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Rolf Torring 071 - Matsu der Tiger

Rolf Torring 071 - Matsu der Tiger

Titel: Rolf Torring 071 - Matsu der Tiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Neugierigen. Die Kranken waren inzwischen auf verschiedene Hotels und Privathäuser verteilt worden, nur wir beide standen noch vor dem brennenden Krankenhaus, in das eine moderne Feuerspritze ihre Wassermassen schleuderte.  
      „Ich möchte Sie bitten, meine Gäste zu sein," sagte Harris. "Mein Bungalow liegt zwar etwas einsam, dicht am Rande der Stadt, aber ich sorge für scharfe Bewachung."  
      „Wir nehmen Ihr Angebot gern an, Herr Inspektor," rief Rolf. „Wir wollen uns aber unauffällig in Ihr Haus begeben. Tippu Nega wird doch bald wissen, wo wir sind. Aber jetzt sind wir zur Genüge gewarnt, jetzt soll er sich vorsehen!"  
     
     
     
      2. Kapitel Eine neue Heimtücke  
     
      Wir hatten Tippu Nega und seine Heimtücke doch unterschätzt. Zwar führte uns Inspektor Harris im Schutze einiger Milizangehöriger sicher vom Brandherd fort und bog in schmale, dunkle Straßen, in denen wir einen eventuellen Verfolger sofort bemerkt hätten, aber es war verfrüht, als er uns triumphierend zurief:  
      „Dort liegt mein Bungalow, meine Herren. Es ist uns niemand gefolgt. Ich glaube, selbst Tippu Nega wird sich hüten, meinem Heim zu nahe zu kommen. Ich habe treue Diener. Außerdem sind Vorrichtungen angebracht, die jedem unberufenen Eindringling recht unangenehm werden. Hier sind wir sicher, meine Herren."  
      „Wir wollen es hoffen, Herr Harris," sagte Rolf, aber im Klang seiner Stimme lag ein gewisser Zweifel. Wir kannten Tippu Nega besser als der Inspektor. Und gegen den heimtückischen, raffinierten Asiaten half auch unerschrockener Mut nichts. Ihn konnte man nur mit gleichen Waffen, also mit rücksichtsloser Hinterlist, wirksam bekämpfen.  
      Der Inspektor stieß einen leisen, eigenartigen Pfiff aus, blieb plötzlich stehen und sagte mit besorgter Stimme:  
      „Nanu, mein Diener antwortet nicht? Sollte er seinen Posten verlassen haben, um zum Feuer zu eilen? Das wäre das erste Mal, solange er bei mir ist. Meine Herren, ich hege, offen gesagt, jetzt eine leise Befürchtung. Hoffentlich kommen wir so glatt ins Haus, wie ich es mir vorgestellt habe."  
      „Sie haben gesehen, wie unser Gegner arbeitet," sagte Rolf ruhig. „Wenn es, wie wir mit Berechtigung vermuten, wirklich Tippu Nega ist, dann können wir uns auf Überraschungen gefaßt machen. Geben Sie noch einmal Ihr Zeichen! Es kann möglich sein, daß Ihr Diener nur im Augenblick nicht auf dem Posten war."  
      „Ausgeschlossen," murmelte der Inspektor, pfiff aber nochmals. Als wieder keine Antwort kam, sagte er:  
      „Jetzt weiß ich nicht, was wir beginnen sollen, meine Herren. Ich ahne, daß eine Gefahr auf uns lauert. Am liebsten würde ich Sie in die Stadt zurückführen. Der Kommandant der Miliztruppe wird Sie gern auf nehmen. Dann könnten wir mein Haus bei Tage durchsuchen. Es ist bestimmt etwas passiert."  
      „Dann schwebt auch Pongo in höchster Gefahr," sagte Rolf ernst. „Wir dürfen keinen Augenblick zögern, sondern müssen sofort ins Haus. Wir dürfen den Rest der Nacht nicht verstreichen lassen, ohne alles zu seiner Rettung versucht zu haben, falls er verschwunden, also von unserem Gegner überwältigt worden sein sollte."  
      „Wir wollen durch den Garten gehen und das Haus durch einen Seiteneingang betreten," schlug Harris vor. „Ich hoffe aber, daß wir unseren Gegner in einer meiner Fallen finden."  
      „Wenn er eindringen und Ihre Diener überwältigen konnte, wird er auch die Fallen vermieden haben," sagte Rolf. „Es wundert mich aber, daß er mit Pongo hat fertig werden können."  
      „Vielleicht irren wir uns," sagte ich. „Pongo kann ja im Hause sein."  
      Im stillen hegte ich aber doch die schlimmsten Befürchtungen. Auch Pongo wurde von Tippu Nega furchtbar gehaßt, denn der schwarze Riese hatte seinen Vetter durch einen Wurf mit seinem Haimesser getötet. Pongo hatte die Truppen zu unserer Rettung herbeigeführt, als wir von einem Elefanten des Fürsten zertreten werden sollten.  
      Leise schritten wir um das Grundstück herum. Eine schmale Gasse trennte es vom nächsten Gebäude, welches das letzte auf dieser Seite der Stadt war. Hier öffnete Harris eine kleine Pforte in der hohen und dichten Pflanzenhecke, tastete am Türpfosten herum und sagte bestürzt:  
      „Hier war eine Alarmvorrichtung angebracht, der versteckte Hebel ist umgelegt und dadurch der Strom unterbrochen. Das muß jemand getan haben, der mein Haus genau kennt."  
      „Sind Sie Ihrer

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