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Rolf Torring 100 - Der schwarze Panther

Rolf Torring 100 - Der schwarze Panther

Titel: Rolf Torring 100 - Der schwarze Panther Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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hat er eine Zeitlang Gefangene gehalten. Hast du die eisernen Ringe an der rechten Wand des Höhlenkessels gesehen, Hans? Sie dienten dazu, die Gefangenen anzubinden. Dann ist die Rede von einem Professor der angeblich eine Goldader auf Sumatra entdeckt hat. Solbre hat ihn gefangengenommen und hier regelrecht gefoltert, um sein Geheimnis zu erfahren. Er scheint aber noch nicht in das Geheimnis eingedrungen zu sein."  
      „Hat er den Professor getötet, Rolf?" fragte ich dazwischen.  
      „Davon steht nichts drin. Ein paar rätselhafte Andeutungen lassen eher darauf schließen, daß der Professor anderswohin gebracht worden ist, und zwar nach einem Ort auf den Nias-Inseln. Ich glaube, mit Solbre werden wir noch manches Abenteuer zu bestehen haben. Er ist ein großer Gauner, ein sehr gefährlicher Mensch. Du mußt die Aufzeichnungen einmal selber Wort für Wort nachlesen."  
      „Willst du übrigens hier warten, bis Solbre kommt, Rolf? Oder willst du die verschlossene Kiste vorher untersuchen?"  
      „Solbre wird kaum vor Mittag hier sein. Wir wollen Pongo mit in die Höhle hineinnehmen. Er wird die Kiste öffnen können."  
      „Wo lassen wir in der Zeit unsere Waffen, Rolf? In die Höhle können wir die Gewehre nicht mitnehmen! Und sie hier einfach liegen lassen? Das ist zu unvorsichtig!"  
      „Massers, Pongo wissen gutes Versteck für Waffen," sagte unser schwarzer Freund, der schon die übriggebliebenen Eßvorräte zusammenpackte.  
      Als wir wieder zur Höhle gingen, wies Pongo auf einen Felsblock.  
      „Hier kleine Höhle, Massers. Pongo kleine Höhle entdecken, als Seeräuber suchen."  
      Dem Riesen fiel es nicht schwer, den Block zu heben. Er zeigte auf die kleine Höhle, die hinter dem Felsen zum Vorschein kam. Dort verstaute Pongo unsere Waffen und das Gepäck. Als der Schwarze die Höhle wieder verschließen wollte, zog Rolf die Gegenstände, die wir in dem Lampenversteck gefunden hatten, aus seinen Taschen hervor und legte sie zu dem bereits in der Höhle Niedergelegten.  
      „Besser ist besser!" sagte er dabei. „Wir wissen noch nicht, wie die Sache mit Solbre ausgeht."  
      Pongo verschloß die Höhle. Die Pistolen und die Messer hatten wir bei uns behalten, sie mußten als Waffen genügen.  
      Ehe wir die Piratenhöhle betraten, war Pongo nochmals auf das Plateau gestiegen, um Ausschau zu halten. Da weit und breit kein Mensch zu sehen war, konnten wir es wagen, die Höhle der Schatzkiste wegen zu betreten.  
      Im Höhlenkessel zündete ich wieder die Petroleumlampe an, und Pongo ging sofort an die Aufgabe heran, die verschlossene Kiste zu öffnen. Nach vielen vergeblichen Anstrengungen gelang es ihm endlich. Krachend sprang der Deckel auf. Wir beugten uns sofort über die Kiste, knipsten die Taschenlampen an und wären fast in Rufe des Erstaunens ausgebrochen.  
      In der fast bis zum Rande gefüllten Kiste funkelte und gleißte es: Perlen und Edelsteine, Schmuck und Geschmeide, silberne Becher und goldene Leuchter — alles lag wüst durcheinander. Der Inhalt mußte Hunderttausende wert sein. Ich wunderte mich im stillen, daß Solbre ihn hier in der Höhle liegen ließ, anstatt ihn zu verwerten.  
      Als ich daran dachte, wieviel Blut die Gegenstände gekostet hatten, ehe sie hier landeten, schauderte ich zusammen.  
      Rolf nahm etliche Gegenstände aus der Kiste heraus und betrachtete sie eingehend. Wir hatten alle drei auf unsere Umgebung nicht mehr geachtet und waren nur in die Gold- und Silbersachen vertieft. Selbst Pongo, sonst die Vorsicht in Person, war von dem Glanz und dem Glitzern so gefangengenommen, daß er alle Aufmerksamkeit nur auf den Inhalt der Kiste konzentrierte.  
      Wir schraken zusammen, als plötzlich hinter uns eine scharfe Stimme rief:  
      „Hände hoch!"  
      Im Höhlengang standen als Silhouetten vier Männer. Sie hatten die Läufe ihrer Pistolen auf uns gerichtet. Es waren zwei Weiße und zwei Chinesen. Der eine der beiden Weißen mußte der Seeräuberhauptmann Solbre sein.  
      Wir waren der Aufforderung sofort nachgekommen und hatten die Arme hochgehoben. Auch Pongo, dem man den Ärger ansah, daß er nicht genügend aufgepaßt hatte, sondern sich vom Kisteninhalt hatte blenden lassen.  
      Auf den Befehl des einen Weißen — es mußte Solbre sein — trat ein Chinese an uns heran und zog uns die Pistolen und Messer aus den Gurten. Achtlos warf er sie auf den Tisch, dann trat er in die Reihe seiner Komplicen

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