Romana Exklusiv Band 240
begleitete Kirstie ihren Gast noch hinaus und kehrte mit begeistert aufgerissenen Augen zurück. „Wow, was für ein Mann!“, schwärmte sie und ließ sich in einen Sessel fallen. „Also wenn ich meinen Piers nicht hätte, ich glaube, bei dem würde ich schwach.“ Sie seufzte verzückt. „Neulich hat er Toby, Piers und mich in dieses malerische Restaurant mit dem schönen Blick auf den Hyde Park eingeladen. Und die ganze Zeit hat er sich liebevoll um Toby gekümmert! Italienische Männer sollen ja allgemein kinderlieb sein, aber er war es besonders.“
Suki gab sich gelassen. „Er ist ganz nett, ja.“
Kirstie verdrehte die Augen. „Ganz nett?! Dieser Mann ist eine absolute Sahneschnitte!“ Sie zwinkerte Suki verschwörerisch zu. „Ich glaube, er ist sogar noch zu haben.“
„Kann sein.“ Suki gab sich desinteressiert.
Kirstie lehnte sich seufzend zurück und musterte ihre Schwägerin so forschend, dass Suki für einen kurzen Moment befürchtete, ihre Augen würden sie verraten.
„Und wie geht es sonst so?“, fragte sie stattdessen ablenkend.
Kirstie lächelte wissend. „Oh, sonst so ist er auch nicht schlecht“, griff sie Sukis Worte listig auf. „Sogar in der Firma hat dieser Caliandro schon wahre Wunder vollbracht. Piers ist wie ausgewechselt – stöhnt zwar ziemlich, hat jedoch irgendwie neues Selbstvertrauen gefasst. Und jetzt kommt er auch abends immer nach Hause und verschwindet nicht gleich wieder in der nächsten Bar.“ Sie lachte, wirkte glücklich und unbeschwert – fast wie ein junges Mädchen. „Aber sag mal, warst du nicht noch verabredet?“
Suki schüttelte nur stumm den Kopf.
„Hm, ich verstehe nicht, warum hast du dich dann nicht von ihm nach Hause bringen lassen?“
„Weil ich es nicht wollte.“
„Aber was hattest du denn dagegen?“
„Er ist einfach nicht mein Typ.“
„Gegen den ist doch George Clooney ein Mauerblümchen!“, ereiferte sich Kirstie. „Außerdem sind ihm fast die Augen ausgefallen, so hat er dich die ganze Zeit angestarrt! Ich sage dir, der ist …“
„Ist er nicht!“ Suki wandte den Blick ab. „Er will nur mit mir ins Bett.“
Kirstie verdrehte die Augen. „Und wenn schon! Die meisten Frauen würden ihre allerteuersten Schuhe schon für eine halbe Stunde mit diesem Mann hergeben.“
„Das ist es ja“, meinte Suki und seufzte. „Ich will nicht eine von vielen sein.“
Erst stutzte Kirstie, dann blitzte Verständnis in ihren Augen auf. „Mal im Vertrauen“, begann sie langsam und beugte sich vor, „da bahnt sich doch was an. Hier geht es um Mr und Mrs Right, oder?“
Ja, verdammt! Kirstie hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Auch wenn ich noch Schwierigkeiten habe, es mir einzugestehen. Einen Mann wie Pasquale hatte sie immer ersehnt. Der ihr einen Traum erfüllte …
Ganz in Weiß.
Suki konnte nur stumm nicken.
„Wieso bist du eigentlich so überzeugt, dass er das nicht auch will?“
„Er hat es mir doch selbst gesagt“, flüsterte Suki fast unhörbar. Pasquales Worte im Zoo waren eindeutig gewesen. Ins Gesicht hatte er ihr es gesagt, dass sie die Falsche für ihn war, und er die Frau fürs Leben noch nicht gefunden habe.
Irgendwie schaffte sie es trotzdem, sich von Kirstie zu verabschieden, ohne die Fassung zu verlieren. Unter anderen Umständen hätte sie vielleicht ihren Gefühlen freien Lauf gelassen. Aber nützte ihr das jetzt was? Schon morgen würde sie im Granchester wieder vor den Kameras stehen. Mit vom Weinen verquollenen Augen konnte sie unmöglich für ein strahlendes Make-up und frisches Aussehen werben!
Und nachdem sie beschlossen hatte, sich zu Hause ein volles Verwöhnprogramm zu gönnen, entspannte sie sich schon bald bei leiser Musik und brennenden Kerzen in einem wohlig duftenden Ölbad. Alle Pasquale Caliandros dieser Welt konnten ihr mal den Buckel herunterrutschen! Als Model hatte sie es doch gelernt, wie auf Knopfdruck ihre Stimmung zu wechseln: Schrei wütend! … Lache! … Sei sexy! … Schrei wütend! … Lache! …
8. KAPITEL
Als Suki am nächsten Morgen den Festsaal des Hotel Granchester betrat, war sie bereits für das Shooting umgezogen und trug zu blauen Shorts ein T-Shirt mit dem goldenen Aufdruck C’est formidable . Zahlreiche Leute liefen hin und her, waren mit den unterschiedlichsten Vorbereitungen beschäftigt, aber Suki nahm eigentlich nur einen richtig wahr – Pasquale.
Als ihre Blicke sich trafen, geschah es schon wieder … Er hielt sie fest … sie fesselte ihn …
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