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Rolf Torring 019 - Der Feind des Maharadscha

Rolf Torring 019 - Der Feind des Maharadscha

Titel: Rolf Torring 019 - Der Feind des Maharadscha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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es Ihnen recht ist gehen wir jetzt. Ich sehe dort meinen Kollegen, der mich ablöst, also habe ich Zeit, Sie durch die Stadt zu führen."

    Als wir uns zum Gehen wandten, zupfte mich Pongo plötzlich am Ärmel und raunte mir zu:
    "Master Warren, Man« dort nicht gut. Stand in Nähe, hat gehört, läuft jetzt schnell fort"
    Er wies dabei mit dem Kopf auf einen hochgewachsenen Inder, der sich eiligen Schrittes entfernte, und zwar auf den Platz zu, auf dem die Automobile standen. Ich machte Rolf schnell darauf aufmerksam, aber er meint» achselzuckend:
    "Ja, da können wir garnichts machen. Wir können doch nicht hinterher laufen und ihn fragen, weshalb er in unserer Nähe stand."
    "Wenn Pongo sagt, daß er nicht gut ist, dann ist er für mich auf jeden Fall verdächtig", beharrte ich.
    "Für mich auch, lieber Hans., gab Rolf zu, „aber wir können doch auf diesen bloßen Verdacht hin nichts gegen Ihn unternehmen."
    "Da, er besteigt ein Auto, wir könnten doch auch ruhig über den Paß fahren", rief ich.
    "Ach, du denkst wohl, daß er uns nun dort oben auflauern will?" lachte Rolf, „nein, ich denke aber, daß er ein Beamter des Fürsten ist, und deshalb werden wir jetzt wohl nicht um einen großartigen Empfang kommen."
    "Ah, das mag allerdings sein", gab ich zu, „das ist vielleicht eine plausible Erklärung, aber wir könnten Beine Absicht doch noch durchkreuzen, wenn wir ebenfalls mit einem Auto führen.'
    "Ach, laß den Leuten doch ihr Vergnügen", lachte Rolf, „wir wollen ruhig laufen, um sämtliche Schönheiten des Landes kennen zu lernen. Also, mein Lieber", wandte er sich an den Polizisten, der erstaunt unser Gespräch angehört hatte, „jetzt sind wir so weit. Wollen Sie so liebenswürdig sein, uns zu führen?"
    "Sehrwohl, Herr Torring! Leider hat unser kleines Städtchen keine Sehenswürdigkeiten, die einen Besuch rechtfertigen würden, und so werde ich Sie auf nächstem Wege durch die Stadt bringen. Sie haben ja noch einen weiten Weg vor sich und müssen mindestens zweimal unterwegs übernachten, ehe Sie den Paß erreichen."
    "Sind denn gute Gasthäuser auf dem Weg?" fragte Roll
    "Oh ja sowohl auf der Strecke von Rajaorie, als auch später zwischen diesem Ort und dem Paß. Das erste Gasthaus wird von einem Chinesen betrieben, das zweite von einem Perser."
    „Das wird aber doch nicht ausreichen", meinte Rolf, „die Entfernung ist zu groß. Dann werden wir wohl in Rajaorie auch übernachten müssen."
    „Ja, das allerdings, Herr Torring. Dort gibt es aber mehrere, sehr anständige Gasthäuser. Das größte wird sogar von einem Europäer, ich glaube von einem Holländer, geleitet."
    „Noch eins", fragte Rolf, „wir kommen doch nicht vom letzten Gasthaus vor dem Paß an einem Tag bis Srinagar, der Hauptstadt Kaschmirs. Wissen Sie da vielleicht weiter Bescheid?"
    „Nein, leider nicht, Herr Torring, ich war nur bis zum Paß, um einen Blick ins Hochtal von Kaschmir hinunter zu werfen. Dann mußte ich bald wieder kehrt machen um noch am gleichen Tage zum Gasthaus zurückzukommen."
    „Nun, wir werden schon irgendwo Unterkunft finden", meinte Rolf, „wenn alles nichts hilft, müssen wir, wie so oft, im Freien übernachten, das macht uns nichts aus."
    „Die Wälder Kaschmirs sind aber sehr wildreich", meinte unser Führer in besorgtem Ton, „besonders Bären bevölkern die oberen Wälder in überaus großer Zahl"
    „Auch das macht uns nichts aus", lachte Rolf, „an ein tüchtiges Lagerfeuer werden sie schon nicht herankommen. Und sollten sie es doch wagen, so haben wir unsere Waffen, mit denen wir schon anderes Großwild erlegt haben."

    Der Polizist blieb stehen.
    „So, meine Herren, diese Straße führt nach Rajaorie und von dort aus weiter zum Paß der Pir-Pandschal-Kette. Es war mir eine Ehre, Ihnen behilflich sein zu können, und ich hoffe, daß Sie gesund zurückkehren."
    „Das hoffe ich auch, und zwar ganz bestimmt", lachte Rolf, „vorläufig meinen besten Dank für Ihre liebenswürdige Führung, und sollten wir nach Jehlam zurückkommen, hoffe ich, Sie wiederzusehen."
    Wir verabschiedeten uns von dem netten Polizisten, der uns noch lange nachblickte, und schritten in flottem' Tempo die weiße Straße entlang. Es war noch ziemlich früh am Morgen und die Luft noch kühl; nur allmählich merkte man die Wirkung der höher steigenden Sonne. Wir hatten beschlossen, bis Mittag möglichst weit vorwärts zu kommen, um dann während der größten Hitze einen schattigen Ort aufzusuchen und die

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