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Rolf Torring 017 - Das Geheimnis des Radschputen

Rolf Torring 017 - Das Geheimnis des Radschputen

Titel: Rolf Torring 017 - Das Geheimnis des Radschputen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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angetroffen hätten." /
    „Alte Bauwerke haben immer ihre Geheimnisse," sagte Rolf nachdenklich, „und wenn sich ein Mensch hier verborgen hält, dann wird er sie auch kennen."
    „Ah. das ist sehr richtig," rief der Fürst zustimmend, „ich hatte im Augenblick nicht an geheime Gänge gedacht. Sicher werden hier vielleicht sogar mehrere vorhanden sein. Aber wäre es dann nicht besser, wir warten, bis meine Schikaris gekommen sind? Sie könnten den Tempel in weitem Umkreis umstellen."
    „Ja, das ist richtig," meinte Rolf, „und sie können uns unter Umständen befreien, wenn wir in irgendeine Falle geraten sollten. Denn damit müssen wir in diesem alten Gemäuer rechnen."
    „Aber sehr sogar," gab Bima Sahi zu, „der alte Maha hat sicher Vorrichtungen angebracht, die unliebsamen Besuchern sehr unangenehm werden können. Wir müssen uns äußerst in acht nehmen."
    Das waren ja wieder sehr angenehme Aussichten, und ich betrachtete sehr mißtrauisch den alten Bau. Unbewußt schweifte mein Blick dabei über die Fensteröffnungen, und plötzlich glaubte ich einen Menschenkopf hinter einer von ihnen zu erblicken. Gerade wollte ich die Gefährten darauf aufmerksam machen, als Pongo halblaut rief:
    „Massers, dort Kopf."
    Er nickte dabei gegen dieselbe Fensteröffnung.
    „Ja, ich habe es auch bemerkt," bestätigte ich, „es ist also doch ein Mensch im Innern des Tempels."
    „Sehr gut." Bima Sahi rieb sich die Hände, und ich mußte im stillen den Mut des Fürsten bewundern, denn wenn dieser Mann im Tempel der heimtückische Verbrecher war, dann konnten wir auf ganz gefährlichen Widerstand rechnen.
    „Ah, da kommen ja schon die Schikaris," rief Rolf im gleichen Augenblick, „Hoheit, vielleicht instruieren Sie die Leute so. daß vier Mann den Tempel in weitem Abstand umstellen, während sich die beiden anderen hier in der Nähe des Eingangs aufhalten, um uns zu Hilfe eilen zu können, wenn wir in Gefahr geraten."
    Der Fürst sprach mit den intelligenten, kräftigen Indern, die sich schweigend verbeugten und ihre Plätze einnahmen. Dann näherten wir uns vorsichtig dem Eingang des Tempels.
    Eine schwere Bronzetür, mit wunderlichen Zierraten geschmückt, leuchtete uns im Grün uralter Patina entgegen. Rolf hob schon die Hand, um die Klinke herunter zu drücken, als er zögernd innehielt. Dann wandte er sich an Pongo und bat ihn flüsternd, ihm vom nächsten Busch einen langen, recht kräftigen Ast abzuschneiden.
    Mit dem fast handgelenkstarken, wohl zwei Meter langen Stock, den Pongo bald brachte, drückte Rolf die Klinke herunter und stieß die Tür auf
    „Sehr gut," flüsterte der Fürst anerkennend, „es konnte leicht möglich sein, daß in der Klinke eine Giftnadel verborgen war. Gerade bei so einsamen Tempeln schützen sich die Priester gern mit ähnlichen Vorrichtungen."
    Rolf nickte nur und spähte aufmerksam ins Innere des Tempels. Ich blickte über seine Schulter und sah eine große Halle, die durch die ziemlich kleinen Fensteröffnungen ein dämmriges Licht erhielt. Der Tür gegenüber stand auf weißlichem Steinsockel eine mannshohe Götzenfigur, die anscheinend völlig vergoldet war. Aber da flüsterte der Fürst hinter mir:
    „Die Götzenfigur ist aus purem Golde gegossen. Sie wiegt bestimmt einige Zentner. Können Sie sich jetzt vorstellen, daß der alte Maha seinen Gott gegen Raub mit allen Mitteln geschützt hat?"
    „Das glaube ich gern," gab ich leise zurück, „trotzdem wird es für einen Dieb sehr schwer sein, die mächtige Figur aus der Wildnis hier herauszuholen."
    „Jetzt allerdings," flüsterte Bima Sahi, „aber früher führte ein breiter Weg zum Tempel, Fuhrwerke und Menschenmengen bewegten sich zu und von ihm. Da wäre es leicht gewesen, die schwere Beute fortzuschaffen .o. Nur drei oder vier Mann hätten es fertig gebracht."
    „Und der ganze Verkehr hat plötzlich aufgehört?" forschte ich.
    „Ja, als Maha vor drei Jahren starb. Oder vielmehr, er verschwand auf ganz geheimnisvolle Weise völlig spurlos. Trotz aller Nachforschungen, die vor allen Dingen mein Vetter Dschang leitete, wurde er nicht wiedergefunden. Und da verbreitete sich das Gerücht unter dem Volk, daß er von dem aus irgendeiner Ursache erzürnten Gott verschlungen sei. Seitdem steht der Tempel leer."
    Rolf drehte sich plötzlich um.
    „Ich habe Ihr Gespräch gehört, Hoheit," sagte er seltsam sinnend, „und es war mir sehr interessant. Vielleicht bin ich dadurch der Aufklärung etwas näher gekommen."
    „Das

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