Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rolf Torring 117 - Kapitän Farrow

Rolf Torring 117 - Kapitän Farrow

Titel: Rolf Torring 117 - Kapitän Farrow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
Vom Netzwerk:
Der Chinese schien abzuwägen, was für ihn vorteilhafter sei. In die Hände der Franzosen wollte er wohl unter keinen Umständen fallen. Er sagte schließlich:  
      „Wenn Käptn mich verraten haben, ich auch euch sagen, wo Gefangene. Ku Liang nie hat Verrat begangen."  
      „Du brauchst uns nur zu beschreiben, wo die Gefangenen sind, dann finden wir sie schon allein, Ku Liang."  
      Am Wege zur Südküste, berichtete der Chinese, läge ein großes Felsstück, hinter dem sich der Eingang zu einer tiefen Höhle befände. Dort würden die Gefangenen verborgen gehalten.  
      Rolf nickte und hielt Pongo zurück, der sich sofort nach der bezeichneten Stelle auf den Weg machen wollte.  
      „Du hast uns nicht alles gesagt, Ku Liang," fuhr Rolf fort. „Es stimmt, daß dort der Eingang zur Höhle ist, aber wir werden getötet werden, wenn wir ihn öffnen, ohne das Geheimnis zu kennen, das uns der Käptn angedeutet hat."  
      Ich wunderte mich, wie genau Rolf die Psyche des Chinesen kannte. Ku Liang war bleich geworden und blickte Rolf erschrocken an, dann sagte er schnell:  
      „Ku Liang alles sagen. Felsen mit Zündschnur verbunden. Anderer Fels einstürzt, wenn gehoben wird großer Stein."  
      „Wie wird die Falle abgestellt?" wollte Rolf weiter wissen.  
      „Stein nicht nach außen heben, sondern nach Felsen hin, dann nichts geschehen! Ku Liang gern mitkommen und alles zeigen."  
      Ku Liang bestätigte auf Rolfs nochmalige Frage, daß er jetzt die volle Wahrheit gesagt habe.  
      Wir banden den Chinesen an einen Felsblock fest und machten uns auf die Suche nach dem bezeichneten Stein, der den Eingang zu der Höhle verdeckte, in der unsere Besatzung gefangen sitzen sollte. In kurzer Zeit waren wir dort. Vorsichtig hob Rolf den Stein an und bewegte ihn zum Felsen zu. Aufatmend lehnte er ihn schließlich gegen die Wand. Vor uns gähnte eine Öffnung, die der Anfang eines langen Ganges zu sein schien. An dem Stein bemerkten wir eine Schnur, die wir bestimmt zerrissen hätten, wenn wir den Brocken anders angehoben hätten.  
      Wir schalteten die Taschenlampen ein und drangen in den Gang ein, der sich wohl durch den ganzen Felsen hinzog. Schließlich kamen wir in eine geräumige Höhle, in der unsere Kameraden gefesselt und geknebelt lagen. Sie hatten unsere Rufe gehört, aber keine Antwort geben können.  
      Mit wenig Schnitten hatten wir die Männer und den Chinesenboy Li Tan von ihren Fesseln befreit. Kapitän Hoffmann war wütend, daß er sich von dem „Fliegenden Holländer" hatte überrumpeln lassen.  
      William, John und Li Tan hatten fest daran geglaubt, daß wir eines Tages kommen und sie befreien würden. Pongo war den Gang ein Stück weiter entlanggegangen und hatte dort in einer Nische Maha, unsern Geparden, gefunden.  
      Wir verließen gemeinsam die Höhle. Um sie für eine weitere Benutzung unbrauchbar zu machen, ließ es Rolf, als wir ein Stück entfernt hatten, doch noch zur Explosion kommen. Fast der halbe Berg stürzte ein.  
      Als wir uns dann der Jacht näherten, tauchte gerade der französische Zerstörer auf. Wir versteckten Ku Liang, dem wir versprochen hatten, ihn nicht den Franzosen auszuliefern, wenn er uns das Versteck unserer Leute sagen würde. Wir hielten Wort und wollten ihn später auf einer fruchtbaren Insel aussetzen, wo er sich von den Früchten des Urwaldes ernähren konnte, bis ihn einmal ein Schiff entdeckte, das ihn mitnahm.  
      Der französische Kommandant bedankte sich sehr höflich bei uns, daß wir die Piraten gefangen und ihm übergeben hatten. Daß kein Wächter auf der Insel gewesen war, glaubte er.  
      Nach kurzer Zeit stach der Zerstörer wieder in See. Bald danach fuhren auch wir ab.  
      Rolf bedauerte, daß wir so wenig Zeit gehabt hatten, uns mit Farrow und seinen Leuten ausgiebig zu unterhalten.  
      „Da ist er ja schon wieder!" rief ich lachend.  
      Eben tauchte der schlanke Stahlleib des U-Bootes aus dem Wasser auf. Freudig begrüßten wir Farrow und seine Leute und fragten sofort, wo sie in der Zwischenzeit gesteckt hätten.  
      „Wir haben schon lange hier an der Insel gelegen. Jetzt kommen Sie aber mit Ihrem Freunde, mit Pongo und dem Kapitän zu mir herüber!" rief Farrow. „Wir wollen anständig frühstücken. Das haben wir uns verdient. "  
      An das Frühstück in der Offiziersmesse des U-Bootes schloß sich nach einer Pause gleich das Mittagessen an. Jörn erzählte eine Reihe seiner Erlebnisse,

Weitere Kostenlose Bücher