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Roman

Roman

Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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sitzen Regina, Jim, Noah und Spencer am Pokertisch. Sie begrüßen mich mit unterschiedlich viel Enthusiasmus.
    »Erfreut, dein Geld einstreichen zu dürfen!« Spencer zieht einen Stuhl unter dem Tisch hervor, damit ich mich setzen kann.
    Regina schüttelt den Kopf über ihn. »Du Hirni.«
    Ich setze mich nicht. »Gideon wohnt etwa eine Stunde von hier, richtig?«
    Die DJ s tauschen nervös Blicke. »Jep. Drüben in den Bergen«, antwortet Regina mir. »Warum?«
    »Schon zum zweiten Mal hatte ich draußen auf dem Parkplatz das Gefühl, ich würde beobachtet.« Ich reibe mir die Arme, weil sich das Gefühl von Kälte nicht so schnell vertreiben lässt. »Da war etwas oder jemand, von dem große Kälte ausging.«
    »Ich hab’s gewusst!« Regina knallt den Packen Spielkarten auf den Tisch. »Der Drohanruf nach der Party kam nicht von Skywave. Er kam von Gideon, diesem dreckigen kleinen Bastard!«
    »Oder aber von einem seiner Speichellecker«, meint Jim.
    »Wildes Spekulieren sollten wir besser lassen«, warnt Spencer. »Schließlich hat Gideon sich bisher immer schön vom Rest der Welt abgeschottet.«
    »Wer sonst wäre denn alt genug, um eine solche Aura zu haben?« Regina steht auf und kommt auf mich zu. »Wann genau ist das passiert, dieses Beobachtet-werden?«
    »Das erste Mal war es am Abend meines Vorstellungsgesprächs. Und das zweite Mal gerade eben.«
    »Dann könnte er immer noch draußen sein.« Regina steuert auf die Treppe nach oben zum Eingang zu. »Wenn Monroe zu uns stößt, könnten wir fünf es mit Gideon aufnehmen.«
    »Nee, wart ma’!« Noah wendet sich an mich. »Du hast grad gesagt, ’s erste Mal hätt’st du die Aura an deinem ersten Abend hier gespürt, nich’?« Ich nicke. »Dann kann’s Gideon doch gar nich’ sein. Vor deiner Werbekampagne, da haben wir doch unser kleines Geheimnis schön für uns behalten. Da gab’s doch gar kein’ Grund, hier am Sender rumzuschleichen oder sich an dich ranzumachen.«
    Regina schnaubt. »Ach, dann gibt’s außer Gideon noch einen Vampir, der hinter uns her ist?«
    »Kann doch sein, dass es dieses Mal schon Gideon ist«, bemerkt Jim. »Aber das erste Mal war’s eben ein anderer.«
    »Wenn es mehr als einen Vampir gibt, der sich gegen uns stellt«, wirft Spencer ein, »dann wissen wir gar nicht, wer da gerade auf dem Gelände herumschleicht. Wir könnten denen da draußen zahlen- und kräftemäßig unterlegen sein.«
    Ich kratze mir den Nacken, um das Kribbeln dort zu vertreiben. »Wovon lassen die sich denn am effektivsten abhalten, einfach hereinzukommen?«
    »Abgesehen von einer abgeschlossenen Tür? Von nichts.« Regina tigert jetzt auf und ab. Sie sieht aus, als wäre sie bereit, jedem zufällig hereinschneienden Streifenhörnchen den Kopf abzubeißen. »Die Liga ist nicht bereit, uns nur wegen eines einzigen Drohanrufs mehr Schutz zu geben. Sie werden ihre Meinung nicht ändern, nur weil jemand der Praktikantin eine Gänsehaut verpasst hat.«
    »Habt ihr denn gar keine Waffen hier?«, frage ich in die Runde. »Pfähle, Pflöcke oder Ähnliches?«
    Die bloße Vorstellung bringt die Vampire in diesem Raum dazu, mich mit einer Mischung aus Entsetzen und Bestürzung anzublicken. Sie sind wohl nicht anders als Menschen, die nie eine Waffe im Haus aufbewahren würden.
    »Nein – außer du, meine Beste, willst Franklins geheimes Lager mit angespitzten Bleistiften dazuzählen.« Regina geht hinüber zur Anrichte, die neben dem Sofa steht, und zieht die oberste Schublade auf. Sie kramt eine weiße Schachtel hervor. »Mit einer Handvoll könnte man einen von uns vielleicht aufhalten. Aber Gideon brächten Lächerlichkeiten wie diese nicht mal zum Niesen.«
    Mit einem Mal wünsche ich mir, im Bett geblieben zu sein. »Also – was machen wir dann?«
    Regina räumt die Bleistifte wieder zurück in die Schublade. »Wir wissen, dass er draußen herumlungert. Aber er weiß nicht, dass wir es wissen.«
    »Dann ist das Überraschungsmoment auf unserer Seite.« Ich setze mich auf einen der leeren Stühle. »Wir wissen, dass wir ihm bei einer direkten Konfrontation nichts entgegensetzen können. Also tun wir so, als wäre nichts, und warten ab, bis er einen Fehler macht.«
    Regina wirft mir einen eisigen Blick zu. »Das wollte ich auch gerade sagen.« Sie kehrt an den Tisch zurück und nimmt die Karten wieder auf.
    Ich ziehe meinen Stuhl näher an den Tisch heran. »Erzähl mir mehr über Gideon.«
    Gekonnt mischt Regina die Karten. Sie braucht nicht einmal

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