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ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

Titel: ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
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Die Sage der Spaltung:
    Also erhob sich Thirishar, das Schwert in Händen, trat zum Torwächter Uzavehs und sprach: »Ich habe getan, wie dein Herr es verlangte. Der Prüfungen sind keine mehr. Daher lass mich nun ziehen, oder teile das Schicksal jener, die gesandt wurden, meiner Quest ein Ende zu bereiten.«
    Doch in ihrem Beharren auf Einlass war diese aus wenig mehr denn dem Staub des Universums bestehende Kreatur ein Quell der Belustigung für Uzaveh den Unendlichen, der auf dem Thron des Lebens saß. Um dem Torwächter den Tod durch des Kriegers Klinge zu ersparen, bat Uzaveh Thirishar herein
.
    Thirishar beschritt den Pfad des Lichts mit Stolz. Niemand vor ihm hatte Uzavehs Prüfungen gemeistert, und so glaubte er, der Leere Thron neben dem des Unendlichen, der Thron der Geheimnisse, gehöre nun ihm, dem Größten unter den Sterblichen. Hatte er sich dieses Recht nicht verdient?
    Doch der weise Uzaveh, allmächtig und allwissend, der Ewige und Unendliche, wusste, dass der Krieger die Kraft und den Verstand besaß, jedwede Herausforderung zu überstehen, außer einer einzigen
.
    Also hob Uzaveh die Hand, und Thirishar blieb stehen
.
    »Bist du Eins?«, flüsterte Uzaveh mit einer Stimme, die das Universum erbeben ließ
.
    Den Krieger verwirrte die Frage. »Ich bin Thirishar. Ich erhebe Anspruch auf den Leeren Thron.«
    »Nein«, entgegnete Uzaveh. »Unwürdig bist du, denn du bist noch nicht Eins.«
    Da erzitterte Thirishar und kniete vor dem Uzaveh nieder. Zum ersten Mal begriff der Sterbliche seine Arroganz und seine Eitelkeit, die ihn hierher geführt hatten
.
    Uzaveh aber zeigte sich gnädig
.
    Nicht der Tod sollte Thirishars Schicksal sein
.
    »Stattdessen«, verkündete Uzaveh, »seien aus einem vier gemacht
.
    Dem Ersten sei das Wissen gegeben, ein Beschützer zu sein – ein gewitzter Krieger, der für die Zukunft kämpfe
.
    Dem Zweiten sei Stärke geschenkt, sodass er zum Fundament werde, auf dem die anderen bauen
.
    Einem sei das Blut gewährt, der Lebensstrom, der zwischen allen fließe, sie nähre und versorge, wann immer das Fleisch schwach werde
.
    Und dem Letzten sei Leidenschaft geschenkt, denn die Flamme des Verlangens wird allen den Wandel bringen und sie wärmen, wenn die Kälte am bittersten ist.«
    So wurden aus Thririshar vier: Charaleas wurde die Weisheit, Zheusal wurde die Stärke, Shanchen wurde das Blut, Thirizaz wurde die Leidenschaft. Gemeinsam bildeten die vier die Erste Sippe
.
    Uzaveh verbannte die vier in die entlegensten Winkel des Königreiches. Als er sie dort sah, dem Throne fern und jämmerlich allein, wies er jedem von ihnen einen Wächter zu
.
    Fortan nährte der Feuerdämon Thirizaz’ seelenverschlingende Leidenschaft. Die sanfte Shanchen wurde zum Gefäß des Wassergeistes und für immerdar gebunden an die Ewigliche Liebe, welche da fließt aus Uzavehs Thron. Die starke Zheusal fand einen Beschützer im Erdreich. Und die Sterne, deren Licht selbst in schwärzester Nacht besteht, wiesen Charaleas’ Weisheit den Weg
.
    »Wenn ihr Eins seid, wie ich Eins bin«, sagte Uzaveh, »dann mögt ihr euch mir erneut nähern und euren Platz an meiner Seite einnehmen.«
    – Der
Liturgie des Tempels des Uzaveh
entnommen, einem Kodex aus dem dritten Jahrhundert

Kapitel 1
    Prynn Tenmei stand am Scheideweg des Universums, blickte auf und fühlte sich mit einem Mal ganz und gar unbedeutend.
    Von seinem breiten Fuß am Andockring bis zu der winzigen Schleuse in knapp einem halben Kilometer Höhe präsentierte sich der gebogene Turm namens Oberer Pylon eins als gewaltige Wand aus Metall, die schmaler wurde, je weiter sie Prynn überragte. Ihre graue Plattenoberfläche war ein krasser Gegensatz zum strahlenden Licht, das von Bajors ferner Sonne herüberschien.
    Das
wäre mal ein Schwerelosigkeitsmarsch, den man nie vergisst
, dachte Prynn. Nur widerwillig lenkte sie ihre Aufmerksamkeit weg von der Station und zurück zu ihrer eigentlichen Aufgabe.
    Mit jedem Schritt, den sie über die Außenhülle der
Defiant
machte, wuchs ihre Gewissheit, endlich den Ort gefunden zu haben, an dem sie niemand finden würde. Vor allem nicht Shar. Wenn er nicht pünktlich zu ihrer Verabredung erschien – ihrer Holodeckreservierung, wie sie sich schnell korrigierte –, dann durfte er auch nicht erwarten, dass sie brav im Quarks auf ihn wartete. Einen Vorteil hatte es, schräge Eltern zu haben: Mit den Jahren hatte Prynn ein Talent fürs Verschwinden entwickelt, und ein Weltraumspaziergang war definitiv

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