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Rolf Torring 022 - Die Stadt der Daemonen

Rolf Torring 022 - Die Stadt der Daemonen

Titel: Rolf Torring 022 - Die Stadt der Daemonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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daß wir ihnen nachher, als wir in ihrer Gewalt waren, unsere Anerkennung tatsächlich nicht versagen konnten.
    Die Heimtücke begann damit, daß unsere Pferde unten plötzlich unruhig wurden, heftig stampften und ängstlich schnaubten
    „Ich werde nachsehen," rief Ho-ang sofort und kletterte die Leiter hinab. Da es ja in der Hauptsache seine Tiere waren, ließen wir ihn ruhig gewähren. Wir hatten ja auch genug damit zu tun, aus den Fensteröffnungen heraus die Umgebung des Hauses zu beobachten.
    Als aber Ho-ang immer noch nicht zurückkehrte, wurden wir unruhig. Wir riefen, bekamen aber keine Antwort von ihm. Und das Schnauben und Stampfen der Pferde, das zuletzt äußerst erregt geklungen hatte, war auch plötzlich verstummt.
    Irgend eine große Teufelei war da im Gange, da» ahnten wir sofort: aber unsere Lage war äußerst Schwierig. Wenn jetzt einer von uns hinabging, dann mußten die beiden Zurückbleibenden je zwei Seiten des Hauses bewachen, und das war gerade in der Nacht nicht einfach. Das Mondlicht warf so unheimliche Schatten, die zu leben schienen, daß oft unsere Büchse hochfuhr, bis wir die Täuschung erkannten.
    „Wir müssen aber nachsehen" sagte Rolf endlich, „wir müssen ja wissen, was da geschehen ist, vielleicht droht uns selbst die größte Gefahr von unten. Ich werde schnell hinunterklettern, paßt aber gut auf!"
    Er verschwand schnell in der Luke, und wir wandten unsere Aufmerksamkeit wieder nach draußen. Dieses Lauern auf irgendein Geschehnis riß direkt an den Nerven, die durch alle bisherigen Kämpfe und Verfolgungen schon äußerst angegriffen waren.
    Und dazu kam das Unheimliche, das unter uns lauerte, denn jetzt waren schon einige Minuten verstrichen, und Rolf war nicht zurückgekommen. Ich hielt es nicht länger aus und rief ihn, bekam aber keine Antwort. Da lief ich, nachdem ich mich gründlich überzeugt hatte, daß sich draußen nichts rührte, schnell zur Luke und blickte hinab. Der Raum unten war schwach erhellt, aber ich erkannte deutlich, daß sämtliche Pferde ruhig auf der Erde lagen, als 6eien sie erschlagen.
    Ich rief Pongo, und der schwarze Riese entdeckte mit seinen scharfen, nachtgewohnten Augen Rolf und Ho-ang, die ebenfalls reglos am Boden lagen. Ich wollte Pongo entsetzt fragen, was das wohl sei, aber plötzlich wollte mir meine Zunge nicht mehr gehorchen .
    lch brachte nur ein Lallen hervor, wollte mich emporraffen und von der Luke fortgehen, aber meine Glieder versagten mir den Dienst. Langsan« sackte ich zusammen, verlor das Gleichgewicht und rutschte die Leiter hinunter. Zu meinem Glück lag ein Strohbund an ihrem Fuß. auf dem ich ziemlich weich landete und dann weiter in den Raum rollte.
    Und das war auch gut für mich, denn ich sah noch, daß die riesige Gestalt unseres 'Pongo ebenfalls herabkam, auf das Stroh aufprallte und dicht neben mich rollte. Dann velor ich in einem rasenden Wirbel das Bewußtsein.

    4. Kapitel Dem Tode nahe.

    Ich erwachte mit furchtbaren Kopfschmerzen, die sich aber überraschend schnell gaben. Ich wollte an meine Stirn fassen, — aber meine Hände waren gefesselt, ebenso meine Füße, wie ich mich schnell überzeugen konnte.
    Sofort kam mir die ganze Lage wieder zum Bewußtsein. Wir waren den heimtückischen Feinden also doch in die Hände gefallen, und auf eine so raffinierte Weise, wie wir sie wirklich nicht erwartet hatten.
    Ich hob den Kopf hoch und sah, daß wir in einem kleinen Raum lagen, der durch eine breite Fensteröffnung erhellt wurde. Strahlender Sonnenschein war draußen, aber mir war gar nicht froh zu Mute, denn jetzt bemerkte ich meine Gefährten, die ebenfalls gefesselt, dicht neben mir lagen.
    Gerade bewegte sich Rolf, versuchte ebenfalls seine Arme zu bewegen und hob dann auch erstaunt den Kopf. Ich nickte ihm zu und sagte:
    „Guten Tag, lieber Rolf, mir scheint, wir sind doch überlistet worden."
    „Natürlich," gab er sofort zurück, „jetzt ist mir die ganze Sache klar. Dia Bande hat uns mit voller Absicht in die Stadt getrieben, nur damit wir uns das so günstige Haus zur Verteidigung wählen sollten. Sicher haben sie im unteren Raum eine Vorrichtung angebracht, um ihn schnell mit einem betäubenden Gas füllen zu können. Das haben ja selbst die primitivsten Völker durch den Krieg kennen gelernt"
    „Ja," fiel ich ein, daher wurden auch die Pferde unruhig, ehe sie zusammenbrachen, und wir mußten natürlich hintereinander in diese schöne Falle tappen."
    „Nun müssen wir aber sehen, wie wir wieder

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