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Romana Exklusiv 0197

Romana Exklusiv 0197

Titel: Romana Exklusiv 0197 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy , Jessica Steele , Sue Swift
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dazu hatte sie keinen Mut. Sie befürchtete, Enrico würde daraus schließen, sie hätte sich in ihn verliebt.
    „Du hast es also bemerkt“, stellte sie betont gleichgültig fest.
    Seine Miene blieb ernst. Er nickte. „Ja, im Auto, als du deine Hand auf meinen Arm gelegt hast.“
    „Ich erinnere mich. Als beinah der Unfall passiert wäre …“ Lysan verstummte. War es möglich, dass er so erschüttert gewesen war, weil er gesehen hatte, dass der Ring an ihrem Finger fehlte? Ach, ich mache mir doch nur selbst etwas vor, sagte sie sich, aber der Gedanke ließ sie nicht mehr los.
    „Wo ist er?“, wiederholte Enrico.
    Es hatte bestimmt etwas zu bedeuten, dass er so versessen darauf war, es zu erfahren. Sie konnte die Möglichkeit, dass er doch eifersüchtig gewesen war, jetzt nicht mehr völlig ausschließen. Deshalb entschloss sie sich, ihn nicht zu belügen und keine Ausflüchte zu machen.
    „Er … er ist wieder in England.“
    Sie sah, dass der Puls an seiner Schläfe heftig pochte. „Dein Verlobter hat ihn am Mittwoch mitgenommen?“
    „Ja“, gab sie zu.
    „Lag es an dem Ring? War er dir zu weit oder zu eng?“, fragte Enrico angespannt.
    „Nein, er hat mir gut gepasst“, erwiderte sie sogleich und fügte hinzu: „Ich habe ihn Noel zurückgegeben, weil ich kein Recht mehr habe, ihn zu tragen.“
    „Ihr habt also die Verlobung gelöst?“ Seine Anspannung ließ immer noch nicht nach. „Du wirst ihn nicht heiraten?“
    „Ist es wirklich so wichtig für dich, Enrico?“
    „Sag es mir!“, forderte er sie auf.
    „Gut, wenn du es unbedingt wissen willst. Ja, wir haben die Verlobung gelöst, und ich werde Noel nicht heiraten.“
    „Bist du in mich verliebt?“, fragte er und entspannte sich merklich.
    „Jetzt hör aber auf!“, rief Lysan.
    „Ist es wirklich so unmöglich?“ Er wirkte irgendwie niedergeschlagen.
    „Du bist unmöglich!“
    Er betrachtete sie nachdenklich, als versuchte er zu verstehen, was sie meinte. „Ja, du hast recht“, stimmte er zu. „Verzeih mir, Lysan. Ich mache das heute zum ersten Mal. Ich hätte dir sagen müssen, was ich für dich empfinde, ehe ich dir diese Frage stellte.“
    Das klang vielversprechend und einfach wunderbar. Trotzdem zögerte Lysan, ihm ihre Gefühle zu offenbaren, obwohl alles darauf hindeutete, dass Enrico sie mochte. Sie war unsicher und befürchtete immer noch, sich irgendwelchen Illusionen hinzugeben.
    „Ja, da stimme ich dir zu“, antwortete sie deshalb nur.
    „Du liebst diesen Mann nicht mehr, oder etwa doch?“ Er wollte offenbar alles geklärt haben, bevor er den ersten Schritt machte.
    „Doch, ich liebe Noel“, erwiderte sie.
    Enrico holte tief Luft und wandte sich von ihr ab. Lysan geriet in Panik und nahm seine Hand.
    „Ich mache mal wieder alles falsch. Natürlich liebe ich ihn nicht so … Ach …“ Sie seufzte frustriert auf. „Für mich ist das doch auch ganz neu!“, sagte sie leise.
    Enrico drehte sich zu ihr um, und sie ließ seine Hand los. „Wieso das denn? Du bist doch schon verlobt gewesen.“
    Du liebe Zeit, ich muss mich endlich zusammennehmen und Ordnung in das Chaos bringen, mahnte sie sich und sah ihn etwas verzweifelt an.
    „Schau mich nicht so traurig an.“ Er setzte sich neben sie aufs Sofa und bat sie sanft und sehr geduldig: „Erklär mir, wie und was du für ihn empfindest, weshalb du überhaupt bereit warst, ihn zu heiraten, und warum du seinen Ring nicht mehr trägst.“
    Seine Nähe verwirrte sie, und Lysan hatte Mühe, sich zu konzentrieren. Aber sein liebevoller Blick schien auszudrücken, dass Enrico ihre Beweggründe verstehen wollte. Deshalb entschloss sie sich, ihm alles zu erzählen, und hoffte, Noel gegenüber nicht illoyal zu sein. Vielleicht würde es sich nicht vermeiden lassen, aber nichts und niemand war ihr wichtiger als Enrico.
    „Also, ich gehe mal ganz weit zurück. Ich kenne Noel seit meiner Kindheit, wir sind zusammen aufgewachsen.“
    „Seid ihr Nachbarn?“
    „Nein, aber wir wohnen im selben Ort. Todd und ich … Du erinnerst dich an Todd, meinen Bruder, oder?“
    „Ja, natürlich.“
    „Entweder waren Todd und ich als Kinder bei Noel oder er bei uns.“
    „Und so seid ihr Freunde geworden, nehme ich an.“
    „Ja“, stimmte sie zu. „Später, nach dem Schulabschluss, hatte ich meinen eigenen Freundeskreis. Todd und Noel sind etwas älter als ich. Dennoch ging ich in Noels Elternhaus weiterhin ein und aus. Und als seine Eltern im August vorigen Jahres beim Absturz der

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