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Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon

Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon

Titel: Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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unmöglich, einen Befreiungsversuch zu machen
    Ich blickte ruhig weiter umher und erkannte alle meine Gefährten. Nur Pongo fehlte, und jetzt fiel mir erst ein, daß er ja schon oben auf dem Plateau verschwunden war. Da war ich sofort voller Hoffnung, denn unser treuer schwarzer Freund würde uns schon herausholen, mochten auch die Gegner doppelt so stark sein.
    Gerade wollte ich leise mit Rolf darüber sprechen, als Kuskwag wieder erschien. Diesmal war sein Gesicht wutverzerrt und er zischte uns entgegen:
    „Die beiden Posten liegen oben, wie ist das möglich?"
    „So?", tat Rolf erstaunt, „das ist mir auch ein Rätsel."
    Die Blicke des Indianers flogen über uns hinweg, dann knirschte er plötzlich:
    „Der schwarze Riese fehlt, er ist als erster heruntergeklettert, und ich dachte, es wäre der abgelöste Posten. Nun, er soll bald ebenfalls gefangen sein."
    Schnell verließ er die Höhle wieder, und Rolf sagte leise in deutscher Sprache — wußten wir doch nicht, ob unsere Wächter vielleicht auch Englisch verstanden — zu mir:
    „Ich glaube nicht, daß er unseren Pongo fangen wird. Es war ein tadelloses Stück von unserem Freund, jetzt bin ich sicher, daß wir doch frei kommen werden."
    Die drohende Bewegung eines Wächters ließ ihn verstummen, weshalb sollten wir uns auch womöglich Mißhandlungen aussetzen. Gespannt lauschten wir jetzt nach draußen, ob irgend ein Lärm die Gefangennahme Pongos verriete.
    Doch alles blieb ruhig, außer einigen Rufen, die manchmal erklangen. Die Indianer schienen die ganze Schlucht abzusuchen und sich gegenseitig durch diese Rufe zu orientieren.
    Aber zu unserer Freude blieb das Freudengeschrei aus, das sicher bei der Gefangennahme unseres Pongo erfolgt wäre. Aber vielleicht war unsere Lage dadurch noch gefährlicher geworden, denn jetzt würde uns Kuskwag noch schärfer bewachen lassen.
    Und wenn der Mann kam, der unsere Todesart bestimmen sollte — sicher irgend ein Oberhäuptling des Stammes —, dann würde unsere Hinrichtung natürlich in sehr beschleunigtem Tempo erfolgen.
    Das war ja allerdings keine sehr angenehme Aussicht, aber ich blieb trotzdem ruhig. Ich verließ mich völlig auf Pongo, der sicher im geeigneten Augenblick auftauchen würde. Und wenn er mit seinem furchtbaren Kriegsgeschrei angriff, dann würde er vielleicht die ganze Koluschenhorde in die Flucht schlagen.

    5. Kapitel. Ein Gottesgericht.

    Eine halbe Stunde verstrich vielleicht, da erschien Kuskwag wieder mit zwei weiteren Indianern, die zur Verstärkung unserer Bewachimg dienen sollten. Ganz wie ich im stillen befürchtet hatte.
    Kuskwag musterte uns in ohnmächtigem Grimm, der deutlich aus seinem verkniffenen Gesicht sprach, dann zischte er hervor:
    „Ihr Gefährte ist bisher entkommen, wir werden ihn aber morgen verfolgen und töten. Sie aber werden sofort getötet, wenn „Er" erscheint. Er muß bald kommen."
    Also kam es ganz so. wie ich es mir gedacht hatte. Ich war aber doch überzeugt, daß Pongo ganz in der Nähe sei, deshalb machte ich ein ganz ruhiges Gesicht. Das schien ihn zu ärgern, denn er fuhr mich an:
    „Sie werden schon lernen, zu stöhnen und um Gnade zu bitten, dafür werde ich schon sorgen."
    Ein heller Ruf erklang im gleichen Augenblick draußen in der Schlucht, und Kusswag rief mit triumphierendem Lachen:
    „Jetzt kommt „Er", jetzt naht Ihr Tod."
    Er verließ schnell die Höhle, während die vier Indianer uns schweigend und aufmerksam musterten. Bedenklich wurde es ja jetzt allerdings für uns. Unsere Waffen waren in einer Ecke der Höhle aufgeschichtet was ich im hellen Schein der vier Fackeln bemerkte, hätten wir nur unsere Glieder freigehabt, dann hätten uns die Koluschen nichts anhaben können.
    Sorge machte mir plötzlich der Verbleib des jungen Mädchens. Sollte sie schon getötet worden sein? Aber zu diesem Zweck hätte Kuskwag sie doch nicht so weit in die Einöde zu schleppen brauchen. Was mochte das arme Mädchen in dieser Zeit durchgemacht haben!
    Als ich noch diesen Gedanken nachhing, traten plötzlich sechs weitere Indianer herein, die schweigend Rolf, Gallagher und mich emporhoben und aus der Höhle trugen. Wir wurden ans Lagerfeuer gelegt, das dicht vor dem Eingang loderte. Nach wenigen Augenblicken wurden auch Malony und die beiden Indianer herausgetragen und jetzt lagen wir nebeneinander vor den flackernden Flammen und warteten auf unser Schicksal.
    Auf der anderen Seite des Feuers erschien jetzt Kuskwag und setzte sich hin. Dann - Gallagher

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