Romana Exklusiv 0172
sich dann verabschiedeten, herrschte plötzlich Aufbruchsstimmung. Maxie und Angelos brachten Liz zum Wagen und gingen anschließend Hand in Hand die Treppe hinauf. „Wann ist dir klar geworden, dass du mich liebst?“, drängte sie.
„Als du krank warst und ich es trotzdem nicht erwarten konnte, dich mit zu mir zu nehmen.“
„Aber du wolltest es dir nicht eingestehen …“
„Richtig. Das hier ist unser Schlafzimmer.“ Mit einer schwungvollen Bewegung öffnete er eine Tür.
„Ich kann immer noch nicht glauben, dass du mich tatsächlich liebst …“
„An dem Morgen, nachdem ich mich betrunken hatte, wollte ich es dir sagen.“ Er umfasste ihr Gesicht. „Und was hast du getan?“
„Ich habe dir von dem Testament meiner Patentante erzählt. Ich glaube, ich werde meinen Anteil an dem Erbe Nancys Lieblingshilfsorganisation für Not leidende Kinder stiften.“ Liebevoll sah Maxie ihm in die Augen und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. „Irgendwann hätte ich es dir ohnehin sagen müssen, aber in dem Moment wollte ich nicht das Gesicht verlieren. Ich wollte nicht, dass du merkst, wie sehr ich dich liebe …“
„Du bist eine hoffnungslose Träumerin.“
„Ich bin deine große Liebe“, erinnerte sie ihn selbstgefällig. Dann lockerte sie seine Krawatte und streifte ihm das Jackett ab. „Und du meine.“
Angelos zog sie mit sich auf das große Himmelbett und lachte rau. „In deiner Liste stand, dass ich ein Chauvi bin, launisch, egoistisch, unromantisch, unsensibel, dominant …“
„Es ist das Vorrecht einer Frau, ihre Meinung zu ändern.“
Seine dunklen Augen funkelten. „So schön du auch bist, ich glaube, ich habe mich in deinen Verstand verliebt – all die schnippischen Antworten und raffinierten Schachzüge, agape mou.“
„Wie konnte ich bloß annehmen, du wärst gefühlskalt.“ Zärtlich strich sie ihm über die Brust. „Wie viele Kinder werden wir bekommen?“
Er schenkte ihr ein Lächeln, das sie überwältigte. „Du willst ein Kind von mir?“
Maxie nickte glücklich.
„Du bist wirklich klasse“, sagte er rau.
Und dann verschloss er ihre Lippen mit einem verlangenden Kuss, und sie gaben sich ganz ihrer Leidenschaft und ihrer Liebe zueinander hin.
Zehn Monate später brachte Maxie ein Mädchen zur Welt. Es hatte die gleichen blauen Augen wie sie. Auch Angelos liebte sie auf Anhieb über alles.
– ENDE –
Penny Jordan
VIVA ESPAÑA
1. KAPITEL
Davina fuhr sich mit der schmalen Hand durch das lange silberblonde Haar. In ihren blauen Augen leuchtete es liebevoll auf, als sie Jamie, ihren dreijährigen Sohn, betrachtete. Sie war vierundzwanzig, wirkte aber mit ihrer schlanken und zierlichen Gestalt viel jünger, sodass man ihr kaum zutraute, schon ein Kind zu haben. Obwohl sie immer noch ihren Ehering trug, glaubte ihr so manch einer nicht, dass sie verheiratet war.
Während sie ein Papiertaschentuch in ihrer Umhängetasche suchte, entdeckte sie zufällig den Brief, den sie vor zwei Wochen erhalten hatte. Er war kühl und sachlich geschrieben. Sie hatte auch nicht erwartet, dass Jamies Vater noch irgendetwas für sie empfand. Ihre gemeinsame Zeit war längst vorbei und vergessen.
Aber weshalb saß sie dann jetzt im Flugzeug nach Sevilla, um mit ihrem Sohn zu seinem Vater zu fliegen, den er nicht kannte?
Man sah Jamie, der in ihren Armen eingeschlafen war, die soeben überstandene Krankheit noch an. Er hatte eine langwierige Darmentzündung gehabt. Doch glücklicherweise war jetzt alles überstanden, obwohl sein Immunsystem noch geschwächt war. In dem warmen Spanien, wo er geboren war, würde er sich erholen können, seine Haut wäre schon bald gebräunt und sein gelocktes Haar, das sie an Ruy, seinen Vater, erinnerte, würde im Sonnenschein blauschwarz glänzen. Sie strich es ihm aus der Stirn.
Glücklicherweise konnte Davina zu Hause arbeiten. Doch mit Kinderbuch- und Kartenillustrationen verdiente sie nicht so viel, dass es für ein Leben im Luxus reichte. Auch hätte sie es sich nie erlauben können, mit Jamie in den Süden zu fliegen, wie der Arzt es empfohlen hatte.
Als er alt genug gewesen war, hatte Davina ihrem Sohn erklärt, sein Daddy lebe in einem anderen Land. Er war etwas neugierig geworden, war jedoch mit ihren kurzen Erklärungen zufrieden gewesen. Im Kindergarten hatte er andere Kinder kennengelernt, deren Mütter allein erziehend waren, deshalb war es für ihn nichts Außergewöhnliches. Natürlich wäre es mir lieber, mein Kind könnte in einem
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