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Rolf Torring 086 - Pongos schwerster Kampf

Rolf Torring 086 - Pongos schwerster Kampf

Titel: Rolf Torring 086 - Pongos schwerster Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Eines Tages sandte er mir durch seine Diener, die inzwischen ebenfalls verschwunden sind, seinen Tiger zu. Aber das Tier brach noch in der gleichen Nacht aus und treibt seitdem in dieser Gegend sein Unwesen. Das kann ich Ihnen zu Hause alles in Ruhe ausführlich erzählen, auch die Sache mit dem unheimlichen Wesen, das neben dem Tiger hier herumspukt Kommen Sie, meine Herren, das Essen wartet"  
      Colonel Lesley verstand es, uns neugierig zu machen. Neben dem Tiger spielte also eine weitere geheimnisvolle Geschichte eine Rolle; ein verschwundener Fürst, seine verschwundene Frau und die gleichfalls verschwundenen Diener sollten mit einer Erscheinung am Teiche Kokarija zusammenhängen.  
      Wir schritten schneller aus. Die Diener, die hinter uns gingen, blickten wiederholt angstvoll zurück. Ich mußte lächeln. Sie hätten neben uns den Pfad durch das niedere Dickicht schreiten müssen, wenn sie das Gruseln hätten lernen wollen.  
      „Seit wann treibt sich das unheimliche Wesen hier herum?"  
      „Der Tiger entfloh vor etwa sechs Monaten. Eine Woche später vielleicht tauchten die ersten Gerüchte auf, daß das unheimliche Wesen gesehen oder gehört worden war. Es sollte sich in den Plantagen, die Sie durchschritten haben, herumtreiben. Da sich der Tiger ständig die Arbeiter der Plantage holte, war bald kein Arbeiter mehr zu bewegen, dort zu arbeiten, selbst nicht, als die Besitzer der Plantagen die Löhne bedeutend erhöhten. Und das will schon viel heißen! In den Monaten sind die vorher gepflegten Plantagen verwildert. Sie haben es selbst gesehen."  
      „Und was hat es mit dem Dschungelfleck für eine Bewandtnis?" fragte Rolf weiter. "Er muß schon lange so dicht sein. Durch den großen Teich, der in der Mitte liegt, herrscht eine ständige Feuchtigkeit, die übernormal ist und das Wachstum der Pflanzen sehr beschleunigt. Weshalb ist der Teich, der so nahe den Plantagen liegt, nie trocken gelegt worden? Der Fleck mußte schon immer im Verkehr zwischen den beiden Plantagen sehr stören."  
      „Das muß ich Ihnen auch nachher erzählen," meinte Lesley bedächtig. „Da scheint auch ein Geheimnis zu walten, das mit dem verschwundenen Fürsten Ahuri zusammenhängt. Jetzt sind wir aus der halben Wildnis heraus, da vorn wartet mein Wagen. Ich habe einen neuen Fahrer. Den anderen habe ich als Fahrer abgesetzt; er durfte das Leben seiner Gäste nicht aufs Spiel setzen, nur weil er in den Dschungeln einen geheimnisvollen Mann zu sehen glaubte. Wenn er wirklich das geheimnisvolle Wesen zu sehen meinte, mußte er seine Geistesgegenwart behalten. Ich habe Sura, den bisherigen Fahrer, in die Küche gesteckt. Das bedeutet für ihn eine Strafe, aber sie wird hoffentlich heilsame Wirkung haben."  
      Wir bestiegen den offenen Wagen, an dessen Steuer ein älterer, ernst dreinblickender Inder saß, der militärisch grüßte.  
      „Das ist Ganu, mein früherer Sergeant," sagte Lesley leise. „Er ist jetzt ganz in meine Dienste getreten und begleitet mich auch auf die Jagd, Ein tüchtiger, tapferer und sehr zuverlässiger Mann."  
      In schneller Fahrt brachte uns der Wagen in die Stadt, die von einer hohen, elf Kilometer langen Mauer umgeben ist. Ahmadabad ist sehr regelmäßig gebaut. Durch hohe Tore fährt man in das Stadtinnere ein.  
      Der Colonel, der kurz vor seiner Pensionierung stand, wie er uns erzählte, und nur noch wenig Dienst tat, bewohnte ein Holzhaus, wie es allgemein in Indien üblich ist. Seine Einrichtung zeugte von dem kultivierten Geschmack des Besitzers. Zahlreiche Jagdtrophäen, unter denen besonders die vielen Tigerfelle auffielen, gaben von seiner Jagdleidenschaft Zeugnis.  
      Colonel Lesley war Junggeselle. Sein indischer Koch schien eine Perle zu sein. Das reichhaltige Essen war ausgezeichnet.  
      Als wir uns gesättigt hatten, was heute einige Zeit in Anspruch nahm, da wir ganz ausgehungert waren, ließ der Colonel eisgekühlten Sekt bringen. Als die Zigarren brannten, begann er zu erzählen:  
      „ja, meine Herren, Sie werden in diesem Augenblick empfinden, wie schön das Leben sein kann. Am Nachmittag schwebten Sie verschiedene Male in Lebensgefahr. Jetzt haben Sie gut gegessen und sitzen bei einem Glase Sekt. Ich will Ihnen erzählen, was der Anlaß zu meinem Briefe war. Den Tiger haben Sie bereits kennen gelernt. Sie haben selbst erkannt, wie klug und vorsichtig das Tier ist. Ich habe schon achtunddreißig Tiger geschossen, dreiundzwanzig Panther, darunter

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