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Rolf Torring 085 - Der Meeres-Spuk

Rolf Torring 085 - Der Meeres-Spuk

Titel: Rolf Torring 085 - Der Meeres-Spuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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das mich umgebende Wasser klar. In atemloser Eile schossen die kleinen Fische an mir vorbei und boten in Kürze schon ein gewohntes Bild. Ich sah in einiger Entfernung wilde, zerklüftete Felsen und begriff, daß eine Untersuchung mit Netzen und Stangen von einem Boot aus völlig zwecklos war.  
      Rechts und links neben mir erblickte ich Rolf und die beiden jungen Taucher. Ich konnte nicht unterscheiden, welche Gestalt Rolf war. Aber ich näherte mich der Gestalt, die sich sofort den Felswänden zugewandt hatte.  
      Ich konnte mich ganz leicht, wenn auch langsam bewegen. Die Bewegungen wurden eigentümlich schwerelos. Als ich die Gestalt an den Felsen erreicht hatte und sie am Arm berührte, wandte sie mir den kugelförmigen Helm zu. Ich glaubte Rolf zu erkennen und nickte.  
      Wir hatten seit längerer Zeit eine Zeichensprache entwickelt, die wir schon in vielen Fällen anzuwenden gezwungen gewesen waren. Es war ja nicht nur einmal geschehen, daß wir gefesselt waren, dann morsten wir uns durch Klopfen mit den Fingern zu, was wir einander sagen wollten.  
      Jetzt morste Rolf, indem er meinen Arm wiederholt herrührte:  
      „Ich suche nach Felsblock, der sich bewegen läßt."  
      Damit wandte er sich ab und ging schlingernd an der Felswand entlang. Ich mußte mich erst ein paar Augenblicke über die neue Umgebung orientieren, dann erkannte ich, daß ich am Ostrand der Mulde stand.  
      Wenn es einen unterseeischen Tunnel zur nahen Landzunge geben sollte, wie Rolf behauptete, konnte er nur an der Südseite seinen Eingang haben. Dort betrug die Entfernung bis zur Landzunge nur etwa zwanzig Meter.  
      Langsam tastete ich mich hinter Rolf her und befühlte dabei jeden Stein, jede vorspringende Spitze der Felswände, konnte aber nichts Auffälliges entdecken.  
      So ging es weiter bis zur Südseite der Mulde und die ganze Südseite entlang. Die Mulde war fast kreisförmig. Da stieß ich wieder auf Rolf, der mir durch Klopfen mit den Fingern auf den Arm telegrafierte:  
      „Eingang muß Südseite sein. Nochmals suchen"  
      Wieder untersuchten wir die Felswand peinlich genau. Irgendwo mußte sich ein Block befinden, der sich wegschieben ließ und den Eingang zum Tunnel freigab, durch den der Gorilla zur nahen Landzunge gelangte.  
      So eifrig und genau wir auch suchten, wir fanden nichts. Die beiden Berufstaucher stießen zu uns, die inzwischen die Wände der anderen Seite des Loches abgesucht hatten. Durch Heben der Arme und drehende Kopfbewegungen gaben sie zu erkennen, daß auch sie keinen Tunneleingang gefunden hatten. Sie halfen uns, die Südfront der Mulde noch einmal abzusuchen. Aber wir mußten erkennen, als wir am Ende der Südseite angelangt waren, daß unsere Bemühungen keinen Erfolg gehabt hatten.  
      Rolf stieß mich und die beiden Taucher an, er deutete nach oben. Ich gab Pongo durch dreimaliges Ziehen an der Leine das vereinbarte Zeichen und wurde sofort gleichmäßig emporgezogen.  
      Mit mir wanderten Rolf und die beiden Taucher nach oben. Als wir mit den Köpfen und den Oberkörpern aus dem Wasser herausragten und auf dem höher gelegenen Meeresboden wieder festen Fuß gefaßt hatten, lösten uns die Gefährten die Taucherhelme.  
      Hearst fragte sofort:  
      „Haben Sie etwas gefunden?"  
      „Nein," sagte Rolf, „es ist sonderbar. Ich weiß nicht recht, was ich dazu sagen soll. Aber von meiner Vermutung, daß der Gorilla durch einen Unterwasser-Tunnel zu der Landzunge gelangt, lasse ich nicht. Es gibt praktisch keine andere Erklärung. Der Tunneleingang muß so gut versteckt und getarnt sein, daß wir ihn beim ersten Versuch einfach nicht gefunden haben."  
      „Wir wollen noch einmal tauchen," schlug der eine der beiden Taucher vor. „Was meinen die Herren dazu, wenn wir an der Südseite der Wand eine kleine Sprengpatrone zur Anwendung bringen? Dadurch müßte sich der geheime Tunnel, den Sie vermuten, öffnen."  
      „Oder er fällt in sich zusammen," meinte Rolf. "Nein, ich schlage vor, es umgekehrt zu versuchen. Es muß ja eine Möglichkeit geben, auf die Landzunge zu gelangen. Dort müssen wir solange suchen, bis wir den Ausgang des Tunnels gefunden haben."  
      „Auf die Landzunge zu gelangen und auf ihr vorzudringen, scheint mir unmöglich, Herr Torring," bemerkte Rice. „Eingeborene, die uns helfen könnten, bekommen wir nicht. Ihre Angst vor dem Spukwesen ist viel zu groß und sitzt zu tief. Wir allein brauchen bestimmt mehrere

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