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Rolf Torring 081 - Der Ganges-Dämon

Rolf Torring 081 - Der Ganges-Dämon

Titel: Rolf Torring 081 - Der Ganges-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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winziger Stich an der linken Halsseite. Der Rand ist etwas angeschwollen. Der Herr hat wahrscheinlich einen Stich mit einer vergifteten Nadel erhalten. Das führte seine sofortige Bewußtlosigkeit herbei. Ich nehme an, daß er bald zu sich kommt. Eine schlimme Lage, in der der Riese sich befand!"  
      Pongo schlug bald darauf die Augen auf, richtete sich empor und sagte nach wenigen Sekunden:  
      „Pongo in kleinem Wald aufgepaßt. Leises Geräusch. Pongo Gestalt sehen, dann Stich im Hals gefühlt. Weiter nichts wissen."  
      „Das muß ein verteufeltes Gift gewesen sein, das einen Riesen so schnell umwirft," meinte der Doktor. „Spüren Sie noch Schmerzen, ein Unbehagen oder ein Gefühl allgemeinen Unwohlseins im ganzen Körper?"  
      „Pongo sich gut fühlen," meinte der schwarze Riese und stand vom Diwan auf. „Pongo jetzt Mann suchen, der ihn stechen. War Chinese."  
      „Ein Chinese?" rief der Colonel überrascht. „Den müßten wir bald ausfindig machen. In Khanpur leben höchstens hundert Söhne des Himmels. Herr Doktor, ich muß Sie bitten, gegen jedermann über die Art der Verletzung zu schweigen, bis die Sache aufgeklärt ist."  
      „Selbstverständlich!" versicherte der Arzt.  
      „An die Arbeit!" rief der Colonel. „Pongo muß uns an die Stelle führen, wo der Überfall geschah. Vielleicht können wir dort Spuren entdecken, die uns weiterhelfen. Zuerst noch eine Frage: Hat Pongo ein Hemd getragen, als er seinen Lauscherposten einnahm?"  
      Der Riese nickte. Rolf sagte:  
      „Ich kann nur annehmen, daß der Mann, der ihn überwältigte, glaubte, daß der nackte Oberkörper eine größere Anziehungskraft auf das Krokodil ausüben würde. Wir wollen das Wäldchen genau durchsuchen. Ich überlege eben gerade, wie es dem Manne gelungen sein kann, den schweren Körper Pongos auf die Treppe zu bringen, ohne daß wir etwas bemerkt haben. Da steckt noch ein Geheimnis. Besten Dank, Herr Doktor! Vielleicht müssen wir Ihre Hilfe noch einmal in Anspruch nehmen. Ich habe das Gefühl, daß unser Unternehmen nicht ganz ungefährlich ist."  
      Doktor Crown bot ihm die Hand.  
      „Jetzt weiß ich," sagte er, „daß ich es mit den Herren Torring und Warren und mit Ihrem treuen Begleiter Pongo zu tun habe. Ich stehe Ihnen jederzeit zur Verfügung. Am liebsten würde ich gleich mit Ihnen gehen."  
      „Das würde wohl etwas zu gefahrvoll sein," lächelte Rolf. „Wir sind Gefahren mehr gewohnt als Sie. Auf Wiedersehn, Herr Doktor!"  
      Wir verließen das kleine Zimmer. Kü-Mang trat uns auf dem Flur entgegen und fragte besorgt nach Pongos Befinden. Der schwarze Riese musterte den Chinesen scharf, dann schüttelte er den Kopf. So wußten wir mit Bestimmtheit, daß Kü-Mang den Überfall nicht ausgeführt hatte.  
      Rolf sagte dem Chinesen kurz, daß alles in Ordnung sei. Plötzlich fragte er:  
      „Hat sich hier immer ein Krokodil an der Treppe sehen lassen?"  
      „Hier gibt es viele Krokodile," erwiderte Kü-Mang. „Ich habe nie besonders auf sie geachtet. Es wäre nur natürlich, daß sie sich auch in der Nähe der Treppe aufhalten."  
      „Sie haben doch gesehen, wie unser schwarzer Freund von dem Krokodil bedroht wurde," sagte Rolf ernst. „Haben Sie sich nichts dabei gedacht?"  
      „Nein, mein Herr," sagte Kü-Mang erstaunt. „Ich war nur sehr erschrocken über die gefährliche Lage, in der sich der schwarze Herr befand. Jetzt muß ich sagen, daß er sehr großes Glück gehabt hat. Hätte Herr Lorry das Krokodil nicht so gut getroffen, würde es Ihren bewußtlosen Freund ins Wasser gezogen haben."  
      „Richtig! Aber haben Sie sich nicht überlegt, wie unser Freund in die gefährliche Lage gekommen ist?"  
      Der Chinese blickte Pongo verwundert an, dann sagte er langsam:  
      „Jetzt will mir das Ganze auch merkwürdig erscheinen. Das kann sicher nur der Herr Doktor erklären."  
      Er machte einen harmlosen Eindruck. Gerade die Tatsache brachte mich zu der Überzeugung, daß Kü-Mang mit Vorsicht zu genießen sei. Rolf blickte den Sohn des Himmels scharf an und sagte hart:  
      „Der Herr Doktor hat es schon festgestellt. Unser Freund ist durch Gift ohnmächtig geworden. Das Gift wurde ihm durch einen Stich mit einer Nadel beigebracht. Es muß ein eigenartiges Gift gewesen sein."  
      Kü-Mang erschrak.  
      „Ein Gift?" fragte er stotternd. „Und Sie sagen, durch einen Stich mit einer Nadel beigebracht?"  
      Er trat näher an

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