Der Hort der Waechter
Was bisher geschah...
Alle Vampiroberhäupter rund um den Globus werden von einer Seuche befallen, die sie auf ihre Sippen übertragen. Die Vampire -bis auf die Anführer selbst - können ihren Durst nach Blut nicht mehr stillen und altern rapide. Gleichzeitig wird in einem Kloster in Maine ein Knabe geboren, der sich der Kraft der todgeweihten Vampire bedient, um schnell heranzuwachsen.
Die Epidemie macht auch vor einem Stamm von Vampir-Indianern nicht halt, die dem Bösen widerstehen, indem sie geistigen Kontakt zu ihren Totemtieren, den Adlern, halten. Ihr Häuptling Makootemane kämpft mit dem Traumbild der Seuche, einem Purpurdrachen. Hidden Moon, Makootemanes Schüler, bittet Lilith Eden um Hilfe. Sie steht den Arapaho gegen die Seuche bei, die jedoch alle Adler und letztlich - durch Lilith - auch Makootemane tötet. So zerstreut sich der Stamm auf der Suche nach neuen Totemtie-ren. Weil Lilith Hidden Moons Adler tötete, »staut« sich nun das Böse in dem Arapaho - bis er erkennt, daß Lilith die Rolle des Adlers übernommen hat und er nur in ihrer Nähe dem Bösen widerstehen kann. So schließt er sich ihr an.
Sowohl die Seuche als auch die Geburt des Knaben namens Gabriel erschüttern das Weltgefüge auf einer spirituellen Ebene. Para-sen-sible Menschen träumen von unerklärlichen Dingen und möglichen Zukünften. Die »Illuminati«, ein Geheimbund in Diensten des Vatikans, rekrutiert diese Träumer.
Als das Kind die Kraft in Lilith erkennt, bringt es sie in seine Gewalt und seine Träume. Doch Rafael Baldacci, ein Gesandter von Il-luminati, rettet sie aus einer Traumwelt, in der Vampire die Erde beherrschen, indem er sein Leben für sie opfert. Baldacci ist der Sohn Salvats, der Illuminati vorsteht. Die Ziele des Ordens scheinen eng an ein Tor in einem unzugänglichen Kloster nahe Rom gebunden. Gabriel wird auf das Tor aufmerksam. Er erkundet die Lage und ruft gleichzeitig Landru herbei, dessen Kraft er sich einverleiben will, bevor er das Tor öffnet ...
Umblende: Der Geist einer jungen Frau »erwacht« mit gebrochenem Genick in einem Korridor und wird auf ein fernes Licht zugezogen - als plötzlich sämtliche Türen des Korridors aufspringen und ihr Geistkörper in eine davon gesogen wird. Ohne Erinnerung an ihr früheres Leben erwacht sie im Jahre 1618 vor den Toren Prags. Um ihre Körperlichkeit wiederzugewinnen, raubt sie die Lebensenergie der Menschen, wird alsbald als Hexe verhaftet und eingekerkert. Der Inquisitor Matthäus Wenzel soll mehr über sie in Erfahrung bringen. Doch nicht die junge Frau ist das wahre Böse in Prag. Ein Wesen, das die Menschen wohl »Satan« nennen, streckt seine Klauen nach dem Land aus. Mit Ränke verleitet es die Menschen zum »Prager Fenstersturz«, der zum Auslöser für den dreißigjährigen Krieg werden soll. In den Wirren der Geschehnisse flieht Justus, der Eleve des Inquisitors, zusammen mit der jungen Frau, die eine seltsame Macht auf ihn ausübt. Man wird noch von ihr hören .
Kühle Feuchtigkeit füllte die Felskammer wie ein steter Hauch aus dem Jenseits. Obwohl der Raum weder in Länge noch Breite mehr als zehn, allenfalls elf große Schritte maß, waren seine Wände nicht auszumachen. Das Licht einer einzelnen Kerze reichte gerade aus, um das steinerne Podest, auf dem sie flackernd brannte, in eine rotgoldene Glocke zu hüllen.
Selbst den Mann, der mit nacktem Oberkörper und gesenktem Haupt kaum einen Meter davon entfernt am Boden kniete, berührte ihr Schein nur, ohne ihn den Schatten ringsum zu entreißen.
Salvats Hände lagen auf dem Knauf eines gewaltigen Schwertes, dessen breite, bizarr geformte Klinge im Kerzenlicht wie in frisches Blut getaucht aussah. Seine Stirn ruhte am Griff, der zwei Fäusten Platz bot. Und zweier Fäuste - zweier sehr kräftiger Fäuste! - bedurfte es gewiß, die sichtbar schwere und seltsam monströse Waffe zu führen.
Trotz der klammen Kühle, die hier, tief im Berg unter dem Kloster Monte Cargano herrschte, liefen glänzende Rinnsale entlang der tiefen Linien, die wie mit einem Messer in das markante Gesicht geschnitten schienen, weiter über Hals und Nacken, um schließlich den sehnigen Oberkörper in ein glitzerndes Netz zu spinnen. Allein der Gedanke an das Bevorstehende genügte, dem Führer der Illumi-nati den Schweiß aus den Poren zu treiben.
Das »Bevorstehende« ...
Gespenstisch wehte Salvats Stöhnen durch die düstere Kaverne. Er wußte doch selbst nicht, wie es sich äußern würde, dieses
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