Romana Exklusiv 0172
ich gesehen habe, dass du nach Leland Coulters Pfeife tanzen musstest, war ich am Boden zerstört.“ Bedauernd schüttelte er den Kopf. „Ich habe dich und alle anderen nur ausgenutzt. Ich habe nur für das nächste Spiel, die nächste Wette gelebt …“
„Angelos hat mir erzählt, dass du einen Job hast. Erzähl mir davon“, ermunterte sie ihn.
Daraufhin berichtete Russ Kendall, er würde seit einem Jahr als Vertreter für einen Süßwarenhersteller arbeiten. Es sei achtzehn Monate her, seit er das letzte Mal gewettet habe, und er gehe jede Woche in eine Selbsthilfegruppe.
Maxie erzählte ihm, dass das Cottage inzwischen leer stehe. Zuerst runzelte er die Stirn, doch dann lächelte er. Schließlich gestand er zögernd, er habe eine Frau kennengelernt, die er heiraten wolle. Er würde das Cottage verkaufen und den Erlös für den Kauf eines Hauses verwenden. Myrtle habe einige Ersparnisse, und er wolle auch seinen Teil in die Ehe einbringen.
Nun, da er mittleren Alters war, wünschte sich ihr Vater all die Dinge, die sich jeder wünschte: Sicherheit, Geborgenheit, Liebe und Selbstachtung. Und war es nicht genau das, was sie sich auch immer gewünscht hatte? Er hatte sie um Verzeihung bitten müssen, und sie hatte die bitteren Erinnerungen hinter sich lassen müssen. Sie war Angelos sehr dankbar, dass er sie zusammengebracht hatte. Russ hatte sich ein neues Leben aufgebaut, und sie wünschte ihm von Herzen alles Gute.
„Dein Angelos ist ein netter Kerl“, bemerkte ihr Vater, als er sich verabschiedete. „Allerdings möchte ich ihn nicht zum Feind haben.“
Maxie wischte sich gerade die Tränen ab, als Angelos wieder erschien. Sie sah ihn nicht an. „Das war vielleicht ein Morgen … Aber ich bin dir wirklich dankbar, dass du Dad für mich gefunden hast. Ich fühle mich jetzt viel besser. Sag mal, hättest du uns auch zusammengebracht, wenn er noch ganz unten gewesen wäre?“
„Nicht sofort“, gestand er. „Zuerst hätte ich versucht, ihm zu helfen. Aber dann hätte er auch nicht den Mut gehabt, dir gegenüberzutreten.“
Er legte ihr den Arm um die Taille und führte sie zur Tür. „Der Hubschrauber wartet auf uns.“
„Wohin fliegen wir?“
„Überraschung …“
„Ich dachte, Dad wäre die Überraschung gewesen.“
„Nur ein Teil davon.“ Er führte sie eine Treppe hoch, und von dort gelangten sie aufs Dach, wo ein Hubschrauber stand.
Während des Flugs hielt Angelos ihre Hand, und Maxie musste sich eingestehen, dass es gar nicht so schlimm war. Trotzdem schloss sie die Augen und betete stumm, als der Hubschrauber zur Landung ansetzte.
Erst als Angelos ihr beim Aussteigen half, öffnete sie die Augen wieder und erblickte dabei ein großes Herrenhaus aus dem neunzehnten Jahrhundert, vor dem zahlreiche Luxusautos standen. „Wo sind wir? Was ist hier los?“
„Ich habe dir doch erzählt, dass ich ein Haus auf dem Land habe.“ Er lächelte jungenhaft. „Willkommen zu unserem verspäteten Hochzeitsempfang, Mrs. Petronides.“
„Wie bitte?“, fragte sie mit bebender Stimme, während sie langsam aufs Haus zugingen.
„All meine Verwandten und Freunde warten darauf, dich kennenzulernen. Ich habe unsere Hochzeit vor zwei Wochen nur deswegen nicht bekannt gegeben, weil ich dich eine Zeit lang ganz für mich allein haben wollte … Die Einladungen wurden verschickt, als wir in Griechenland waren.“ Angelos zögerte und warf ihr einen zerknirschten Blick zu. „Ich habe deinen Vater gebeten, auch zu kommen, aber er wollte nicht.“
Maxie nickte. „War Dad das, was dir gestern dazwischengekommen ist?“
„Ich bin nach Manchester gefahren, um ihn zu besuchen, und habe hier übernachtet, weil ich mich vergewissern wollte, dass alles fertig ist.“ Er blieb stehen und blickte erwartungsvoll gen Himmel.
„Was ist?“
Als das Motorengeräusch eines Flugzeugs zu hören war, lächelte er, und sobald das Flugzeug in Sichtweite kam, legte er ihr die Arme um die Taille und drehte sie um. „Sieh nach oben.“
Verblüfft stellte sie fest, dass das Flugzeug rosa Buchstaben an den Himmel schrieb. Schließlich stand deutlich „Ich liebe dich“, zu lesen. Sie war sprachlos.
„Ich wollte dir zu verstehen geben, dass ich stolz auf das bin, was ich für dich empfinde … Und es war die einzige Möglichkeit, die mir eingefallen ist.“
In ihren kühnsten Träumen hätte sie es nicht für möglich gehalten, dass Angelos so etwas tun würde. „Du liebst mich?“, erkundigte sie sich
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