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Rolf Torring 100 - Der schwarze Panther

Rolf Torring 100 - Der schwarze Panther

Titel: Rolf Torring 100 - Der schwarze Panther Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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zurück.  
      »So, meine Herren," sagte Solbre, „jetzt ist meine Stunde gekommen. Jetzt werde ich Rache dafür nehmen, daß Sie meine Schiffe zerstört haben." Mit fast neugierigen Blicken betrachtete er uns einzeln der Reihe nach. „Ich wußte daß Sie mich hier suchen würden. Nur ist mir unverständlich, wie Sie die Höhle finden konnten. Schade, daß Sie nicht zum 'Krebs' gekommen sind. Ich hätte meinen Kameraden gern eine kleine Abwechslung verschafft."  
      Rolf hatte Solbre unverwandt angesehen. Das schien dem Seeräuber nicht sehr angenehm zu sein. Als er eine kleine Pause machte, sagte Rolf mit harter Stimme:  
      „Sie sollten sich schämen, Solbre, daß Sie Ihren Bruder, der Sie wirklich liebt, der alles für Sie tut, was er nur kann, so hintergehen. Haben Sie kein menschliches Gefühl ihm gegenüber?"  
      Solbre lachte kurz auf:  
      „Kümmern Sie sich um Ihre eigenen Angelegenheiten, statt in Sentimentalität zu machen. Ihnen steht sehr Unangenehmes bevor. Durch den Abschuß einer Pistolenkugel ist die Rache meiner Kameraden nicht gestillt." Er wandte sich an die Chinesen: „Fesselt die Herren!"  
      Während die beiden Chinesen zunächst Pongo banden, hielt Solbre uns mit der Pistole in Schach.  
      Wir konnten jetzt keinen Versuch machen, uns zu befreien. Das wäre unser sicherer Tod gewesen, wir mußten auf einen günstigeren Augenblick warten. Nach Pongo würden wir gefesselt und an die in der Wand eingelassenen eisernen Ringe gebunden.  
      Nachdem Solbre sich überzeugt hatte, daß wir nicht freikommen konnten, machte er sich mit seinen Kumpanen daran, die Schatzkiste wieder zu verschließen. Da zwei der vier Schlösser gesprengt waren, nagelte er die Kiste noch zu. Mit vereinten Kräften schafften Solbre und seine Leute das wertvolle Stück dann zum Eingang der Höhle.  
      Ich schaute Rolf an. Er schien wenig Hoffnung zu haben, daß wir uns rasch befreien könnten. Ich sah es seinem Gesicht an. Pongo zog immer noch ein wütendes Gesicht; er arbeitete wohl schon an seinen Fesseln.  
      Nach einer Weile kehrte Solbre zurück und stellte sich vor uns auf:  
      „Meine Herren," sagte er, „wie Sie gesehen haben, ließ ich vor allem die Kiste in Sicherheit bringen, die für mich wertvolle kleine Andenken an meine freie Tätigkeit auf dem Meere enthält. Ich werde Sie jetzt verlassen. Gegen Abend komme ich zurück. Bis dahin können Sie sich überlegen, welche Todesart Sie sich wünschen. Oder noch besser: überlegen Sie sich, welche Todesart ich für Sie bestimmen werde. Wer es errät, hat den Vorzug, schneller sterben zu dürfen."  
      Lachend ging er an den Tisch und schraubte vor unseren Augen den unteren Boden der immer noch brennenden Petroleumlampe ab. Als er sein Versteck leer fand, stieß er einen fürchterlichen Fluch aus und blickte uns entsetzt an:  
      „Wo sind die Gegenstände aus meinem Lampenversteck?" Er überschrie sich fast, als er die Worte herausbrachte.  
      Wir zogen ein erstauntes Gesicht. Ruhig erwiderte Rolf:  
      „Welche Gegenstände, Herr Solbre? Glauben Sie, daß wir allwissend sind und gleich Ihr Geheimversteck gefunden haben? Dann müßten wir die Gegenstände ja bei uns tragen!"  
      Mit raschen Schritten kam Solbre auf uns zu und tastete unsere Kleidung genauestens ab. Sein Gesicht war vor Wut verzerrt. Rolf ließ ihn gar nicht erst zu Worte kommen, sondern sagte:  
      „Was suchen Sie denn eigentlich, Herr Solbre? Die Kiste haben Sie doch schon in Sicherheit gebracht! Wenn Sie sonst noch etwas vermissen, müssen Sie doch in erster Linie an Ihre Freunde und Helfershelfer denken! Vielleicht hat einer Sie einmal beobachtet, als Sie das Versteck öffneten."  
      Solbre wußte nicht, was er sagen sollte. Da er bei uns nichts gefunden hatte, nahm er wohl tatsächlich an, daß er von seinen eigenen Leuten bestohlen worden sei. Wütend ballte er die Hände und rief:  
      „Der Hund soll es mir büßen! Ich muß die Sachen wiederhaben, koste es, was es wolle! Daß Sie sie nicht haben, glaube ich jetzt, da Sie sie sonst bei sich haben müßten!"  
      Laut fluchend untersuchte er die Höhle noch einmal genau, ohne natürlich etwas finden zu können.  
      Endlich wandte er sich zum Gehen: „Wenn ich wiederkomme, rechnen wir ab! Erst muß ich sehen, meine Sachen wiederzubekommen."  
      Er löschte die Petroleumlampe aus. Wir hörten, wie er sich aus der Höhle entfernte.  
      Rolf sagte zu mir, indem er sich der

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