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Rolf Torring 017 - Das Geheimnis des Radschputen

Rolf Torring 017 - Das Geheimnis des Radschputen

Titel: Rolf Torring 017 - Das Geheimnis des Radschputen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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seien."
    „Weshalb Schachzüge?" rief Rolf, als der Fürst einen Augenblick schwieg.
    „Das sind innerpolitische Angelegenheiten, Herr Torring, die ich Ihnen im Augenblick nicht erklären kann," entgegnete der Fürst. „Jedenfalls soll ich — das ist meine feste Meinung — als Mörder meines Onkels gekennzeichnet werden. Und meine geheimen Gegner wollen auf diese Weise mein Volk gegen mich aufstacheln. Denn alle Vorgänge, die sich selbst im engsten Kreis bei mir ereignen, finden doch ihren Weg in die Öffentlichkeit."
    „Das läßt sich denken." meinte Rolf nach einigen Minuten nachdenklich. „Denn überall sind unberufene Ohren."
    „Herr Torring, Sie haben, glaube ich, die Sachlage richtig erfasst. Ich . . "
    Er brach ab und überlegte einige Augenblicke.
    „Nein," sagte er dann, „bisher habe ich mich eigentlich sehr unklar ausgedrückt. Denn mir selbst ist ja die ganze Sachlage völlig unklar. lch schwanke stets zwischen den Annahmen, daß mein Onkel lebt oder ermordet ist. Weshalb dann die Übersendung der Gegenstände, durch die doch der Anschein erweckt wird, als sei er doch noch am Leben?"
    „Das habe ich mir überlegt, Hoheit," sagte Rolf, „und. wie Sie vorher sehr richtig bemerkten, wird dies ein ganz vorzüglicher Schachzug Ihrer Gegner sein. Denn bestimmt wird unter dem Volk die Meinung verbreitet werden, Sie selbst seien der Urheber dieser Sendungen, um damit den Anschein zu erwecken, als sei Ihr Onkel noch am Leben, also nicht von Ihnen ermordet worden."
    Ich hörte einen leisen, zischenden Laut hinter uns. Schnell drehte ich mich um und sah einen finsteren Ausdruck im Gesicht Dschangs. Und jetzt rief er empört:
    „Das wäre ja eine ganz raffinierte Teufelei."
    „Allerdings," pflichtete der Fürst bei, „daran hätte ich nie gedacht. Dschang, das müßte man unter dem Volk verbreiten."
    „Ja, ich werde es sofort veranlassen," rief der Vetter des Fürsten eifrig.
    „Das würde ich lieber nicht machen," lächelte Rolf, "denn es könnte dadurch leicht das Gegenteil erreicht werden, da die Leute, die diese Erklärung unters Volk bringen sollen, sehr geschickt und diplomatisch sein müssen. Wenn sie etwas unvorsichtig sind, werden Ihre Untertanen, Hoheit, leicht ahnen können, daß die Nachricht von Ihnen selbst verbreitet ist. Und dann wird das Mißtrauen noch mehr steigen."
    „Sehr gut," nickte der Fürst anerkennend, „ich freue mich sehr, daß ich Ihre Hilfe, meine Herren, in Anspruch nehmen darf. Doch was raten Sie mir jetzt?"
    „Das kann ich im Augenblick wirklich nicht sagen. Hoheit," meinte Rolf sinnend, „denn ich muß mir den Fall ganz genau überlegen. Es handelt sich ja vor allen Dingen darum, die Mörder oder die Kerkermeister Ihres Herrn Onkels zu finden. Aber ich vermute, daß es nicht sehr einfach sein wird." Der Fürst lächelte trübe.
    „Mir ist es während dreier Jahre nicht gelungen, Herr Torring," sagte er leise, „und mir standen wirklich alle Hilfskräfte zur Verfügung. Mein Vetter Dschang vor allen Dingen hat einen Detektivdienst eingerichtet, der seine Fäden über das ganze Land erstreckt."
    „Und trotzdem ist es nicht gelungen, irgendeine Spur zu finden?" sagte Rolf nachdenklich. „Dann haben wir allerdings eine sehr schwere Aufgabe vor uns. Ich wundere mich aber, daß das Volk drei Jahre lang still war. Sind niemals Empörungen ausgebrochen?"
    „Oh ja," gab der Fürst ernst zu, „ich habe einen immer schwierigeren Stand. Und wenn bekannt wird, daß ich die Tigerfigur meines Onkels erhalten habe, dann wird es sehr ernste Konflikte geben."
    „Nun, als Fürst haben Sie die Macht und können eine Empörung unterdrücken. Das heißt, wenn die Truppen treu bleiben. Und das liegt wohl an den Führern."
    „Dafür glaube ich garantieren zu können," lächelte Bima Sahi, „denn der oberste Kommandeur aller Truppen ist hier mein Vetter Dschang."
    „Dann natürlich," gab Rolf zu, „also wenn es wirklich zu Unruhen kommt, haben Sie nichts zu fürchten. Und ich hoffe, die Sache bald geklärt zu haben."
    Die letzten Worte sprach Rolf so nachdenklich, daß ich ihn erstaunt anblickte. Er hatte den Kopf gesenkt und schien über irgendeine Sache ganz intensiv nachzugrübeln. Erst als sich der Fürst nach einigen Minuten leise räusperte, schreckte er auf und sagte:
    „Ich bitte um Verzeihung, ich habe über einen Punkt nachgedacht"
    „Das haben wir bemerkt," lächelte der Fürst, „hoffentlich haben Sie schon in Gedanken eine Spur gefunden?"
    „Es könnte

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