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Rolf Torring 103 - Der Piraten-Schatz

Rolf Torring 103 - Der Piraten-Schatz

Titel: Rolf Torring 103 - Der Piraten-Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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zurückgezogen, weil ich mich nach vielen schweren Erlebnissen hierher geflüchtet habe. Überall bin ich verkannt worden. Ich habe harte Kämpfe mit den Behörden ausgefochten und bin schließlich durch die Aussage einer Frau zum Tode verurteilt worden. Das liegt schon über fünf Jahre zurück. Wenn es Ihnen recht ist, werde ich Ihnen später einmal meine Geschichte erzählen, nur so viel will ich Ihnen jetzt sagen, daß Sie mit einem des Mordes verdächtigen und zum Tode verurteilten Menschen an einem Tische sitzen."  
      Rolf streckte die Hand dem Manne über den Tisch hin und sagte:  
      „Ich weiß, daß Sie kein Mörder sind, Herr Ryptra, sonst hätten Sie nicht so offen erzählt, was Sie eben gesagt haben. Wir nehmen an Ihrem Geschick Anteil. Es ist noch früh am Abend. Wenn Sie Lust haben, erzählen Sie uns bitte jetzt Ihre Geschichte. Vielleicht können wir Ihnen helfen."  
      „Als ich Sie erkannte, meine Herren, war das mein erster Gedanke. Aber — auch Ihnen wird es nicht gelingen, die ganze Wahrheit herauszubringen.  
      Ich bin einen Tag vor meiner Hinrichtung entflohen. Nur meinem treuen Diener Guigo habe ich es zu verdanken, daß ich heute frei bin und heimlich von hier aus weitere Nachforschungen anstellen kann.  
      In vielen Wochen haben wir uns hier in der Einsamkeit, in einer Gegend, in der sich selten ein Mensch blicken läßt, die Blockhütte erbaut. In Batavia lebt ein guter Freund von mir, der mir die Papiere auf den Namen Ryptra beschafft hat. Er allein weiß, wo ich mich aufhalte, und wird sein Wissen nie der Polizei preisgeben, obwohl auf meine Ergreifung eine hohe Summe gesetzt ist.  
      Ich will Ihnen kurz erzählen, was mir geschehen ist, und hoffe, daß Sie mir helfen können, da Sie Asien genau kennen, viel genauer als die meisten Europäer.  
      An der Südostküste von Borneo besaß ich eine kleine Plantage, die ich im Laufe der Jahre vergrößern konnte. Allmählich beschäftigte ich über hundert Eingeborene und genoß in der Umgebung einen guten Ruf.  
      Von Geburt bin ich Engländer, mußte allerdings mein Vaterland heimlich verlassen, da ich zeitig durch die Intrigen einer Frau in schlechten Ruf kam und mich mein Vater, der in der Zwischenzeit verstorben ist, nicht im Lande behalten wollte. Unsere Familie besaß große Güter in England und war sehr vermögend.  
      Mit wohl gefüllter Brieftasche reiste ich also eines Tages von London ab und fuhr zunächst nach Indien. In Bombay und anderswo verlebte ich fast die Hälfte meines Geldes, besann mich aber rechtzeitig auf den guten Ruf meines Vaters und kaufte mir auf einer Südseeinsel eine Plantage, die ich selbst bewirtschaften wollte.  
      Durch Zufall lernte ich meinen jetzigen Freund kennen, der auf Java große Besitzungen hat und dem ich meine Absicht, eine Plantage zu erwerben, mitteilte. Er überließ mir zu einem geringen Preis seine eigene auf Borneo, die er nicht selbst bewirtschaften konnte. Wir wurden bald handelseinig.  
      Vier Jahre lang hauste ich allein auf meiner Plantage, nur mit meinem Verwalter und den Eingeborenen zusammen. Keine einzige weiße Frau habe ich in der ganzen Zeit gesehen, da ich in der Heimat so üble Erfahrungen mit ihnen gemacht hatte. Ich hatte auch kein Verlangen danach.  
      Eines Tages besuchte mich mein Freund, derselbe, von dem ich die Plantage erworben hatte, und brachte — eine reizende junge Dame mit. Sie können sich meine Empfindungen vorstellen, als ich so plötzlich wieder einer weißen Frau gegenüberstand, noch dazu einer Frau, die sehr hübsch war.  
      Wer weiß, was aus der Geschichte geworden wäre, wenn mein Freund länger geblieben wäre. Aber er erhielt bald schon ein Telegramm, das ihn nach Java zurückrief. So mußte auch die Dame als seine Begleiterin das Schiff wieder besteigen und mich verlassen.  
      Ich hatte plötzlich keine Lust zur Arbeit mehr und kümmerte mich kaum noch um die Plantage. Meinem Verwalter aber gelang es schließlich, mir die 'verrückte Idee', wie er es nannte, auszureden. Allmählich wurde ich wieder der alte.  
      Eines Tages jedoch begann mein Unglück. Ich stand an der kleinen Bucht, die nahe bei meinemBungalow lag, und prüfte mein Motorboot, als ich eine elegante Jacht auf dem Meer erblickte, die Kurs auf die Bucht hielt, wahrscheinlich um hier ankern zu wollen. Gespannt blickte ich ihr entgegen, dann bestieg ich das Motorboot und fuhr ihr entgegen.  
      Mein Erstaunen und meine Freude können Sie

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