Romana Exklusiv 0224
sich zu ihm um. „Du hättest nicht herkommen müssen. Mir geht es gut. Ich möchte, dass du wieder abreist, Tom. Ich bin wirklich in Ordnung.“
Gütiger Himmel, wie hatte Marina dies nur tun können?
Toms Anwesenheit war das sicherste Mittel, Alexander in blinde Wut zu versetzen. Und genau das war natürlich ihre Absicht gewesen.
Tom sah nicht sie an, sondern Alexander. „Ich reise nicht ohne dich ab, Lauranne. Mir ist klar, dass du nur hier bist, um ihm bei seinen Verhandlungen zu helfen, aber wenn du mich fragst, hast du schon genug für ihn getan.“
„Tom, bitte …“, flehte sie.
„Ich dulde nicht, dass Sie sie noch einmal verletzen, Volakis. Sie liebt Sie so sehr, dass sie alles für Sie tun würde. Wenn Sie in der Nähe sind, macht sie die verrücktesten Sachen, und ich lasse nicht zu, dass Sie das ausnutzen.“
Lauranne stöhnte auf. „Tom …“
Er ignorierte ihren Protest. „Sie haben sie in Millionen winziger Stücke zerbrochen“, fuhr er unbeirrt fort. „Jeden Morgen musste ich sie aus dem Bett zerren und sie zwingen, zur Arbeit zu fahren, obwohl sie sich am liebsten zum Sterben zusammengerollt hätte. Daran sind Sie schuld, Volakis. Sie haben sie rausgeworfen und sich kein einziges Mal erkundigt, ob sie okay ist. Das haben Sie mir überlassen. Ich musste sie wiederaufbauen.“
Alexander atmete langsam tief durch. „Dessen bin ich mir bewusst.“
„Sie werden es jedenfalls nicht noch einmal mit ihr machen.“ Tom ballte die Hände zu Fäusten. „Sie mag Sie vielleicht zu sehr lieben, um Ihnen etwas abzuschlagen, aber Sie werden sie nie wieder ausnutzen. Wenn Sie die Insel wollen, dann regeln Sie das, ohne so zu tun, als hätten Sie sich versöhnt.“
Kouropoulos trat mit missbilligender Miene aus dem Schatten. „Marina hatte also recht. Die Versöhnung war nur inszeniert, um mich zum Verkauf der Insel zu bewegen.“ Er schüttelte den Kopf. „Die Verhandlungen sind geplatzt, Volakis.“
Alexander sah ihn nicht einmal an. Stattdessen hatte er den Blick auf Tom gerichtet. Dann drehte er sich zu Lauranne um. Ein sonderbares Lächeln umspielte seine Lippen. Und ohne ein weiteres Wort machte er kehrt und ging zurück zur Villa.
Besorgt blickte sie ihm hinterher. Glaubte er noch immer, dass zwischen ihr und Tom etwas war?
„Oh, wie schade“, flötete Marina.
Wütend wirbelte Lauranne herum. „Was fällt Ihnen eigentlich ein? Wissen Sie, was Sie angerichtet haben?“ Ohne auf die beiden Männer zu achten, die die Szene fasziniert beobachteten, näherte sie sich der Frau.
Marina wich erschrocken einen Schritt zurück. „Ich habe gar nichts gemacht“, beteuerte sie mit Unschuldsmiene. „Sie und Alexander haben das ganz allein mit Ihren Lügen und Täuschungsmanövern geschafft.“
„Es gibt keine Täuschungsmanöver. Ich liebe Alexander und habe ihn immer geliebt. Der einzige Grund, weshalb unsere Beziehung vor fünf Jahren gescheitert ist, waren Ihre Intrigen, und Sie sind auch jetzt wieder schuld daran, wenn wir uns überwerfen.“
„Ich weiß gar nicht, wovon Sie reden“, behauptete die ältere Frau.
„Oh doch, Marina.“ Lauranne lachte bitter. „Sie haben uns vor fünf Jahren gegeneinander ausgespielt, aber wissen Sie was? Es ist mir egal. Mir ist nur wichtig, was Sie soeben Alexander angetan haben.“ Sie wusste nicht, ob sie schluchzen oder schreien sollte, so zornig und aufgewühlt war sie. „Er wollte unbedingt diese Insel. Nicht aus geschäftlichen Motiven, sondern weil er als kleiner Junge seiner Großmutter, die er vergöttert hat, ein Versprechen gegeben hat!“ Verzweifelt presste sie die Hand auf die Lippen.
Kouropoulos betrachtete sie versonnen. „Sie wissen davon?“
Lauranne ließ die Hand sinken. „Ja. Es ist ihm sehr schwergefallen, mir davon zu erzählen. Alexander scheut sich, anderen zu vertrauen, und zwar wegen Frauen wie Ihnen“, fügte sie an Marina gewandt verächtlich hinzu. „Sie sind eine Schlange!“
Marina blickte nervös zu ihrem Boss hinüber, doch dieser hatte nur Augen für Lauranne.
„Sie scheinen Ihre Rolle als Alexanders Verteidigerin sehr ernst zu nehmen, junge Dame.“
„Ich würde alles tun, um ihm eine Heimat zu geben“, erwiderte sie leise. „Falls Sie sich wundern, warum er vor einem Familienleben zurückschreckt, fragen Sie am besten Marina.“ Plötzlich wurde ihr klar, dass sie damit Alexander die Chance genommen hatte, die Insel zu bekommen.
„Lieben Sie ihn so sehr?“, erkundigte sich Kouropoulos
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