrieben haben. Selbst ein Herr der Dschungeln läßt sich ungern mit einer Wolfsmeute ein."
    „Ich habe es doch die ganze Zeit schon geahnt, daß sie uns zur Seite bleiben," gab ich flüsternd zurück. „Das ist aber eine sehr unangenehme Begleitung."
    „Allerdings, aber jetzt können wir nichts mehr ändern. Ich glaube, wenn wir umkehren würden, wäre es gefährlicher für uns."
    „Du tust ja, als hätten diese Bestien menschlichen Verstand?" lachte ich.
    „Das nicht, aber ich glaube, daß menschlicher Verstand bei der ganzen Sache im Spiel ist. Na, das werde ich dir später erzählen. Jetzt wollen wir weiter. Dieser Thassa scheint wirklich heute noch nach Parsa zu wollen. Denn wir haben höchstens eine Stunde noch bis zum Einbruch der Nacht."
    „Ja, wollen wir ihm denn auch in der Dunkelheit folgen?"
    „Ich glaube, wir können es nicht wagen. Er könnte uns zu leicht einen Hinterhalt legen. Nein, wir lagern ruhig und suchen morgen am Tage die kleine Stadt auf. Und wir werden ihn wiederfinden, wenn er auch noch so großen Vorsprung hat"
    „Aber inzwischen kann er meine Frau und Tochter beiseite bringen," fiel der Professor ängstlich ein.
    „Richtig, darauf müssen wir auch bedacht sein. Aber ich weiß wirklich im Augenblick nicht, was wir machen sollen. Doch ja, wenn wirklich die Dunkelheit hereinbricht, muß Pongo dem Inder auf den Fersen folgen. Nur er bekommt es fertig, ohne daß Thassa etwas ahnt. Und Pongo kann uns Zeichen machen, denen wir im Schein unserer Taschenlampen in genügender Entfernung folgen Das wäre meiner Ansicht nach das beste."
    „Unbedingt," pflichtete ich bei, „aber hoffentlich lagert Thassa doch. Ich möchte nicht nachts in Begleitung der Wölfe hier weiterwandern."
    "Ah, dein Wunsch geht schon in Erfüllung," rief Rolf im gleichen Augenblick. "Thassa will an dem kleinen Weiher da rechts lagern. Da, er sucht sich schon Holz zusammen. Das ist sehr gut, dann können wir hier auf der kleinen Lichtung zur

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