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Rolf Torring 081 - Der Ganges-Dämon

Rolf Torring 081 - Der Ganges-Dämon

Titel: Rolf Torring 081 - Der Ganges-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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aufgetaucht sein, sonst wäre es ihm nicht gelungen, unbemerkt an Pongo heranzukommen. Auf der Lichtung liegen dürre Zweige herum. Er hätte sich nicht anschleichen können, ohne daß Pongo etwas gehört hätte. Wir wollen suchen, ob sich nicht hier in der Nähe ein gutes Versteck befindet, in dem der Chinese lauerte. Vielleicht finden wir sogar noch mehr."  
      Ich verstand nicht ganz, was Rolf damit sagen wollte.  
      „Da bin ich aber neugierig," sagte der Colonel leise, „was wir noch finden könnten. Vielleicht ist der Chinese aber auch ein Meister im Anschleichen und so gewandt wie die Indianer in den USA."  
      Wir verteilten uns und drangen langsam in das Buschwerk ein. Nach kurzer Zeit schon stieß Rolf einen leisen, triumphierenden Pfiff aus. Wir eilten zu ihm hin. Er stand vor einem großen Busch.  
      „Hier ist das Versteck," sagte er leise. „Ich ahnte es. Pongo ist nicht der Mann, an den man sich unbemerkt eine weitere Strecke heranschleichen kann. Unter dem Busch ist ein großes Loch. Ich vermute, daß es der Anfang eines unterirdischen Ganges ist. Ich möchte wetten, daß wir durch den Gang in die Nähe der Treppe kommen, auf der Pongo bewußtlos lag, wo er von dem Krokodil ins Wasser gezerrt werden tollte. Ja, ich habe recht!"  
      Rolf hatte die Taschenlampe eingeschaltet und ließ den Lichtschein in das Loch fallen. Wir fanden ein untrügliches Beweisstück, daß hier tatsächlich Pongo hinein geschleppt worden war. Ein starkes, kurzes Wurzelende, das aus dem Erdreich herausragte, hatte sein Hemd gepackt und auseinandergerissen. Am Wurzelende hing noch ein großer Stoffetzen. Ein Stück weiter lag das Hemd selbst, das von dem Täter, der sich auf Pongo angeschlichen hatte, abgestreift worden war, als der Transport durch den Erdgang beginnen sollte.  
      „Wollen wir den Gang verfolgen?" fragte der Colonel.  
      „Auf jeden Fall," erwiderte Rolf. „Vielleicht klären wir dadurch schon manches Rätsel auf. Es kann sich meiner Ansicht nach nicht allein um den Gang handeln. Sicher finden wir noch weiteres interessante Material, das uns weiterhilft. Wir müssen recht vorsichtig sein, denn es ist möglich, daß wir beobachtet werden. Am besten, wir halten einen Abstand von Mann zu Mann, damit wir nicht plötzlich in eine Falle geraten. Ich werde vorangehen. Mach du den Schluß, Hans, wie wir es immer halten!"  
      Bei den meisten unserer Unternehmungen fiel mir die Aufgabe zu, die Nachhut zu spielen. Das hatte Vorteile und Nachteile. Am wenigsten wohl fühlte ich mich als letzter Mann, wenn wir durch den Urwald vorgedrungen waren und Feinde hinter uns hatten, die uns verfolgten.  
      Jetzt schien es nicht so gefährlich zu sein. Wir waren immerhin fünf Mann, die nicht so leicht überwältigt werden konnten. Rolf war in dem Loch schon fast verschwunden. Hinter ihm stieg Pongo in die Erdöffnung. Der Colonel und Lorry folgten in gemessenem Abstand, wie es vereinbart war. Ehe ich hineinkroch, hatte ich noch einmal aufmerksam nach allen Seiten umhergeblickt.  
      In der linken Hand hielt ich die brennende Taschenlampe, in der rechten die Pistole. Auf den Ellenbogen und den Knien robbte ich vorwärts. Wir hatten zum Besuch des Lokals eine unserer schweren Pistolen zu uns gesteckt, während wir sonst in letzter Zeit beim Besuch von Städten meist nur kleine Selbstladepistolen in den Hüfttaschen trugen, die allerdings ein Kaliber von hoher Durchschlagskraft hatten.  
      Der Gang war wie eine Röhre, eng und schmal. Er lief auf das Haus des Chinesen Kü-Mang zu. Nach wenigen Metern schon erweiterte er sich. Wenn er auch keine großen Ausmaße annahm, so konnte man gebückt darin stehen.  
      Während wir vorwärtsgingen, mußte ich wieder an Kü-Mang denken und bedauerte jetzt, daß wir ihn nicht gleich festgenommen hatten, als er über die Erwähnung des Giftes so erschrak.  
      Vielleicht liefen wir jetzt in eine sehr geschickt angelegte Falle hinein, die er während unserer Abwesenheit vorbereitet hatte. Ich verstand Rolfs Vorgehen nicht ganz und hielt es für eine Unterlassungssünde, daß er Kü-Mang nicht sofort hatte unter dringendem Verdacht der Täterschaft oder Mittäterschaft hatte verhaften lassen. Selbst wenn sich nachträglich seine Unschuld herausgestellt hätte, würden wir unsere Ermittlungen mit mehr Ruhe haben ausführen können.  
      Der Gang führte ziemlich weit durch nicht abgestütztes Erdreich. Ich wurde das unangenehme Gefühl nicht los, daß über

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