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Rolf Torring 117 - Kapitän Farrow

Rolf Torring 117 - Kapitän Farrow

Titel: Rolf Torring 117 - Kapitän Farrow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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ins offene Meer mit uns gemeinsam antreten würde.  
      Als wir etwa zweihundert Meter ins offene Meer hinausgefahren waren, spürte ich wieder einen kleinen Ruck. Farrow hatte sich also von uns gelöst. Es wurde auch Zeit, denn er mußte bei Tagesanbruch möglichst weit von dem französischen Zerstörer entfernt sein.  
      Als das U-Boot nicht mehr unter uns fuhr, konnte ich den Motor schneller laufen lassen. Nach einer halben Stunde kam von oben das Kommando, wieder auf langsame Fahrt umzuschalten, da wir uns der Insel näherten, auf der die Besatzung unserer Jacht gefangengehalten werden sollte. Öde und verlassen lag sie in der Dunkelheit da, wie mir Rolf durchs Sprachrohr erzählte, nicht ein Baum oder Strauch war zu sehen, alles Felsen und Gestein.  
      Ich war gerade beim Überlegen, wie wir aus den vielen Höhlen, die es dort geben sollte, die herausfinden sollten, in der unsere Leute saßen, als Pongo eilig den Maschinenraum betrat.  
      „Masser Warren bitte gleich zu Masser Torring hinaufgehen, Pongo hier bleiben! Es ist wichtig!"  
      Ich eilte hinauf. Als ich neben Rolf auf der Brücke stand, sagte er:  
      „Wir werden die Insel langsam umrunden. Jetzt zu landen, hat wenig Sinn. Ku Liang soll ja hier sein. Ich nehme an, daß die Jacht bislang hier vor Anker gelegen hat. Er wird sie also gleich erkennen. Wir müssen ihn überwältigen und ihn zwingen, uns die richtige Höhle zu zeigen."  
      „Und wenn Ku Liang gar nicht zum Vorschein kommt, Rolf?"  
      „Wir müssen auf unser Glück bauen, Hans!"  
      Langsam umrundete die Jacht die Insel. Wir suchten das Ufer mit den Nachtgläsern ab, konnten aber keinen Menschen auf der Insel entdecken. Plötzlich jedoch wies Rolf auf eine Anhöhe: „Da oben steht ein Posten! Vielleicht ist hier eine geeignete Landungsstelle. Fahren wir also nahe an die Insel heran!"  
      Als wir nur noch fünfzig Meter vom Ufer entfernt waren, trat hinter einem Felsen ein Chinese hervor, der uns zuwinkte. Wir erwiderten das Zeichen, ließen uns aber nicht offen an Deck sehen. Langsam trieb die Jacht dem Ufer zu. Wir bemerkten dort ein Felsplateau, an dem wir bequem würden anlaufen können.  
      Der Chinese, der uns zu erwarten schien, war nahe ans Ufer herangetreten. Wir griffen zu den Pistolen. Erst als die Jacht das Felsplateau berührte, schien ihm die Sache nicht geheuer vorzukommen. Er wandte sich zur Flucht. Aber Pongo war schon an Deck erschienen, sprang dem fliehenden Chinesen nach und erreichte ihn bald. Er warf sich über ihn und fesselte ihn, obwohl er sehr zappelte.  
      Pongo nahm seinen Gefangenen auf die Schulter und brachte ihn zur Jacht. Es war Ku Liang. Er erkannte uns sofort wieder. Inzwischen hatte ich schon die Jacht mit den Haltetauen am Ufer festgemacht.  
      Rolf fragte Ku Liang, wo unsere Leute untergebracht wären. Der Chinese war nicht bereit, uns Auskunft zu geben.  
      Der Tag brach an. Wir konnten die Insel genauer überblicken. Da Ku Liang auch bei nochmaliger Befragung beharrlich weiter schwieg, machten sich Rolf und Pongo auf die Suche. Ich blieb bei dem Chinesen als Wache zurück. Der Käptn hatte genau gewußt, warum er ihn hier zurückließ: der Chinese würde nie etwas verraten.  
      Laut nach Kapitän Hoffmann rufend, durchstreiften Rolf und Pongo die Insel. Sie untersuchten mehrere Höhlen, fanden unsere Jachtbesatzung aber nicht. Unverrichteterdinge kehrten sie endlich zu mir zurück.  
      „Pongo dann müssen nach Maha suchen," sagte unser schwarzer Freund. „Mahas Spur bestimmt finden!"  
      Rolf betrachtete lange Zeit den am Boden liegenden Ku Liang und sagte schließlich:  
      „Der Käptn ist doch ein gemeiner Kerl, daß er seine Leute so verrät. Wir wären nie auf die Insel gekommen, wenn er uns sie nicht bezeichnet hätte. Er behauptet ja auch, daß Ku Liang ein — Mörder wäre.  
      Der Chinese hatte den Kopf erhoben und blickte Rolf entsetzt an. Mein Freund tat so, als ob er das nicht sähe, und sprach weiter, zu mir gewandt:  
      „Ich freue mich, daß die Franzosen, die den Käptn und die ganze Mannschaft mit dem ,Fliegenden Holländer' bereits übernommen haben, um alles den Behörden zu übergeben, bald hierher kommen werden."  
      Ku Liang wurde es allmählich unheimlich. Er begann leicht zu zittern und bat:  
      „Ku Liang nicht fallen wollen in Hände von Franzosen!"  
      „Du brauchst uns nur zu sagen, wo sich die Gefangenen befinden, die du bewachen sollst."  
     

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